Unter Foda
Positions-Debatte: Alaba gibt Einblicke
21.03.2018
Wo spielt der Bayern-Legionär unter Neo-Teamchef? Alaba gibt Einblicke.
David Alaba hat einen guten Eindruck. Der Star von Bayern München ist zu Wochenbeginn erstmals unter Teamchef Franco Foda in der österreichischen Nationalmannschaft eingerückt, am Dienstagabend absolvierte er seine erste Trainingseinheit. Fodas Spielstil sollte dem Team liegen, meinte Alaba. Die öffentlich heftig diskutierte Spielposition des 25-Jährigen ist aber weiter offen.
"Es gab schon Gespräche, aber er hat das offen gelassen, weil er weiß, dass ich auf mehreren Positionen spielen kann", schilderte Alaba am Mittwoch die Causa Prima. Bei den Bayern vermag der Wiener als Linksverteidiger zu überzeugen, im Nationalteam sieht er sich am liebsten im zentralen Mittelfeld.
Vor einem Jahr in der WM-Quali gegen die Republik Moldau war Alaba vor einer defensiven Dreierkette auch links im Mittelfeld zum Einsatz gekommen - mit Erfolg. Das Zusammenspiel mit Marko Arnautovic vor ihm funktionierte, Österreich siegte 2:0. Dennoch beließ es Marcel Koller bei einer einmaligen Sache, setzte weiter auf Alaba in der Zentrale. Mit Spannung wird erwartet, wo Nachfolger Foda den Allrounder am Freitag (20.45 Uhr im oe24-LIVE-TICKER) im Test gegen Slowenien aufbietet.
"Das ist sicher auch Gegner-abhängig, wie das System des Gegners aussieht und wie wir agieren wollen", meinte Alaba. Es sei eine Entscheidung des Trainers, "wo er glaubt, dass ich da der Mannschaft am besten helfen kann. Wir wollen erfolgreich sein. Ich glaube, dass der Trainer da seine Lösungen hat." Ob ihn die öffentliche Entweder-oder-Diskussion nerve? Alaba mit einem lächelnden Achselzucken: "Was soll ich machen?"
Foda-Spielphilosophie: "Liegt uns"
In 59 Länderspielen hat der Allrounder bisher elf Tore erzielt. Die Premiere unter Foda im November gegen Uruguay (2:1) hatte er verletzungsbedingt verpasst. "Der erste Eindruck war sehr, sehr positiv", sagte Alaba über die Zusammenkunft in Klagenfurt. Foda hatte ihn vor einem Monat bereits für ein längeres Gespräch in München besucht.
Die aktive Spielidee des neuen Teamchefs gefällt dem Bayern-Star. "Er möchte Fußball spielen, legt auch sehr viel Wert auf Taktik und darauf, dass der Ball bei uns ist, dass wir den Ball haben und unser Spiel auf dem Platz bringen." Das sollte nicht nur ihm selbst entgegenkommen. "Ich glaube, uns als Mannschaft liegt es auch, weil wir generell Spieler haben, die von hinten herausspielen möchten und in der Offensive kreativ sein möchten."
Von der spielerischen Qualität im ÖFB-Team zeigte sich Alaba angetan. "Wir haben einen sehr, sehr guten qualitativen Kader mit sehr, sehr guten Einzelspielern, die auch in ihren Vereinen auf sehr hohem Niveau spielen", meinte der Wiener. "Das merkt man auch in den Trainingseinheiten, das ist sehr, sehr positiv."
Alaba-Vorfreude auf DFB & Brasilien
Die Qualität will man auch am Freitag zeigen. "Das ist eine gute Mannschaft mit guten Einzelspielern, die auch erfahren sind", sagte Alaba über die Slowenen. "Wenn sie verloren haben, dann immer sehr knapp. Das zeigt, dass sie in der Defensive sehr stabil stehen." Alaba warnte vor allem vor Schlussmann Jan Oblak von Atletico Madrid: "Er gehört zu den besten Torhütern auf der Welt."
Mit den Besten der Welt werden sich die Österreicher auch im Sommer messen. Nach den Tests gegen WM-Gastgeber Russland (30. Mai) und Weltmeister Deutschland (2. Juni) geht es am 10. Juni in Wien auch noch gegen Rekordweltmeister Brasilien. "Mit den Gegnern, die wir haben, ist das schon etwas Besonderes für uns und auch für Österreich", meinte Alaba. "Für solche Spiele spielt man Fußball."
Der Weg bis dahin sei allerdings noch weit. Auch mit dem Club gelte es, die Ziele zu erreichen. Die Bayern haben weiterhin Chancen auf das Triple aus Meisterschaft, Cup und Champions League. Alaba fühlt sich immer besser in Form. "Es trägt sicher dazu bei, dass ich jetzt wieder fit bin, dass ich jetzt langsam zu meinen 100 Prozent komme." Im Herbst habe er nach seiner Sprunggelenksverletzung mitunter auch Spiele bestritten, bei denen er nicht 100-prozentig fit war.