Korruptionssumpf

Neuer Skandal erschüttert FIFA

30.11.2010

Drei weitere Top-Funktionäre als Schmiergeldempfänger entlarvt?

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Die FIFA kommt aus dem Korruptions-Sumpf nicht mehr heraus: Laut Schweizer Tages-Anzeiger und der britischen BBC sollen die FIFA-Exekutivkommitee-Mitglieder Ricardo Teixeira, Nicolas Leoz und Issa Hayatou von der früheren FIFA-Vermarktungsagentur ISL Zahlungen erhalten haben – ohne erkennbare Gegenleistung. Die Schweizer Zeitung stützt sich auf eine ihr vorliegende Zahlungsliste der 2001 in Konkurs gegangenen ISL. Die im schweizerischen Zug ansässige Firma hatte mit den TV- und Vermarktungsrechten der FIFA gehandelt.

Millionen geflossen
Prominentester Name unter den drei Beschuldigten ist der Brasilianer Ricardo Teixeira. Der 63-Jährige ist Präsident des brasilianischen Verbandes und einer von sieben FIFA-Vizepräsidenten. An seine Briefkastenfirma in Liechtenstein soll die ISL rund 12 Millionen Franken (9,1 Mio. Euro) gezahlt haben.

Die Zahlungen sollen in den 1990er-Jahren getätigt worden sein. Anders war es bei den Mitte November suspendierten FIFA-Exekutivmitgliedern Amos Adamu und Reynald Temarii, die sich gegenüber verdeckten Journalisten käuflich zeigten. In ihren Fällen ging es konkret um den Kauf von Stimmen bei der WM-Vergabe für 2018 und 2022. FIFA-Boss Sepp Blatter steht das Wasser allmählich bis zum Hals.

FIFA weist Vorwürfe zurück
Die FIFA hat die Bestechungsvorwürfe gegen die Exekutivkomitee-Mitglieder Ricardo Teixeira, Nicolas Leoz und Issa Hayatou als alt und damit gegenstandslos bezeichnet. Es handle sich um Vorgänge, die von den zuständigen Schweizer Strafbehörden bereits untersucht worden seien, teilte die FIFA am Dienstag mit. Der Vorwurf lautet, dass das Trio Bestechungsgelder von der ehemaligen FIFA-Vermarktungsagentur ISL angenommen haben soll.

"In seinem Urteil vom 26. Juni 2008 hat das Strafgericht Zug keinen FIFA-Funktionär verurteilt", heißt es in der FIFA-Mitteilung. Es sei auch kein Mitglied des Weltverbandes wegen krimineller Delikte angeklagt worden. Am Montag waren Schmiergeldzahlungen von insgesamt mehr als zehn Millionen Dollar an drei Funktionäre in den Neunzigern bekanntgeworden.

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