Die Wiederwahl schien nur Formsache. Nun wurde er aber abgestraft.
Leo Windtner sieht sich eineinhalb Monate vor seiner angestrebten Wiederwahl zum Präsidenten des Österreichischen Fußball-Bundes (ÖFB) mit Unzufriedenheit in den eigenen Reihen konfrontiert. Gemäß eines Sky-Berichts erhielt der Oberösterreicher bei einer Sitzung des Wahlausschusses am vergangenen Freitag nur drei von zehn Stimmen des Präsidiums. Der ÖFB bemühte sich, zu kalmieren.
"Entgegen anderslautender Gerüchte ist die Nominierung von Präsident Dr. Leo Windtner deshalb noch nicht endgültig beschlossen worden, weil noch organisatorische und strukturelle Dinge zu klären sind. Das soll in den kommenden Tagen erfolgen", wurde Wolfgang Bartosch, der Vorsitzende des Wahlausschusses, in einem ÖFB-Statement vom Dienstagabend zitiert.
Die Gerüchteküche brodelt dennoch heftig. Medienberichte brachten sogar den ehemaligen niederösterreichischen Landeshauptmann Erwin Pröll ins Spiel. Dieser soll von einem Ex-ÖFB-Funktionär als Gegenkandidat Windtners forciert werden.
Nur ein Schuss vor den Bug?
Ist-Stand ist, dass sich Windtner als einziger Kandidat der Wahl bei der Ordentlichen ÖFB-Hauptversammlung am 18. Juni stellt. Der 66-Jährige strebt seine dritte Amtszeit an. 2009 hatte sich Windtner in der entscheidenden Abstimmung gegen Ex-Rapid-Chef Günter Kaltenbrunner durchgesetzt, vier Jahre später wurde er bereits ohne Gegenkandidat einstimmig wiedergewählt.
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Auch nun zeichnet sich kein Kontrahent in der Wahl um das höchste Amt im Fußball-Bund ab. Wie medial gemutmaßt wurde, sollte das Votum eher als Schuss vor den Bug bezeichnet werden.
Rinner: "Nichts Dramatisches"
Das Präsidium, das die neun Landespräsidenten sowie Hans Rinner als Präsident der Bundesliga umfasst, will demnach seine Interessen und Wünsche mehr berücksichtigt sehen. Rinner meinte auf Nachfrage: "Leo Windtner hat mitbekommen, dass er noch ein paar Dinge zu erledigen hat. Dabei handelt es sich aber um nichts Dramatisches."
Wenig überraschend wollte der Steirer inhaltlich auf keine Spekulationen eingehen. Auch nicht dazu, dass angeblich die Person Willi Ruttensteiner zur Diskussion stehe. Der mit vielen Kompetenzen ausgestattete Oberösterreicher gilt bei so manchem Landespräsidenten als umstritten.