Gegen Uruguay schafft das ÖFB-Team einen schmeichelhaften 2:1-Sieg.
Österreichs Fußball-Nationalmannschaft hat ihrem neuen Teamchef Franco Foda einen erfolgreichen Einstand beschert. Die ÖFB-Auswahl feierte am Dienstag vor 11.700 Zuschauern im Wiener Happel-Stadion einen 2:1-(1:1)-Testspiel-Sieg über Uruguay und ist damit seit vier Partien ungeschlagen.
Marcel Sabitzer brachte die ÖFB-Auswahl in der 5. Minute in Führung. PSG-Goalgetter Edinson Cavani erzielte fünf Minuten später in einer Partie, dem der freundschaftliche Charakter anzumerken war, den Ausgleich für den WM-2018-Teilnehmer. Für die Entscheidung sorgte der eingewechselte Louis Schaub in der 87. Minute - der Rapidler traf damit im vierten Ländermatch in Folge.
In seiner ersten Aufstellung als ÖFB-Coach setzte der von den Fans nach rund 20 Minuten mit Sprechchören und Transparenten begrüßte Foda zunächst auf ein 4-4-2-System. Linksverteidiger Andreas Ulmer absolvierte sein erstes Länderspiel seit drei Jahren und Marko Arnautovic fungierte zunächst als zweite Spitze neben Guido Burgstaller.
Super-Start in neue Ära
Diese Variante schien sich bezahlt zu machen. In der 5. Minute spielte Florian Kainz auf Burgstaller, dessen Schuss von Uruguay-Goalie Martin Silva pariert wurde. Der Ball kam wieder zu Burgstaller, und der Schalke-Legionär spielte flach ins Zentrum auf Sabitzer, der trocken zum 1:0 einschoss.
Die Antwort der Gäste folgte schon fünf Minuten später. Bei einer Flanke von Jonathan Urretaviscaya durfte Cavani unbedrängt von der ÖFB-Abwehr und Keeper Heinz Lindner zum Ausgleich einköpfeln.
Danach zogen sich die Uruguayer zurück. Die Hausherren wussten jedoch mit dem vermehrten Ballbesitz wenig anzufangen und erarbeiteten sich in der ersten Hälfte keine zwingende Chance mehr. Weit gefährlicher waren die Südamerikaner aus Kontern: In der 28. Minute traf Giorgian de Arrascaeta nach Hereingabe von Urretaviscaya aus vielversprechender Position den Ball nicht richtig, in der 32. Minute setzte De Arrascaeta den Ball wieder nach Urretaviscaya-Vorlage und Stellungsfehler von Kevin Danso an die Stange und in der 39. Minute schoss Cavani allein vor Lindner über das Tor.
ÖFB-Team in Hälfte zwei verbessert
In der zweiten Hälfte änderte sich wenig an der Charakteristik, außer, dass Uruguay die schnellen Gegenstöße weit weniger zielstrebig als vor dem Seitenwechsel fuhr. Alles deutete auf ein Unentschieden hin, doch dann trat Schaub einmal mehr im ÖFB-Trikot als Goalgetter in Erscheinung. Seine Freistoßflanke in der 87. Minute fand an Freund und Feind vorbei den Weg ins Tor.
Damit gelang Österreich seit 2007 erst der zweite Sieg zum Jahresabschluss, womit Foda im Gegensatz zu Vorgänger Marcel Koller mit einem vollen Erfolg startete. Außerdem wurde der Negativ-Trend in Freundschaftsspielen gestoppt. Das 2:1 gegen Uruguay bedeutete den dritten Sieg aus den jüngsten zehn Testmatches.
Stimmen zum Spiel
Franco Foda (Teamchef Österreich): "Wir sind verdient in Führung gegangen, haben uns dann in der ersten Hälfte mit Fehlpässen das Leben selbst schwer gemacht. Das Gegentor hätten wir besser verteidigen müssen. In der zweiten Hälfte haben wir das viel besser gemacht, aber einige Möglichkeiten nicht gut zu Ende gespielt. Es gab viele Ansätze, aber natürlich auch noch viele Dinge zu verbessern. Man darf aber nicht vergessen, dass wir gegen Uruguay gespielt haben, das ist eine absolute Topmannschaft. Für das, dass wir erst acht Tage zusammengearbeitet haben, bin ich zufrieden."
Marko Arnautovic (Stürmer Österreich): "Wir wissen alle, dass Uruguay ein Weltklasseteam ist, das ist natürlich nicht einfach. Wir haben das ganz gut gemacht. Wir haben mutig nach vorne gespielt. Es ist wichtig, dass wir gewonnen haben. Gegen Uruguay gibt's das nicht alle Tage."
Marcel Sabitzer (Torschütze Österreich): "Es war ein guter Einstand für den neuen Trainer. Wir sind gut ins Spiel reingekommen. Der Ausgleich fast im Gegenzug darf uns aber nicht passieren. Uruguay hat dann Chancen gehabt, wir sind glücklich mit dem 1:1 in die Pause gegangen. Die kommenden Spiele werden nicht einfacher. Wir haben unnötige Ballverluste gehabt. Nach vorne haben wir Potenzial, aber wir müssen insgesamt geschlossen auftreten."
Louis Schaub (Torschütze Österreich): "Das ist ein bisschen eine komische Situation, dass ich viermal hintereinander getroffen habe. Wenn ich das bei Rapid auch machen würde, wäre das auch nicht so schlecht. Wir haben gut angefangen, nach dem Ausgleich haben wir uns etwas schwerer getan. In der zweiten Hälfte haben wir aber wieder Fußball gespielt."