Paukenschlag
Unzufrieden: Suttner erklärt ÖFB-Rücktritt
10.05.2017
Deutschland-Legionär zieht Konsequenzen aus seiner Rolle unter Koller.
Markus Suttner wird nicht mehr für Österreichs Nationalteam auflaufen. Der 30-jährige Linksverteidiger gab am Mittwoch überraschend nach 20 absolvierten Länderspielen seinen ÖFB-Rücktritt bekannt.
Der Niederösterreicher möchte sich in Zukunft ausschließlich auf die Aufgaben beim deutschen Bundesligisten FC Ingolstadt konzentrieren, bei dem er noch bis Sommer 2018 unter Vertrag steht.
"Auf meine Zeit im Nationalteam blicke ich mit Stolz zurück. Ich habe mich im Kreise des Teams stets wohlgefühlt, immer alles für die Mannschaft gegeben und mich dem Erfolg untergeordnet. Es war mir immer eine Ehre, dabei zu sein", erklärte Suttner. Der Grund ist Unzufriedenheit.
Reservisten-Rolle nicht genug
Obwohl der Linksverteidiger in Deutschland seit drei Jahren eine tragende Rolle hat, in dieser Saison nur in drei Liga-Partien fehlte, sonst stets von Beginn an spielte und sogar auf vier Treffer sowie fünf Vorlagen kommt, musste er sich unter Marcel Koller stets mit dem Reservisten-Dasein begnügen.
Selbst der Rücktritt von Kapitän Christian Fuchs nach der EURO änderte daran nichts. Auf Links bekam zunächst Kevin Wimmer seine Chance, der gelernte Innenverteidiger war auf der Position jedoch überfordert. Anstatt Suttner eine Chance zu geben, stellte der Teamchef in der WM-Quali gegen Moldawien (2:0) schließlich auf eine Dreierkette um.
Suttner enttäuscht: "Leider durfte ich in den fünf Jahren nur ein Pflichtspiel von Beginn an bestreiten. Daher reifte der Entschluss in mir, meine Energie voll und ganz für den Verein aufzuwenden."
"Das gilt es zu respektieren"
Er bedanke sich bei den vielen Weggefährten in rund 15 Jahren ÖFB und "drücke den Jungs die Daumen für die laufende Qualifikation zur WM 2018. Ich bin überzeugt, sie werden die Qualifikation packen." Koller wünscht "Sutti" in einer ÖFB-Aussendung viel Glück für die Zukunft und hob dessen Mannschaftsgeist hervor.
"Er war ein wichtiger Teil des Teams", erklärt der Schweizer, "Auch wenn er nicht zu vielen Einsätzen gekommen ist, hat er sich immer vorbildlich verhalten. Der Rücktritt ist schade, aber diese Entscheidung gilt es zu respektieren."