WM-Quali
ÖFB-Präsident Windtner träumt von Platz 2
04.09.2012
Der Verbandschef setzt das ÖFB-Team vor der Quali aber nicht unter Druck.
Am Montagabend hat ÖFB-Präsident Windtner die österreichische Fußball-Nationalmannschaft auf die am 11. September in Wien gegen Deutschland beginnende WM-Qualifikation eingeschworen. In seiner Ansprache forderte der Oberösterreicher von den Teamspielern unter anderem, ihre Egos hintanzustellen und gemeinsam auf das große Ziel - eine Teilnahme an der WM 2014 in Brasilien - hinzuarbeiten.
Windtner fordert Teamgeist
"Ich habe ihnen gesagt, dass mit dem Qualifikationsstart eine neue Epoche im Nationalteam beginnt und dass man jetzt alle Kräfte bündeln muss. Wir sind von der Qualität der Einzelspieler gut aufgestellt, die Teambetreuung läuft gut. Jetzt müssen aus Einzelkämpfern Teamkämpfer werden, jeder muss sich der Mannschaft unterordnen", erklärte Windtner.
Erfolgreiche Quali keine Pflicht
Trotz der möglicherweise besten ÖFB-Auswahl seit Jahren könne man angesichts der hochkarätigen Gruppengegner Deutschland, Schweden und Irland keine WM-Teilnahme fordern, so Windtner. "Aber es ist unser Wunschziel, Zweiter zu werden. Wir wissen, dass es sehr schwierig wird, doch es wäre vollkommen verfehlt, sich dieses Ziel nicht zu setzen."
Windtner erwartet gute Resultate
Erst bei der EM 2016 in Frankreich, wenn 24 europäische Teams an den Start gehen, ist die erfolgreiche Qualifikation eine klare Vorgabe. "Dort ist die Teilnahme ein Muss", betonte Windtner mit dem Hintergedanken, dass die aktuelle Mannschaft ihren Zenit erst in fünf Jahren erreicht haben könnte. "Das bedeutet aber nicht, dass man sich auf den seit Jahren gepflegten Usus einlassen soll, dass die Mannschaft noch Zeit braucht. Unsere Mannschaft befindet sich derzeit in einer Phase, in der viele Spieler noch jung sind, aber der Leistungshorizont gewaltig ausgebaut ist. Daher wird auch erwartet, dass wir Resultate bringen."
Hoffen auf Überraschung
Geht es nach dem Geschmack von Windtner, dann sollte das erste positive Resultat bereits gegen die DFB-Auswahl gelingen. "Viele sehnen sich nach dem großen Coup gegen die Deutschen, ein Sieg wäre auch schön. Aber das Wichtigste ist, mit einer guten Leistung zu starten und unser Leistungsniveau von Spiel zu Spiel zu steigern. Die WM-Qualifikation ist nicht gescheitert, wenn wir verlieren, aber auch nicht für uns gelaufen, wenn wir gewinnen", betonte der Oberösterreicher.
Rückendeckung für Koller
Als einen entscheidenden Faktor für künftige Erfolge sieht Windtner die Kontinuität im Trainerteam - deshalb bekam Nationaltrainer Marcel Koller schon vorab den Rücken gestärkt. "Wir werden nicht nach irgendeinem Rückschlag sofort wieder eine Diskussion starten. Der jetzige Stab hat sich gut eingearbeitet, es ist Respekt und Akzeptanz seitens der Mannschaft da. Jetzt müssen wir Koller und sein Team arbeiten lassen", sagte der ÖFB-Präsident, stellte aber auch klar: "Es wird gut gearbeitet, das ist die Voraussetzung für Erfolg. Aber es ist nicht die Garantie, dass wir die gewünschten Resultate bringen."