Schinkels gibt Noten
Ralf "Harry Potter" Rangnick verzauberte unsere Spieler zu Vorzugsschülern
13.09.2023"Expelliarmus!" Frei nach Harry Potter ("Entwaffne den Gegner") hat Ralf Rangnick sein Zauberstaberl herausgeholt und unsere früher zurecht kritisierten Teamstars in EURO-Schüler verzaubert. Da fällt es mir leicht, den Oberlehrer zu spielen und Noten zu verteilen.
Im vorentscheidenden Schweden-Spiel hat Rangnick aus Marko Arnautovic & Co. das Beste herausgezaubert. Plötzlich haben alle Klasse, Angsthasen-Kick gehört der Vergangenheit an. Hat es früher geheißen: "Hoffentlich verlieren wir nicht!", kommen die Österreicher jetzt auf den Platz und sagen: "Wie hoch gewinnen wir?" Und in der Coaching-Zone fuchtelt Ralf "Harry" Rangnick mit seinem magischen Fußballstaberl herum. Der Teamchef selbst kriegt von mir einen Römischen Einser.
Alexander Schlager: Note 2. Er spielt zurzeit eine Rolle wie aus einem Fußballmärchen. Von Salzburg als zweiter Tormann zurück geholt, ist er dort plötzlich der "Einser". Und nach dem Lindner-Aus ist zurück im Team-Tor. Da wächst er über sich hinaus, ist ein sicherer Rückhalt mit seinem modernen Fußballspiel. Für einen Einser muss er vom österreichischen zum Europa-Klassemann wachsen.
Philipp Mwene: Note 3. Ein solider guter Kicker, auf beiden Seiten einsetzbar. Gegen Schweden holte er den vorentscheidenden Elfer heraus. Links war er am Dienstag nicht überzeugend - in der Position haben wir noch Luft nach oben.
David Alaba: Note 1. Weltklasse! Er spielt wie bei Bayern und bei Real auch im Team den Top-Innenverteidiger. Ein Genuss, dem Burschen bei der Arbeit zuzusehen: Ein super Kapitän, ein toller Mensch - unter Rangnick haben sich die Diskussionen um seine Rolle erübrigt, was wiederum für den Teamchef spricht.
Philipp Lienhart: Note 2. Wie Woche für Woche in Freiburg bringt er auch in der Nationalmannschaft neben Alaba seine Leistung - er kriegt das Prädikat wertvoll!
Stefan Posch: Note 2. Für mich die ganz große Überraschung. Er ist in Bologna zum Spitzen-Verteidiger gereift, seine Rolle rechts in der Viererkette ist ihm wie auf den Leib geschnitten. Gegen Schweden kamen tolle Flanken, Druck nach vorne, dazu hat er das 1. Tor von Gregoritsch vorbereitetet.
Konrad Laimer: Note 2. Dank Red-Bull-DNA ist er unglaublich wichtig im Rangnick-System. Man sah ihm nicht an, dass er bei Bayern nicht immer spielt - er strahlt Selbstsicherheit aus und bringt seine Leistung. Wenn er auch im Verein das Vertrauen kriegt, wird er noch besser.
Nicolas Seiwald: Note 2. Wer sich bei Leipzig durchsetzt, funktioniert auch im Team. Er gehört mit Schlager und Laimer zu den "magischen Drillingen". Zieht sein Spiel unaufgeregt durch, als ginge es lediglich um die "goldene Ananas".
Xaver Schlager: Note 2. Eine Maschine: Er macht Tempo, geht Wege, und er passt perfekt ins System Rangnick. Eine unermüdliche Kampfmaschine mit dem Zug nach vorne.
Marcel Sabitzer: Note 2. Wichtiger Kreativspieler, Taktgeber, dem der Wechsel nach Dortmund gut getan hat. Denn dort spielt er wieder regelmäßig. Er ist am besten Weg, die Form aus seiner Leipzig-Zeit zu bekommen. Aktionen wie Assist für das Arnautovic-Tor erwartet man von ihm. An seiner Torgefährlichkeit muss er noch arbeiten.
Marko Arnautovic: Note 1. Früher hat er mit großen Tönen Schlagzeilen gemacht, jetzt lässt er die Beine sprechen. Er versteht es, seine Qualität in den Dienst der Mannschaft zu stellen. Hat mit seinen beiden Toren Hans Krankl überholt, was ja auch nicht ohne ist. Dabei hat es schon geheißen, er wäre am Ende und könne nicht mehr gscheit rennen. Aber Arnie ist wie der österreichische Wein: Je älter, desto besser!
Michael Gregoritsch: Note 2. Gregerl ist phänomenal! Bei Freiburg ein verlässlicher Torschütze, hat er sich auch im Team seine Position erarbeitet: Immer am Arbeiten, auf diesen Stürmer kannst du dich verlassen! Sein Tor zum 1:0 war der Dosenöffner.
Maximilian Wöber: Note 3. Ein wichtiger Verteidiger, auf den man immer bauen kann. Gegen die bei seiner Einwechslung (72. Min.) bereits bedienten Schweden hatte er nicht mehr viel Gelegenheit, zu zeigen, was er wirklich kann.
Patrick Wimmer: Note 2. Er ist in Wolfsburg und im Team angekommen, auch für ihn war eine halbe Stunde Spielzeit vermutlich zu kurz - er wird uns aber noch viel Freude bereiten.