Klopp ließ "frustsaufen"
Neuer Streit um Torlinien-Technik
19.05.2014
Nicht gegebenes BVB-Tor erhitzt die Gemüter. Klopp ließ seine Stars "frustsaufen".
Nach der strittigen Szene um das nicht gegebene Tor von Mats Hummels beim DFB-Pokalfinale
sollte laut Ligapräsident Reinhard Rauball das Votum der 36 Profi-Clubs gegen die Einführung der Torlinientechnik noch einmal überdacht werden. Erst am 24. März dieses Jahres hatten die deutschen Erst- und Zweitligisten die Einführung der Torlinientechnik mehrheitlich abgelehnt.
Neue Abstimmung?
"Wenn Borussia Dortmunds Vorstandschef Joachim Watzke oder ein Vertreter eines anderen Clubs die Torlinientechnik erneut vorschlagen, werde ich das befürworten", sagte der BVB-Präsident der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). Dies sei auch "sofort" denkbar und möglich.
Im März hatten nur neun der 18 Erstligisten und drei der 18 Zweitligisten für die Einführung einer technischen Entscheidungshilfe für die Schiedsrichter gestimmt. Abgelehnt wurde die Einführung auch, weil viele Clubs die Kosten für den Einbau der Technik scheuen.
Die Debatte über die Torlinientechnik war nach der 0:2-Niederlage der Dortmunder im Pokalfinale gegen den FC Bayern neu entbrannt. In der 64. Minute war ein Tor des Dortmunders Hummels von Schiedsrichter Florian Meyer nicht gegeben worden, obwohl der Ball scheinbar die Linie überquert hatte.
Frustsaufen statt Sieger-Party
Deshalb gab Jürgen Klopp um 1.43 Uhr den Bier-Befehl! Der Trainer: "Wenn mir hier noch jemand 'Schade' sagt, haue ich ihm das Glas aus der Hand. So, und jetzt lasst uns den Schmerz wegsaufen!"
Die Dortmunder waren nach der Niederlage total frustriert. Sie fühlten sich von Schiri Meyer betrogen. Die 64. Minute: Nach einem Sahin-Freistoß verlängert Lewandowski. Hummels köpft aus vier Metern, Dante rettet - aber zu spät. Zeitlupen und Fotos zeigen, dass der Brasilianer den Ball erst hinter der Linie wegschlägt. Klopp: "In der Phase, als wir stärker wurden, machen wir ein Tor, das gibt er nicht. Der Ball war so weit drin, das kann man sehen, da braucht man keine Torlinien-Technik."
Sogar bei Spielen in Sibirien gibt es Torrichter
Klopp weiter: "Wenn Dante in dieser Situation mit dem rechten Bein auf der Torlinie steht, mit dem linken Bein eine Ausholbewegung macht und dann den Ball, der ebenfalls in Höhe der Linie gewesen sein soll, wegschlägt, müsste er schon dem Cirque du Soleil angehören." Laut Klopp wäre beim Finale ein Torrichter hilfreich gewesen. "Bei Spielen in Sibirien gibt es sie. Und beim Pokalfinale eines großen Verbandes lassen wir sie zu Hause."