"Jetzt herrscht Leere"

ÖFB-Kicker nach WM-Aus geschockt

12.10.2013

Entwicklung des Teams passt, aber Alaba & Co.

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Die Fassungslosigkeit stand den österreichischen Fußball-Teamspielern am Freitag in Solna nach dem Ausscheiden in der WM-Qualifikation ins Gesicht geschrieben. David Alaba und Co. wirkten, als hätten sie selbst noch nicht verstanden, wie sich der 1:0-Vorsprung gegen Schweden in eine 1:2-Niederlage verwandeln konnte.

"Ich bin es leid, so kurz nach dem Spiel irgendwelche Gründe zu nennen. Fakt ist, wir sind nicht im Play-off, alles andere ist im Moment egal", erklärte Kapitän Christian Fuchs. Und Goalie Robert Almer meinte: "Es wird noch ein paar Tage oder Wochen dauern, bis wir das aufgearbeitet haben." Sebastian Prödl sprach von einem der bittersten Momente seiner Karriere. "Jetzt herrscht Leere. Ich bin noch nie in einer Kabine gesessen, in der es nach einem Spiel so leise war."

Alaba trauert vergebener Chance nach
Ähnlich war die Gefühlslage bei David Alaba. "Die Enttäuschung ist riesig. In der ersten Hälfte haben wir gezeigt, was wir können, aber in der zweiten Hälfte haben wir den Faden verloren. Die Schweden haben es viel mit hohen Bällen probiert und es war schwer, die zweiten Bälle zu bekommen", analysierte der Bayern-Legionär und war selbstkritisch: "Ich hätte die Chance zum 2:0 machen müssen."

Janko geschockt
Auch Marc Janko zeigte sich zerknirscht. "Das ist eine riesige Enttäuschung, es überwiegt der Schock über ein Spiel, das wir aus der Hand gegeben haben." Warum das passierte, darüber rätselte der Stürmer. "Wir haben es in der zweiten Hälfte nicht mehr verstanden, die Schweden unter Druck zu setzen. Wir haben ein bisschen das Fußballspielen aufgegeben."

Der Trabzonspor-Angreifer, der im abschließenden WM-Qualifikationsmatch am Dienstag auswärts gegen die Färöer wegen einer Sperre fehlt, richtete den Blick aber auch wieder nach vorne. "Heute dürfen wir und ganz Österreich traurig sein, dafür soll man sich auch Zeit nehmen. Aber im Sport kann es wieder schnell bergauf gehen."

"Müssen den Weg weitergehen"
Zlatko Junuzovic versuchte ebenfalls, positive Aspekte herauszufiltern. "Wir haben uns in dieser Quali gut entwickelt. Wir werden noch besser werden und müssen diesen Weg weitergehen. Das ist jetzt ein bitterer Moment, doch wenn man die ganze Qualifikation Revue passieren lässt, kann man schon zufrieden sein."

Unmittelbar nach der Niederlage war das aber nur ein schwacher Trost. "Wir hatten eigentlich alles in der eigenen Hand, umso bitterer ist es, dass wir noch verloren haben. In der zweiten Hälfte sind mit zwei, drei Weitschüssen der Schweden auf einmal die Fans wiedergekommen, und das Spiel ist gekippt", erklärte Junuzovic.

Ibrahimovic zeigt seine Klasse
Verantwortlich dafür war vor allem Zlatan Ibrahimovic, der das erste schwedische Tor vorbereitete und den zweiten Treffer selbst erzielte. "Er hat eigentlich 90 Minuten lang nicht gut gespielt, aber in zwei Aktionen den Unterschied ausgemacht", sagte Aleksandar Dragovic. Der PSG-Star sorgte damit dafür, dass die Schweden in der laufenden WM-Qualifikation zum vierten Mal einen Rückstand in einen Sieg oder ein Remis verwandelten.

Ivanschitz sieht positive Entwicklung
Am Freitag gab es dabei aber tatkräftige Unterstützung der Österreicher, wie auch Andreas Ivanschitz zugab. "Es ist nicht nachvollziehbar, warum wir so ein Spiel noch hergegeben haben. Wir haben die Schweden durch unsere Ballverluste stark gemacht."

Der Levante-Mittelfeldspieler hob aber auch die teilweise guten Leistungen der ÖFB-Elf in den vergangenen Monaten hervor. "Wir haben eine enorme Entwicklung genommen. Schade, dass wir das nicht mit dem zweiten Platz krönen konnten. Ich bin überzeugt, dass diese Mannschaft für Österreich noch viel erreichen wird."

Kaffefahrt
Nun gehe es einmal darum, am Dienstag gegen die Färöer einen versöhnlichen Abschluss zu schaffen. "Das ist ein Pflichtprogramm, ein Spiel, in das wir noch einmal alles investieren müssen und das wir gewinnen müssen", betonte Ivanschitz.

 

 

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