WM-Qualifikation
Österreich nur 0:0 in Kasachstan
12.10.2012
Wieder viele Chancen vergeben - Arnautovic & Co fliegen mit fast leeren Händen heim.
Für die österreichische Fußball-Nationalmannschaft hat es am Freitag in der WM-Qualifikation einen herben Rückschlag gesetzt. Das ÖFB-Team kam nach einem 1:2 zum Auftakt gegen Gruppenfavorit Deutschland in Astana nicht über ein torloses Remis bei Außenseiter Kasachstan hinaus. Die Elf von Marcel Koller bot vor allem vor der Pause eine schwache Vorstellung. Am Dienstag geht es in Gruppe C in Wien erneut gegen die Kasachen weiter.
Keine Veränderungen zum Deutschland-Spiel
ÖFB-Teamchef Koller setzte auf dieselbe Startformation wie bei der unglücklichen Heimniederlage gegen Deutschland. Martin Harnik begann als Solospitze, ließ sich aber oft zurückfallen. Die Österreicher waren dadurch vor der Pause an vorderster Front kaum präsent. Über die Flügel funktionierte wenig, dazu fehlte auf Kunstrasen in der Astana Arena im Spielaufbau die Passgenauigkeit.
Schlechte Chancenauswertung
Die größten Chancen fanden Zlatko Junuzovic und Harnik vor. Der Bremen-Spielmacher war nach einem langen Ball von György Garics richtig gestartet, die Ballannahme aber nicht perfekt. Junuzovic schoss im Fallen von der Strafraumgrenze drüber (15.). Harnik scheiterte nach Doppelpass mit Junuzovic an Kasachstan-Keeper Andrej Sidelnikow (28.), einen Kopfball nach Garics-Flanke setzte er am langen Eck vorbei (43.).
Die ohne ihren bekanntesten Spieler, den erkrankten Deutschland-Legionär Heinrich Schmidtgal, angetretenen Kasachen waren vor 10.000 Zuschauern engagiert gestartet, überraschten die Österreicher anfangs sogar mit einem Pressing, das man eigentlich von den Gästen erwartet hatte. Gegen den enteilten Tanat Nuserbajew musste ÖFB-Verteidiger Sebastian Prödl mit einem sehenswerten Tackling retten (18.).
Auch nach der Pause kein Glück
Nach Seitenwechsel erhöhten die Österreicher die Schlagzahl. Ein Schuss des bis dahin blassen Marko Arnautovic wurde abgeblockt (48.), einer von Junuzovic ging knapp daneben (51.). Nach einem missglückten Versuch von Andreas Ivanschitz brachte Harnik den Ball nicht im Tor unter (61.). Sidelnikow musste nach Idealpass von Arnautovic auf Veli Kavlak (62.) und bei einem Distanzschuss von Arnautovic selbst (65.) eingreifen.
Kasachischer Abwehrriegel steht sicher
Koller riskierte mehr, brachte Sturmtank Marc Janko für den defensiven Mittelfeldspieler Julian Baumgartlinger (62.) und später auch Jakob Jantscher für den schwachen Ivanschitz (73.). Die Ideen wurden aber nicht mehr, der kasachische Abwehrriegel war aber auch in sieben Minuten Nachspielzeit nicht mehr zu überwinden - auch nicht für Andreas Weimann, der im Finish sein Länderspieldebüt gab. Die letzte Chance vergab Junuzovic (90.).
Wenige Chancen für Kasachstan
Selbst für die Nummer 147 der Welt boten sich Räume. Ulan Konisbajew haute über den Ball (64.), einen Fernschuss von Marat Chairullin bändigte der trotz fehlender Spielpraxis in der deutschen Bundesliga erneut im ÖFB-Tor aufgebotene Robert Almer (70.). Die Kasachen waren in den ersten beiden Gruppenspielen ohne Punkte geblieben. Die Gegentore hatten sie aber schon beim 1:2 zu Hause gegen Irland erst in der Nachspielzeit kassiert.
Schon im Vorjahr waren die Österreicher zum Abschluss der EM-Qualifikation nicht über ein 0:0 in Astana hinausgekommen. Die damalige Partie, die letzte vor Kollers Amtsübernahme, war für die Quali aber bereits bedeutungslos. Der Schweizer wartet auch nach zwei Bewerbsspielen als ÖFB-Trainer auf seinen ersten Sieg. Im Rückspiel in Wien kehrt zumindest Bayern-Jungstar David Alaba nach seiner langen Verletzungspause ins Aufgebot zurück.
Kasachstan - Österreich 0:0
Astana, Astana Arena, 10.000 Zuschauer, SR Tamas Bognar (HUN)
Kasachstan: Sidelnikow - Kirow, Dmitrenko, Roschkow, Nurdauletow - Bogdanow - Konisbajew (95. Gridin), Korobkin, Chairulin (92. Muchtarow) - Nuserbajew (87. Nurgalijew), Ostapenko
Österreich: Almer - Garics, Prödl, Pogatetz, Fuchs - Baumgartlinger (62. Janko), Kavlak - Arnautovic, Junuzovic, Ivanschitz (73. Jantscher) - Harnik (84. Weimann)
Gelbe Karten: Nuserbajew, Ostapenko, Roschkow bzw. Janko