ÖFB-Pressekonferenz
So will Foda gegen Bosnien spielen
14.11.2018
Foda und Baumgartlinger stellten sich den Fragen der Medienvertreter bei Abschluss-PK.
Österreichs Fußball-Nationalmannschaft hat vor dem Nations-League-Spiel am Donnerstag (20.45 Uhr im oe24-LIVE-Ticker) im Wiener Happel-Stadion gegen Bosnien-Herzegowina noch keine Heimniederlage gegen den Balkan-Staat kassiert. In den bisherigen zwei Duellen mit den Bosniern vor eigenem Publikum gab es einen Sieg und ein Unentschieden.
Die Gesamtbilanz steht bei einem Sieg, zwei Remis, einer Niederlage und einem Torverhältnis von 4:3. Das WM-Qualifikationsspiel am 5. September 2001 endete im Prater mit einem 2:0 für das ÖFB-Team, ein Testmatch am 31. März 2015 wieder im Happel-Stadion brachte ein 1:1. Das bisher letzte Duell mit Edin Dzeko und Co. bescherte Österreich am 11. September dieses Jahres in Zenica eine 0:1-Niederlage.
Vor dem Spiel stellten sich Teamchef Franco Foda und Kapitän Julian Baumgartlinger noch einmal den Fragen der Presse. Die ÖFB-Auswahl benötigt gegen Bosnien-Herzegowina ein 1:0 oder einen Sieg mit zumindest zwei Toren Unterschied, um im Rennen um den Aufstieg in Liga A zu bleiben. Sollte dies gelingen und dann auch noch am Sonntag in Belfast gegen Nordirland das nötige Erfolgserlebnis eingefahren werden, würden David Alaba und Co. bei der nächsten Auflage des neu geschaffenen Bewerbs gegen die Top-Nationen spielen. Außerdem hätten sie über das Nations-League-Play-off definitiv eine mögliche Hintertür zur EURO 2020, sofern es im kommenden Jahr in der EM-Qualifikation nicht klappt.
Aufregung herrschte um Marcel Sabitzer, der erneut dem Team verletzungsbedingt absagen musste.
Teamchef Franco Foda zeigte sich optimistisch, dass Endrang eins in Gruppe 3 von Liga B noch geschafft werden kann. "Wir haben es nach wie vor in der eigenen Hand, mit einem Sieg ein Endspiel gegen Nordirland zu erreichen." Allerdings könnte es in Belfast auch zu einem Endspiel gegen den letzten Platz kommen, der den Abstieg in Liga C und das Abrutschen in Topf 3 der EM-Qualifikationsauslosung bedeutet.
Wenn nämlich die Partie gegen die Bosnier verloren geht, können die Nordiren mit einem Erfolg am Sonntag noch am ÖFB-Team vorbeiziehen. Bei einem Punkt oder einem österreichischen Sieg mit einem Tor Unterschied bei einem Gegentreffer gegen die Balkan-Elf wäre Österreich schon vorzeitig fix Zweiter.
Das alles gilt es abzuwägen, wenn es etwa zehn Minuten vor Schluss 0:0 stehen sollte. "Unser Fokus liegt darauf, dass wir unbedingt gewinnen wollen. Alles andere wird man daran sehen, wie sich das Spiel entwickelt", erklärte Foda. Der Deutsche wies zudem darauf hin, dass es durch den Nations-League-Modus auch als Gruppen-Zweiter oder -Dritter noch möglich ist, ins Play-off zu kommen. Gewissheit darüber gibt es erst im November 2019.
Balance zwischen Offensive & Defensive
Allzu viel will sich Foda aber ohnehin nicht mit Spekulationen aufhalten. Der Nationaltrainer beschäftigt sich lieber damit, wie er seine Mannschaft am Donnerstag zum Sieg coachen kann. "Wir wollen angreifen, doch die Balance zwischen Offensive und Defensive ist wichtig, weil Bosnien im Umschaltspiel gefährlich ist." Foda erwartet ein Duell auf Augenhöhe. "Es wird ein enges Spiel, Kleinigkeiten werden entscheiden. Wir müssen Tore erzielen, deshalb müssen wir Lösungen in der Offensive finden." Es sei wichtig, im Angriffsdrittel zielstrebig zu agieren. "Wir haben Tempo und Qualität, das müssen wir auf den Platz bringen", forderte der 52-Jährige.
An der Einstellung seiner Kicker sollte es laut Foda nicht scheitern. "Ich hatte im Training einen sehr guten Eindruck. Die Mannschaft ist sehr aufmerksam und konzentriert, deshalb gehe ich positiv gestimmt in die Partie." Naturgemäß keine Angaben machte Foda zur Aufstellung. Offen sind etwa die Fragen, ob mit einer Dreier- oder Viererkette agiert wird, wer in die Rolle des verletzten Abwehrchefs Sebastian Prödl schlüpft oder wer gemeinsam mit dem wiedergenesenen Kapitän Julian Baumgartlinger die Mittelfeldzentrale bildet.
Unabhängig davon geht es für die ÖFB-Auswahl darum, weiterhin Heimstärke zu zeigen. Von den jüngsten acht Partien vor eigenem Publikum wurden sieben gewonnen, nur Rekordweltmeister Brasilien war im vergangenen Juni nicht zu biegen.