Alessandro Schöpf spielt zum ersten Mal am heimischen Tivoli.
Alessandro Schöpf steht vor seinem ersten Auftritt auf dem Innsbrucker Tivoli. Der Mittelfeldspieler von Schalke 04 ist der einzige Tiroler im aktuellen Kader des österreichischen Fußball-Nationalteams. Im größten Stadion des Bundeslandes hat der 23-Jährige aber noch nie gespielt. Der Ötztaler war schon in jungen Jahren ausgezogen und hatte im Nachwuchs von Bayern München angeheuert.
Dialekt
"Es ist natürlich etwas ganz Besonderes, hier zu Hause zu spielen mit dem Nationalteam", sagte Schöpf am Montag nach der Ankunft in Innsbruck in einer ÖFB-Pressekonferenz. Dort verfiel er, auf den Zuspruch aus seiner Heimat angesprochen, schnell in einen Tiroler Dialekt. "Aus dem Ötztal kommen viele Leute." Sein Heimatort Umhausen liegt nur 45 Autominuten entfernt.
Schöpf geht in sein zwölftes Länderspiel. Zwei Tore hat er im Teamdress erzielt, das bisher letzte zum zwischenzeitlichen Ausgleich bei der EM in Frankreich gegen Island (1:2). Nach seiner Sperre im WM-Quali-Duell mit der Republik Moldau (2:0) scheint der Allrounder in der Startformation für den Test am Dienstag (20.45 Uhr/live ORF eins) gegen Finnland gesetzt - auf welcher Position, ist allerdings offen.
Teamchef Marcel Koller sieht in Schöpf grundsätzlich einen Zentrumsspieler. Bei Schalke überzeugt der Tiroler aber auch auf dem rechten Flügel. Sieben Pflichtspieltore hat er dort in dieser Saison bereits erzielt. Bei seinem Club könne Schöpf noch nicht den Anspruch stellen, in der Mitte zu agieren, meinte Koller. "Aber er ist für das Zentrum geeignet mit seinen Fähigkeiten und seiner Beweglichkeit. Er ist auch einer, der sehr viel läuft."
Auch im ÖFB-Team sei Schöpf auf der Außenbahn eine Option. Seine Vielseitigkeit ist Trumpf. "Er kann im offensiven Mittelfeld überall spielen", sagte der Teamchef. "Aber am liebsten in der Mitte." Sollte er gegen Finnland rechts auflaufen, wäre das für den Lokalmatador auch kein Problem. Schöpf: "Wir wissen noch nicht, wie wir spielen. Aber wenn ich rechts spiele, möchte ich auch alles zeigen und Gas geben."
Steiler Aufstieg
Schöpf hatte im vergangenen Jahr vor der EM in Frankreich frischen Wind in die Nationalmannschaft gebracht. Nach seinem Debüt im März 2016 gegen Albanien (2:1) kam der Schalke-Legionär in allen Länderspielen zum Einsatz - wenn auch noch nie über die volle Distanz. Nur den Test zum Jahresabschluss gegen die Slowakei (0:0) verpasste er, weil er im Play-off um die EM-Teilnahme gegen Spanien beim U21-Team aushalf.
Dort kassierte Schöpf die Gelb-Rote Karte, die ihm die Sperre gegen Moldau einbrachte. Im Test gegen Finnland brennt der Tiroler auf seine Rückkehr auf den Platz - möglicherweise hinter seinem Clubkollegen Guido Burgstaller. "Es ist wichtig, als Mannschaft ein gutes Spiel zu machen", meinte Schöpf auch im Hinblick auf die kommenden Aufgaben in der WM-Qualifikation. "Wir werden versuchen, Moldau zu bestätigen."