Leipzigs Standortbestimmung gegen Bayern

ÖFB-Stars kämpfen im Supercup um ersten Saisontitel

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RB Leipzig verliert jedes Jahr wichtige Spieler. In diesem Sommer wurde beim Red-Bull-Club aber ein noch größerer Umbruch als üblich vollzogen.

Eine Woche vor dem Fußballbundesliga-Start bringt den Leipzigern der Supercup am Samstag (20.45 Uhr/live Sat.1 und Sky) in München gegen den FC Bayern eine erste echte Standortbestimmung. Mit dabei sind neben Xaver Schlager mit Konrad Laimer, Christoph Baumgartner und Nicolas Seiwald drei ÖFB-Teamspieler in neuer Umgebung.

Laimer wechselte im Sommer von Leipzig nach München und hat sich mit starken Leistungen in der Vorbereitung eingestellt. Auf der Suche nach einem Nachfolger im zentralen Mittelfeld neben Schlager wurde Leipzig beim Schwesternclub Red Bull Salzburg fündig, von dem sie Seiwald um 20 Millionen Euro holten. Von der TSG Hoffenheim wechselte zudem Offensivspieler Baumgartner nach Leipzig und wurde mit kolportierten 27 Millionen Euro Ablöse zum teuersten österreichischen Kicker.

"Klar ist: Wir bleiben ambitioniert und hungrig, wollen natürlich wieder die Champions-League-Plätze angreifen und mittelfristig auch den Abstand zu den Bayern reduzieren", sagte der RB-Sportchef Max Eberl jüngst, auch wenn der Club praktisch die halbe Stammelf verloren hat. Neben Laimer gingen Dominik Szoboszlai (FC Liverpool), Josko Gvardiol (Manchester City), Christopher Nkunku (FC Chelsea), Marcel Halstenberg (Hannover 96) oder André Silva (Real Sociedad).

Neues Gesicht für Leipziger Bullen

Leipzig erwirtschaftete dem Vernehmen nach aber über 250 Millionen Euro, um den sportlichen Verlust zu kompensieren und investierte in neue Profis, die ins Team von Trainer Marco Rose passen sollen. Neben Seiwald kam aus Salzburg auch Benjamin Sesko, dazu wurden El Chadaille Bitshiabu (Paris Saint-Germain) sowie leihweise Fabio Carvalho (Liverpool) und Xavi Simons (PSG) geholt. Für Nkunku-Ersatz Lois Openda (RC Lens) gab der Club angeblich mit 43 Mio. Euro so viel aus wie noch nie. Kommen sollen noch Verstärkungen für die Abwehr.

In der vergangenen Saison hatte sich RB einen Fehlstart in die Bundesliga-Saison geleistet, entsprechend konnten die Leipziger das Bayern-Schwächeln in der Rückrunde nicht wirklich nutzen und landeten mit fünf Punkten Rückstand auf Bayern und Dortmund auf Rang drei. Der zweite Pokalsieg nacheinander weckte bei RB aber die Lust auf mehr.

"Wir haben eine Menge neuer Spieler, das merkt man in den Abläufen, aber die Jungs sind willig, die Jungs hören zu. Es wird alles noch ein Stück Zeit brauchen, auch möglicherweise bis in die Saison hinein", sagte der ehemalige Salzburger Meistercoach Rose, dessen Vertrag zuletzt vorzeitig bis 2025 verlängert worden war. Die Bayern erwartet er "anders, als noch in der Schlussphase der letzten Saison. Da hat eine Zeit lang das Selbstverständnis gefehlt. Sie haben angefangen, das zu korrigieren."

Große Bedeutung für Tuchel

Dass Rose den Rekordmeister spielfreudiger, kompakter und aggressiver erwartet, dürfte auch an Laimer liegen. Das RB-Spiel habe der Abgang jedenfalls verändert. "Unser Spiel wird ohne Konrad Laimer ein anderes. Konny war in dieser Position außergewöhnlich. Nicht umsonst wollte Bayern ihn, weil das Puzzleteil gefehlt hat", sagte Rose.

Für Bayerns Thomas Tuchel hat der Supercup "eine große Bedeutung, weil es noch mal einen enormen Schub geben kann", sagte der Trainer. "Wir wollen unbedingt den Sieg, wissen aber, dass es Leipzig genauso geht." Das letzte Duell ist für Tuchel noch präsent. "Wir haben da etwas gut zu machen. Damals hat es extrem geschmerzt, weil wir das Gefühl hatten, die Meisterschaft aus der Hand gegeben zu haben", erinnerte Tuchel an das 1:3 im Mai.

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