Nach Blamage gegen Wr. Neustadt: Jetzt soll Gager den Meister aus der Krise holen.
Knalleffekt bei der Austria! Der Meister hat die Reißleine gezogen und Trainer Nenad Bjelica beurlaubt , Amateure-Coach Herbert Gager übernimmt bis Saisonende. Nach der erneut schwachen Leistung beim 1:1 gegen Wr. Neustadt sahen sich die Vereinsbosse zum Handeln gezwungen. Der offizielle Grund: Man sah das Saisonziel, einen internationalen Startplatz, gefährdet.
Gager: "Mannschaft steht in Verantwortung"
Aber: Hinter den Kulissen rumort es weiter! Es ist kein Geheimnis, dass auch AG-Boss Thomas Parits in der Kritik steht. Die Stimmung in der Mannschaft und das Verhältnis Spieler/Trainer waren mehr als angespannt. Parits zur Entscheidung: „Wir mussten reagieren, wollen aber dem Trainer nicht alleine die Schuld geben.“ Ein Großteil der Fans ist zufrieden, hatten sie doch zuletzt immer wieder „Bjelica raus“ gefordert. Weil die Punkte ausblieben und auch die Leistung einer Austria nicht würdig war.
Jetzt soll Gager die Veilchen in den Europacup retten. Bereits am Sonntag durfte der 44-Jährige sein erstes Training leiten. Er weiß, dass auf ihn viel Arbeit wartet: „Jeder Spieler ist jetzt gefragt, anders aufzutreten. Wir wollen wieder die Grundtugenden herauskitzeln. Die Mannschaft steht in der Verantwortung.“
Im Sommer soll Gager wieder ins zweite Glied zurückrücken. Die Favoriten auf seine Nachfolge: Adi Hütter und Ralph Hasenhüttl.
Ex-Trainer Bjelica über den Rauswurf:
ÖSTERREICH: Wann haben Sie vom Rauswurf erfahren?
Nenad Bjelica: Am Sonntag um 9 Uhr in der Früh. Danach habe ich mich von den Spielern verabschiedet. Ich gehe nicht im Bösen, wünsche den Spielern und dem Verein alles Gute und hoffe, dass sie es in den Europacup schaffen.
ÖSTERREICH: Verstehen Sie die Entscheidung?
Bjelica: Ich muss sie nicht verstehen, aber ich akzeptiere sie.
ÖSTERREICH: Haben Sie sich etwas vorzuwerfen?
Bjelica: Ich bereue nichts! Ich habe mir arbeitstechnisch nichts vorzuwerfen. Fakt ist, dass es in der Liga nicht nach Wunsch geklappt hat. Auf die Leistungen in der Champions League bin ich stolz. Schade, dass es nur dort geklappt hat.
ÖSTERREICH: Wie würden Sie Ihr Verhältnis zu den Spielern beschreiben?
Bjelica: Gut. Vielleicht zu gut.