Erstmals stehen sich zwei Österreicher im Champions League-Finale gegenüber.
Am 22. Mai kommt es in Madrid zum Showdown der beiden besten Klubteams Europa. Die Augen werden dabei aber vor allem auf zwei Männer gerichtet sein, die nur neben dem Platz stehen - Jose Mourinho, Coach von Inter Mailand, und Louis van Gaal, Trainer der Bayern.
Österreicher-Finale
Aus österreichischer Sicht wird sich
das Interesse aber auf zwei andere, viel jüngere Männer richten. Mit David
Alaba und Marko Arnautovic stehen sich nämlich erstmals zwei
Österreicher im wichtigsten Finalspiel des europäischen Klubfußballs
gegenüber. David Alaba schaffte heuer bei den Bayern den großen Durchbruch,
Arnautovic konnte sich in Mailand noch nicht richtig durchsetzen.
Hoffen auf Einsatz
Arnautovic, der teuerste heimische Kicker (9
Millionen Euro) wird Inter Mailand im Sommer wohl nach nur einem Jahr
verlassen, kam zuletzt aber in der Meisterschaft wieder zu einigen
Kurzeinsätze. Das sollte wenigstens für einen Kaderplatz im Finale reichen.
Realistischer ist da schon ein Einsatz von Shooting-Star David Alaba, der sich heuer nicht nur zum jüngsten ÖFB-Teamspieler aller Zeiten machte, sondern auch bei den Bayern einige Rekorde brechen konnte. Der Wiener kam bereits in der Champions League von Beginn an zum Einsatz und durfte auch im Halbfinal-Rückspiel in der Schlussphase ran. Der Jungstar bleibt aber auch nach seinem großen Durchbruch bescheiden: "Ich hoffe, dass ich beim Finale im Kader bin", so Alaba, der gegen Lyon endlich auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld ran durfte.
Nachfolger von Feiersinger
Der letzte Österreicher, der mit
seinem Klub in einem Champions League-Finale stand, war Wolfgang
Feiersinger. Der Salzburger kam 1997 bei Dortmund allerdings trotz toller
Semifinal-Vorstellung beim Finaltriumph gegen Juventus Turin nicht zum Zug.
Duell der Trainer-Legenden
International werden sich die Augen
auf die beiden Trainer der Finalisten richten: Mourinho und van Gaal
verbindet eine lange, gemeinsame Geschichte. Von 1997 bis 2000 "lernte"
Mourinho sein Handwerk nämlich unter dem strengen Holländer. Damals führte
man gemeinsam das Starensemble des FC Barcelona. Jetzt warf Mourinho seinen
ehemaligen Klub im CL-Halbfinale aus dem Bewerb.
Mourinho stellte Inter wenig überraschend sehr defensiv ein. Immerhin konnte man sich ja auf einen 3:1-Vorsprung aus dem Hinspiel verlassen. Nach dem Ausschluss von Thiago Motto rührten die Italiener ihren Beton noch härter an und brachten Messi & Co zum Verzweifeln. Im Finale wird so eine Vorstellung jedoch nicht reichen.
Wunschgegner
Mit dem Finaleinzug Inters hat Bayern-Coach van
Gaal jedenfalls seinen Wunschgegner bekommen. Van Gaal hatte vor dem zweiten
Halbfinale gemeint: "Bayern kann jede Mannschaft schlagen. Ich hoffe,
dass Jose Mourinho es auch ins Finale schafft, aber ich finde, dass der FC
Barcelona den schönsten Fußball spielt."