Fußball-Insider
ÖSTERREICH-Reporter als Tonis Assistent
08.07.2013
Christian Russegger saß mit Polster auf Admira-Bank.
Näher kann man nicht an der Bundesliga
dran sein: Sonntag, 16.05 Uhr, auf dem Sportplatz in Eberschwang, 10 Kilometer von Ried entfernt: Noch eine knappe Stunde bis zum Testspiel
der Admira gegen Polens Meister von 2012, Slask Wroclaw.
Heute bin ich Kotrainer von Toni Polster, darf auch in der Kabine bei der Abschlussbesprechung dabei sein. Toni spricht genau neun Minuten zu seiner Mannschaft. Er sagt: "Jungs, wir legen das sehr offensiv an. Mit scharfen und präzisen Pässen in die Spitze. Ganz wichtig: Nicht auf die Kommunikation am Platz vergessen. Ihr dürft auch ruhig etwas riskieren. Geht raus und habt Spaß!"
Kurz vor 17 Uhr mache ich mich mit Toni auf den Weg zur Betreuerbank. Aus dem Lautsprecher vertraute Klänge: "Toni, lass es polstern!" Ein alter Hit von Polster.
Dann nehme ich, der "Ko", rechts von ihm Platz, ganz außen. Normal sitzt da sein Assistent Oliver Lederer.
Toni und ich klatschen ab. Ich fühle mich fast wie ein richtiger Bundesligatrainer. Toni wirkt in den ersten zwanzig Minuten unaufgeregt und ruhig. Er zappelt nicht wie andere an der Outlinie herum. Er führt sogar Schmäh mit dem Schiedsrichter. Ab und zu steht Polster auf, klatscht in die Hände, lobt die Spieler, feuert sie an: "Gut Jungs! Weiter so!"
Aber: "Wir" vergeben die besten Torchancen, kassieren binnen kurzer Zeit zwei Gegentreffer. Toni springt verärgert auf: "Das gibt's ja nicht!" 0:2. Ich bringe ihm kein Glück. Sorry, Toni!