Österreicher mit starker erster Hälfte, Rückfall nach der Pause.
Österreichs Fußball-Nationalteam
ist am Mittwoch mit einem Achtungserfolg ins neue Länderspieljahr gestartet. Die ÖFB-Auswahl holte vor 22.000 Zuschauern im Klagenfurter Wörthersee-Stadion ein 1:1 im Testspiel gegen Uruguay und bot dabei in der ersten Hälfte eine gute Leistung. Marc Janko schoss Österreich in der 14. Minute in Führung, Alvaro Pereira gelang in der 66. Minute der Ausgleich.
Der Trabzonspor-Stürmer hatte schon bei der ersten Chance der Gastgeber seine Beine im Spiel, als Zlatko Junuzovic aus rund 20 Metern über die Latte schoss. Neun Minuten später wurde ein Fersler des - möglicherweise leicht im Abseits stehenden - Werder-Legionärs an der Strafraumgrenze von Maxi Pereira ideal zu Janko weitergeleitet, der eiskalt via Innenstange abschloss. Es war das 17. Tor im 38. Länderspiel für den 30-Jährigen, der schon beim 1:0 im vergangenen November gegen die USA getroffen hatte.
Lattenknaller von Alaba
Das frühe 1:0 war der Lohn einer starken Anfangsphase, in der sich die Uruguayer trotz ihrer Stürmerstars Luis Suarez und Diego Forlan nicht entfalten konnten. Die Österreicher, bei denen Markus Suttner anstelle von Christian Fuchs links in der Viererkette begann, überzeugten hingegen mit einem konzentrierten Spielaufbau, was vor allem am in dieser Phase starken Zentrums-Trio Christoph Leitgeb/Junuzovic/David Alaba lag.
Letzterer hatte in der 18. Minute Pech - sein Freistoß aus gut 20 Metern wurde von Uruguay-Goalie Fernando Muslera an die Latte gelenkt, den Nachschuss verzog Marko Arnautovic. Schon drei Minuten zuvor hatte der Schlussmann einen Kopfball von Martin Hinteregger nach einem Alaba-Corner entschärft. Außerdem war Muslera bei einem Alaba-Schuss kurz vor der Pause zur Stelle.
Uruguay dreht erst nach Pause auf
Vom Weltranglisten-Siebenten und regierenden Copa-America-Sieger waren vor dem Seitenwechsel nur zwei gefährliche Aktionen aus Standardsituationen zu sehen - aber die hatten es in sich. In der 22. Minute schlenzte Suarez einen Freistoß an die Latte, in der 30. Minute verlängerte der Liverpool-Goalgetter einen Forlan-Freistoß zum kurz zuvor eingewechselten Gimenez, der aus zwei Metern drüber schoss.
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In der zweiten Hälfte flaute die Partie wohl auch aufgrund einiger Wechsel ab, der Rhythmus bei den Österreichern ging verloren. Dies sollte sich in der 66. Minute rächen: Nach einem Eckball nutzte Alvaro Pereira die allgemeine Konfusion in der ÖFB-Mannschaft und spitzelte den Ball aus kurzer Distanz ins Netz. Bereits eine Minute zuvor hatte Suarez die Riesenchance auf das 1:1 auf dem Fuß gehabt, war aber am für Robert Almer eingewechselten Keeper Heinz Lindner gescheitert.
Auch nach dem Ausgleich blieben die Uruguayer die spielbestimmende Mannschaft und haderten in der 70. Minute nicht zu Unrecht mit Schiedsrichter Deniz Aytekin, der nach einer Attacke von Suttner an Christhian Stuani im Strafraum keinen Elfmeter gab.
Bilanz bleibt bescheiden
So blieb es beim 1:1, das die Bilanz gegen südamerikanische Teams nicht unbedingt verbessert. In 18 Duellen mit Südamerikanern holte Österreich nur zwei Siege. Trist ist auch die ÖFB-Statistik in Klagenfurt: In insgesamt neun Partien in der Kärntner Landeshauptstadt reichte es bei zwei Unentschieden und fünf Niederlagen nur zu zwei Siegen.
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Die Meinungen zum Spiel
Marcel Koller (ÖFB-Teamchef): "In der ersten Hälfte hätten wir drei Tore schießen können. In der zweiten Halbzeit hat Uruguay mehr Druck gemacht. Es war ähnlich wie gegen Schweden (1:2, Anm.). Aber sie sind die Nummer sieben der Welt und haben gezeigt, dass sie Fußball spielen können. Wir hätten mehr Ruhe und Sicherheit gebraucht. Das hat auch dieses Spiel wieder gezeigt, dass wir noch nicht so weit sind und noch lernen müssen. Durch die Wechsel haben wir wieder ein wenig Ruhe reinbekommen. Wir haben noch viel zu tun, mit solchen Spielen können wir lernen. Die erste Halbzeit war schön und gut, die zweite hätten wir anders gestalten müssen."
Marc Janko (ÖFB-Teamkapitän) über sein Tor zum 1:0: "Es war ein bisschen ein Gestocher im Sechzehner, der Ball ist dann in den freien Raum gekullert. Ich habe am schnellsten reagiert und abgezogen."
Christoph Leitgeb (ÖFB-Teamspieler): "Die erste Halbzeit waren wir besser im Spiel, mit der können wir zufrieden sein. Nach der Pause haben sie mehr Druck gemacht, wir sind auch körperlich ein bisschen eingegangen. Das Unentschieden geht in Ordnung."