Österreichs U21 scheitert an Spanien in der EM-Quali.
Die U21-Fußball-EM 2017 in Polen geht ohne Österreich über die Bühne. Die Truppe von Trainer Werner Gregoritsch holte zwar am Dienstag im Play-off-Rückspiel gegen den vierfachen Champion Spanien in Albacete ein torloses Remis, zog aber nach dem 1:1 in St. Pölten am Freitag aufgrund der Auswärtstorregel den Kürzeren. Damit muss die ÖFB-Auswahl weiter auf ihre Europameisterschafts-Premiere warten.
Nach einer Niederlage gegen Finnland 2008 im Elfmeterschießen scheiterte Österreich zum zweiten Mal in einem EM-Play-off. Dass zum dritten Mal in Folge gegen Spaniens U21 ein Remis geholt werden konnte, war nur ein kleiner Trost. Im Gegensatz zum 1:1 in Puertollano 2014 fiel im mit 16.000 Zuschauern fast ausverkauften Estadio Carlos Belmonte diesmal der ersehnte Treffer in der Nachspielzeit nicht mehr. Näher dran waren aber die Spanier am Sieg, die nach einer mageren ersten Hälfte nach dem Seitenwechsel aufdrehten.
Spanier mit Respekt
Coach Werner Gregoritsch hatte vor der Partie gemeint, dass die Spanier nicht auf 0:0 spielen können. In den ersten 30 Minuten in Albacete sah es aber schon eher danach aus. Der Respekt der Iberer schien wohl auch durch die ÖFB-Verstärkung durch die drei A-Teamspieler Michael Gregoritsch, Alessandro Schöpf und Louis Schaub ziemlich groß. Die ÖFB-Auswahl konnte nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch voll mithalten und hatte zum Teil auch die besseren Momente. Bei einem Gregoritsch-Weitschuss hatte Spanien-Goalie Kepa Arrizabalaga seine Mühe (22.).
Von den Spaniern war überraschend wenig zu sehen, das erste Highlight war keine Topchance, sondern eine strittige Situation. Philipp Mwene bekam bei einer Gaya-Hereingabe den Ball an die Hand, der niederländische Schiedsrichter Serdar Gözübüyük ließ weiterspielen (30.). Drei Minuten später hätte Philipp Lienhart bei einer Kopfball-Rückgabe beinahe Tormann Daniel Bachmann überrascht. Der Führung näher waren aber die Gäste, ein Schoissengeyr-Kopfball nach Schöpf-Ecke verfehlte das Tor (41.). Zudem blieb die Pfeife des Referees bei einer Attacke von Jorge Mere an Schöpf im Strafraum neuerlich stumm (43.) - damit wohl ausgleichende Ungerechtigkeit.
Spanier überragend in Hälfte zwei
Nach dem Seitenwechsel legten die Spanier mindestens einen Gang zu, die erste Chance fanden trotzdem die ÖFB-Kicker vor. Ylli Sallahi prüfte Arrizabalaga mit einem Weitschuss ordentlich (58.). Die Österreicher zollten wohl auch dem hohen Laufpensum in der ersten Hälfte Tribut, die Iberer kombinierten deutlich besser und hätten auch in Führung gehen müssen.
Spaniens U21-Rekordspieler und -Rekordschütze Gerard Deulofeu scheiterte aber mit einem Abschluss aus der Drehung aus acht Metern am starken Bachmann (60.). Gleich darauf ging ein Merino-Kopfball drüber (61.). Zudem schob der im Gegensatz zum Hinspiel in die Mannschaft gerückte Borja Mayoral den Ball aus bester Position knapp am Tor vorbei (71.).
Das sollte sich aber nicht mehr rächen, die Gastgeber kontrollierten das Geschehen und ließen keine ÖFB-Möglichkeit mehr zu. Selbst kamen sie dem 1:0 noch zweimal sehr nahe. Deulofeu ließ eine Top-Doppelchance ungenützt (87.), Mayoral scheiterte am einmal mehr glänzend reagierenden Bachmann (92.).
Da war Schöpf schon nicht mehr am Platz, er hatte in der 81. Minute eine strittige Gelb-Rote Karte gesehen. Österreich durfte sich zumindest über einen Teilerfolg im zehnten U21-Duell mit Spanien freuen, das im Head-to-Head mit fünf Siegen, vier Remis und einer Niederlage klar voran liegt.
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