WM-Aufreger
So trickste sich Polen in Topf 1
01.12.2017
Clevere Polen: So tricksten sie das FIFA-System aus.
Mit einer Gala in Anwesenheit von Präsident Wladimir Putin startet am Freitag (16.00 Uhr MEZ/live im oe24-Ticker) der Countdown für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland so richtig. 1.300 Gäste werden im Kreml-Palast dabei sein, wenn die Gruppen für das Turnier von 14. Juni bis 15. Juli gelost werden. Sportlich steht die Frage im Mittelpunkt, wer aus Topf 2 Spanien zugeteilt bekommt.
Zunächst werden die Gruppenköpfe aus Topf 1 mit Gastgeber Russland, Weltmeister Deutschland, Brasilien, Portugal, Argentinien, Belgien, Polen und Frankreich gezogen. Die je acht Teams aus den Töpfen 2, 3 und 4 werden dann unter gewissen Ausschlusskriterien - so dürfen sich nur zwei Europäer in der Vorrunde begegnen - zugelost. Aus Topf 2 gilt Mitfavorit Spanien als unangenehmster Gegner.
System ausgenutzt
Dass Polen aus dem Topf 1 gezogen wird, ist für viele Fußball-Fans überraschend, ist aber mit der Platzierung in der Weltrangliste begründet. Wie der „Kicker“ berichtet, liegt dahinter eine zweifelhafte Methode. Schaut man nämlich genauer auf Polens Länderspiel-Jahr, so erkennt man ein interessantes Schema.
Das Team um Superstar Robert Lewandowski verzichtete im vergangenen Jahr komplett auf Freundschaftsspiele, um sich so ihren Punkteschnitt nicht zu versauen. Verliert man die unbedeutenden Spiele, so verliert man sofort Ränge in der Weltrangliste. Auch Testspiele fließen nämlich in die Ermittlung des Punkte-Koeffizienten für die Fifa-Weltrangliste ein. Da Freundschaftsspiele gegen kleinere Gegner nur mit dem Faktor 1 berechnet werden - Pflichtspiele aber mit dem Faktor 2,5 - bringen Testspiele ein hohes Risiko mit sich.
Polen ist deshalb auf dem 6. Platz der FIFA-Weltrangliste. Die Osteuropäer sind übrigens nicht die ersten, die das System ausnutzen. Zuvor hatte bereits Wales diese Strategie angewandt.