Vor der Präsidiumssitzung am Freitag rumort es gewaltig beim ÖFB.
In den nächsten 48 Stunden werden im größten heimischen Sportverband die Weichen für die Zukunft gestellt. Die Frage, die sich aktuell jeder rot-weiß-rote Fußball-Fan stellt ist: Wie lange bleibt Klaus Mitterdorfer noch Präsident? Denn der ÖFB gleicht einem Trümmerhaufen. Teile des Präsidiums sind heillos mit Teamchef Ralf Rangnick und den Spielern zerstritten.
ÖFB-Vize öffentlich zurecht gewiesen
Zuletzt trat Mitterdorfers Vize Johann Gartner mehrmals als Elefant im Porzellanladen auf. Zuerst soll er David Alaba bei einer Aussprache mit dem Spruch "Wollen's mich erpressen?" provoziert haben, dann legte er mit einem Interview nach ("Spieler wollten nicht spielen") und wurde dann vom eigenen Präsidiumsmitglied Gerhard Götschhofer öffentlich zurechtgewiesen: ""Das ist nicht einmal ansatzweise passiert und ist eine bodenlose Unterstellung."
Viel Gegenwind für CEO-Vorschlag
Noch mehr Ärger hat Mitterdorfer mit seinem CEO-Vorschlag. Silvia Kaupa-Götzl gilt bereits vor dem ÖFB-Hearing am Freitag als Fehlbesetzung, die in ihrer ÖBB-Ära hauptverantwortlich für eine EU-Wettbewerbsstrafe war, welche die Bundesbahnen knapp 17 Millionen Euro kostete.
Top-Job in Kärnten?
Angesichts dieser Ausgangslage soll Mitterdorfer nun die Flucht nach vorne planen. So gibt es Gerüchte aus Kärnten, dass sich der 59-jährige Jurist wieder zurück in sein Heimat-Bundesland verabschieden will. Schon jetzt ist Mitterdorfer in der Kärntner Ärztekammer als Kammeramtsdirektor-Stellvertreter tätig. Gut möglich, dass er nach seinem Abschied aus Wien für eine höhere Position in Frage kommt. Denn im ÖFB-Präsidium muss sich der unter Druck geratene Mitterdorfer am Freitag ohnehin der Vertrauensfrage stellen.
Ende der Präsidentschaft
Klar ist: Sollte Mitterdorfer mit seinem Personalvorschlag Kaupa-Götzl scheitern, wäre das mit großer Wahrscheinlichkeit das Ende seiner Präsidentschaft. Mitterdorfer gegenüber der APA zu diesem möglichen Szenario: "Damit möchte ich mich dann beschäftigen, wenn es tatsächlich keine Zustimmung geben sollte."