Zum Vergessen
Österreich verliert auch gegen Venezuela
05.09.2006
Geht's noch schlechter? Österreich hat auch gegen Venezuela keine Chance und verliert völlig verdient mit 0:1.
Von den Fortschritten der Partie gegen Costa Rica war im Baseler St. Jakobs Park von Beginn weg nichts zu merken. Passiv, ängstlich, zu weit weg vom Gegner - Österreich machte so ziemlich alle Fehler, die man unbedingt vermeiden wollte.
Logische Folge: das 0:1 durch De Ornelas in der achten Minute. Vorausgegangen war eine eigentlich harmlose Flanke von links, die von Feldhofer mit dem Kopf direkt auf den Fuß von De Ornelas "gescherzelt" wurde. Der Venezolaner hatte dann keine Mühe, den Ball scharf unter die Latte zu knallen.
Venezuela macht's besser
Im Gegensatz zu den Österreichern machten die Südamerikaner bereits in der gegnerischen Hälfte Druck und sorgten so immer wieder dafür, dass Hickersbergers Team den Ball leichtfertig verschenkte.
Wenn die Österreicher so etwas wie Druck ausübten, dann lediglich über die linke Seite, wo sich Youngster Leitgeb zumeist umsonst abmühte. Einzig erwähnenswerte Chance für Österreich in den ersten 45 Minuten: ein Ivanschitz-Freistoß, der knapp über das gegnerische Gehäuse strich.
Mitleid vom Gegner
Besser wurde das Spiel auch in der zweiten Hälfte nicht. Dafür kurioser: In der 84. Minute foult Goalie Macho den Venezolaner Gomez an der Strafraumgrenze und sieht dafür die rote Karte. Allerdings: Teamchef Hickersberger hat das Austauschkontingent bereits voll ausgeschöpft - er kann also keinen Verteidiger gegen Ersatzgoalie Schranz austauschen. Verteidiger Martin Hiden hat bereits das Goalie-Trikot übergezogen, als Referee und Gegner Mitleid zeigen und doch noch einen Tausch erlauben...
Kein Lichtblick
Mehr ist zu dieser Grottenpartie nicht zu sagen. Außer: Die Venezolaner waren keine Übermannschaft, zumeist selbst ungefährlich und technisch unsicher. Erst die Fehler und Zögerlichkeit der Österreicher hat die Südamerikaner stärker (von stark kann keine Rede sein) gemacht. Wo genau Hickersberger nach dieser Partie den Hebel ansetzen muss, ist unmöglich zu sagen.
Wenn's vorn und hinten (und in der Mitte) nicht passt, müsste man eigentlich das ganze Team austauschen. Die zwei Chancen, zu denen die Österreicher in Hälfte zwei kamen (Linz und Leitgeb), waren reine Zufallsprodukte. Zusammenhängende Aktionen zeigte Hickersbergers Mannschaft über 90 Minuten keine einzige. Im jetzigen Zustand könnte es für Österreichs Team sogar gegen "Zwerge" wie Liechtenstein oder San Marino eng werden. Wie's dann wirklich aussieht, wird man am 6. Oktober sehen: da muss Österreich nämlich zum Testspiel in Liechtenstein ran.
Schweiz gewinnt wieder
Keine Blöße gab sich Turnier-Gastgeber Schweiz: Die Eidgenossen besiegten WM-Teilnehmer Costa Rica sicher mit 2:0. Für die Tore der Schweizer sorgten Streller (12.) und Frei (39.). Die Schweiz holte sich damit auch den Turniersieg vor Venezuela. Österreich wurde dank der besseren Tordifferenz Dritter vor Costa Rica.