WM-Quali-Hit
ÖFB-Spieler setzen auf Sieg gegen Deutschland
03.09.2012
Kapitän Fuchs und Bremen-Legionär Junuzovic spekulieren mit einer Überraschung.
Österreichs Fußball-Teamspieler blicken dem WM-Qualifikationsduell
mit Deutschland am 11. September im ausverkauften Wiener Happel-Stadion mit großem Optimismus entgegen. ÖFB-Kapitän Christian Fuchs und Werder-Bremen-Legionär Zlatko Junuzovic sehen ihre Auswahl zwar als klaren Underdog, spekulieren aber dennoch mit einer Überraschung.
Fuchs verglich das fünfte Match gegen die DFB-Truppe innerhalb von viereinhalb Jahren mit einem Hollywood-Klassiker. "Täglich grüßt das Murmeltier. Wir treffen immer auf die Deutschen und haben immer die Chance, ihnen ein Haxl zu stellen", erklärte der Linksverteidiger von Schalke 04 und ortete eine Art Aufbruchsstimmung. "Es herrscht etwas Hoffnung, nicht nur bei den Fans, auch in der Mannschaft. Wir haben im August die Türkei zum ersten Mal seit 24 Jahren geschlagen, warum sollen wir nicht auch gegen die Deutschen ein gutes Spiel machen?", fragte der Niederösterreicher.
"Ball flach halten"
Zu weit wollte sich Fuchs vor dem Kräftemessen mit der Nummer zwei der FIFA-Weltrangliste aber auch nicht aus dem Fenster lehnen. "Wir müssen den Ball flach halten, natürlich ist Deutschland ein anderes Kaliber als die Türkei." Daran ändere sich auch durch die Niederlagen von Mesut Özil und Co. im EM-Semifinale gegen Italien und im Freundschaftsspiel gegen Argentinien nichts. "Das was jetzt bei den Deutschen passiert, ist Jammern auf hohem Niveau. Sie stehen bei jedem Turnier im Semifinale und sind großer Favorit, wir sind klarer Außenseiter."
Nervosität verspürt Fuchs vor dem Spiel gegen das Nationalteam seiner Wahlheimat nicht. "Die hat auf dem Platz nichts zu suchen. Aber bei mir und bei der ganzen Mannschaft gibt es eine große Vorfreude, weil wir die Chance haben, uns gut zu präsentieren."
Sollte dies gelingen und die ÖFB-Auswahl eventuell sogar einen Sieg einfahren, würden die Österreicher bei Werder Bremen ihren deutschen Clubkollegen einiges unter die Nase reiben. "In Bremen müssen wir uns von den Deutschen ab und zu etwas anhören. Jetzt versuchen wir zu gewinnen, damit wir zurückschlagen können", schmunzelte Junuzovic.
Im Nationalteam agierte der Ex-Austrianer zuletzt als offensiver Mittelfeldspieler, bei Werder kam er hingegen in den vergangenen Partien als eher defensiv orientierter Zentrumsspieler zum Einsatz und wusste in dieser Rolle zu überzeugen. "Für mich ist das eine neue Position, aber ich fühle mich wohl. Das Experiment ist gelungen, es ist gut, dass ich variabel bin", meinte Junuzovic.
Teamchef Marcel Koller hat die neue Defensivstärke des 24-Jährigen zufrieden zu Kenntnis genommen. "Bei der Austria war er nach hinten noch ein bisschen schlampig, aber in dem halben Jahr seit seinem Wechsel hat er in der Defensive zugelegt. Es ist wichtig, dass er auch bereit ist, Drecksarbeit zu machen. Und für mich als Trainer ist es wichtig, dass ich Variationsmöglichkeiten habe."
Auch die positive Entwicklung von Marko Arnautovic bei Bremen bereitet Koller Freude. "Er war in den ersten Spielen dieser Saison sehr aktiv, hat viel nach hinten gearbeitet, sogar mit Sliding Tacklings, und ist auch bis zum eigenen Strafraum zurückgesprintet", lobte Koller.