Christopher Trimmel ist als deutscher Tabellenführer zu Österreichs Fußball-Nationalteam gestoßen.Mit Union Berlin ist der 35-Jährige in der deutschen Bundesliga noch ungeschlagen.
Der 35-jährige Routinier erlebt als Kapitän von Union Berlin aktuell einen goldenen Herbst und blickt den Nations-League-Spielen gegen Weltmeister Frankreich am Donnerstag (ab 20.45 Uhr im Sport24-Liveticker) in Paris und am Sonntag in Wien gegen Kroatien dementsprechend optimistisch entgegen. "Wir haben Selbstvertrauen vom letzten Lehrgang mitgenommen", meinte der Außenverteidiger am Montag.
"Die Basics stehen, die wissen wir", betonte Trimmel, der in den ersten vier Spielen unter ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick zweimal in der Startelf stand und einmal eingewechselt wurde. Beim Heim-1:1 gegen Frankreich saß er auf der Bank. Umso mehr freut er sich auf einen Einsatz am Donnerstag. "Es wird in erster Linie wichtig sein, dass wir uns weiterentwickeln. Du musst als Spieler viele neue Dinge umsetzen, Automatismen, das braucht seine Zeit. Aber wir haben das schon im letzten Lehrgang unterm Strich gut hingekriegt."
Neue Euphorie unter Rangnick
So gut, dass Österreich zwei Spiele vor Ende mit aktuell vier Punkten die Chance hat, den angestrebten Klassenerhalt in der Gruppe A mit Tabellenführer Dänemark (9), Verfolger Kroatien (7) und Schlusslicht Frankreich (2) tatsächlich zu schaffen. Auch innerhalb des Teams sei eine neue Euphorie entstanden. "Die Lehrgänge davor waren nicht mehr so toll, eher negativ", erinnerte der Burgenländer an das träge Ende der Ära von Franco Foda.
Beim 3:0 über Kroatien im ersten Länderspiel unter Rangnick und eben gegen Frankreich habe man gezeigt, "dass wir auch in der Lage sind, große Gegner zu schlagen". "Das Niveau ist da schon so hoch, da darfst du dir wenig bis keinen Fehler erlauben", meinte er angesichts der enttäuschenden Resultate der Franzosen, die nur in Österreich und Kroatien jeweils bei einem 1:1 punkteten.
"Ich gehe davon aus, dass Frankreich gewinnen möchte und muss", erklärte Trimmel. Schließlich stünde Frankreich im Falle einer Niederlage als Fixabsteiger fest, Österreichs Klassenerhalt wäre schon vorzeitig gesichert. "Wir können zwar nicht befreit aufspielen, das Wort mag ich nicht so, aber wir haben Selbstvertrauen. Das haben wir vom letzten Lehrgang mitgenommen", stellte der 23-fache ÖFB-Teamspieler fest. "Es ist immer ein bissl leichter, wenn bei der anderen Mannschaft mehr Druck liegt." Eine Rolle werde auch die Verfassung der Körper spielen, die wegen der Winter-WM in Katar einem dicht gedrängten Kalender ausgesetzt sind. "Es geht darum, gut zu regenerieren, viele haben viele Spiele in den Knochen."
Trimmel erhofft "geschmiertes Werkl"
Dass auch gegen vermeintlich größere Kontrahenten vieles möglich ist, lebt Trimmel auf Clubebene vor. Zwei Punkte liegt die Union vor Borussia Mönchengladbach, drei vor Freiburg und sogar fünf vor dem fünftplatzierten Serienmeister Bayern München. "Wir haben konstant Leistung gebracht, sind ein eingeschworener Haufen. Es macht einfach Spaß, die Liga ein bisschen aufzumischen. Aber ich gehe davon aus, dass die Tabelle sich spätestens im Winter wieder normalisiert hat", meinte der dienstälteste Kicker der "Eisernen", der seit 2014 beim Club ist.
Seine im Verein an den Tag gelegten Defensivqualitäten könnten auch gegen die Franzosen gefragt sein. Schließlich verfügt Union über die beste Verteidigung der Liga, kassierte in sieben Meisterschaftspartien nur vier Gegentore. "Ich spiele in der Fünferkette rechts oft gegen die schnellsten Spieler. Wichtig ist, dass du das absolute Vertrauen hast. Das Wichtigste ist der Verbund dahinter, dass die Spieler dahinter gut nachschieben, nachverteidigen. Bei Union passen die Abstände perfekt", befand der Burgenländer. Ein ähnlich geschmiertes Werkl erhofft er sich im Team: "Spieler wie Kylian Mbappe kann man nicht alleine verteidigen."