"Nicht im Flow"

ÖFB-Star nach Pleite: "Schauen aus wie die Idioten"

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Österreichs Fußball-Nationalspieler haben sich die ersten Länderspiele nach der EM in Deutschland anders vorgestellt.  

Nach einem 1:1 in Slowenien und einem 1:2 in Norwegen steht die ÖFB-Auswahl im Nations-League-Heimdoppel Mitte Oktober in Linz gegen Kasachstan und die Norweger bereits unter Druck. "Im Endeffekt sind wir aktuell einfach nicht im Flow", sagte Torhüter Patrick Pentz nach der Pleite am Montagabend in Oslo. "Wir müssen uns alles wieder erarbeiten."

Der ÖFB-Goalie führte auch das Fehlen einiger Schlüsselspieler ins Treffen. "Wir müssen Ruhe bewahren und in unsere Qualitäten vertrauen - und hoffen, dass auch wieder Qualität zurückkommt mit den Verletzten." Die Abwehr vor ihm musste in Abwesenheit von David Alaba, Kevin Danso und Gernot Trauner immer wieder umstrukturiert werden. Pentz verglich es damit, im Job jede Woche einen neuen Chef zu erhalten. "Der stellt immer neue Anforderungen, so ist das in der Verteidigung auch. Jeder bewegt sich anders."

"Sehr unglücklich"

Einer seiner Vorderleute, Stefan Posch, sah den Auftritt in Norwegen besonders kritisch. "Das war sicher eines unserer schlechteren Spiele in den letzten zwei, drei Jahren. Wir können überhaupt nicht zufrieden sein." Man müsse nun zwar nicht alles in Frage stellen, meinte der Bologna-Legionär. "Wir müssen aber schauen, dass wir im Oktober wieder unser Gesicht zeigen und so auftreten wie in den Spielen davor: hungrig, aggressiv, leidenschaftlich, das Herz auf dem Platz lassen. Das ist das, was uns ausmacht."

Norwegen Österreich
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In der entscheidenden Szene setzte sich Erling Haaland gegen Posch durch. Davor hatte die ÖFB-Hintermannschaft Norwegens Stürmerstar lange sehr gut im Griff gehabt. "Im Endeffekt macht er das Siegtor und wir schauen aus wie die Idioten. Das ist bitter", sagte Posch. "Es war ein sehr, sehr typisches Spiel für ihn", ergänzte der eingewechselte Leopold Querfeld. "Er braucht halt nur eine Chance und die macht er." Querfeld hatte mit der Ferse das Abseits aufgehoben. Beim Video-Check entschieden Zentimeter. Er könne sich nicht viel vorwerfen, meinte der 20-Jährige. "Es war sehr, sehr unglücklich."

"Können es besser"

Man hätte nur wenige Situationen der Norweger zugelassen, betonte Offensivmann Patrick Wimmer. Das Ergebnis sei "sehr schlecht", das Spiel aber "phasenweise ganz okay" gewesen. "Wir haben uns das natürlich alle anders vorgestellt. Wir werden jetzt aber nicht gleich Alarm schlagen. Wir haben im Oktober zwei Heimspiele - die müssen oder wollen wir unbedingt gewinnen. Wir hoffen, dass wir dann sechs Punkte holen." Je drei fehlen in Gruppe 3 von Liga B bereits auf die führenden Slowenen und Norweger.

Mittelfeld-Abräumer Nicolas Seiwald will den Kopf nicht in den Sand stecken. "Das Schöne ist, dass wir wissen, wenn wir unser Potenzial abrufen, dass wir solche Nationen schlagen können und vielleicht sogar schlagen müssen", meinte der Leipzig-Legionär. Man habe sich in beiden Spielen schwer getan, hätte aber die Chance zur Wiedergutmachung. "Wir wissen, wir können es besser. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Oktober wieder in den Flow kommen."

Statt der angestrebten sechs Zähler, die auch für die Setzung bei der WM-Quali-Auslosung für das kommende Jahr Bedeutung gehabt hätten, stehen die Österreicher allerdings erst mit einem da. "Im Oktober ist das klare Ziel, sechs Punkte zu holen", erklärte Seiwald. Die ÖFB-Spieler rücken am 7. Oktober für eine Woche in Windischgarsten ein. Von dort geht es jeweils mit dem Bus zu den beiden Partien am 10. Oktober gegen Kasachstan und am 13. Oktober gegen Norwegen nach Linz.

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