EM-Quali
Oranje und Italiener mühen sich zu Siegen
10.10.2014
Austria-Legionär Damari traf beim 2:1-Sieg Israels gegen Zypern.
Die Fußball-Nationalteams der Niederlande und Italien haben am Freitag in der EM-Qualifikation deutlich mehr Mühe als erwartet gehabt. Die Niederländer machten erst in der Schlussphase den 3:1-Sieg nach 0:1-Rückstand gegen Kasachstan perfekt, die Italiener setzten sich ebenfalls nur aufgrund eines späten Tores sowie eines Doppelpacks von Giorgio Chiellini gegen Aserbaidschan mit 2:1 durch.
Mühevoller Oranje-Sieg
In Amsterdam gingen die Kasachen mit der einzig nennenswerten Offensivaktion vor der Pause in Front. Renat Abdulin traf mit einem Flugkopfball via Unterkante der Latte zum 1:0 (17.). In der Defensive boten die Gäste eine ansprechende Leistung, ließen vorerst nur wenig Topmöglichkeiten der in Hälfte eins ziemlich ideenlosen "Oranje"-Kicker zu. Kapitän Robin van Persie setzte einen Kopfball knapp übers Tor (21.) und scheiterte mit einem Abschluss an Kasachstan-Goalie Aleksander Mokin (23.).
Nach dem Seitenwechsel nahm die Überlegenheit der Niederländer aber von Minute zu Minute zu. Nach einer vergebenen Van-Persie-Topchance (58.) war es "Joker" Klaas Jan Huntelaar, der per Kopf ins lange Eck traf (62.). Als auch noch Baurschan Dsoltschijew nach rüdem Foul von hinten an Ibrahim Afellay ausgeschlossen wurde, war die endgültige Wende zugunsten der Hausherren nur noch eine Frage der Zeit. Während Robben einen Freistoß an die Latte (74.) setzte, brachte ein abgefälschter Afellay-Schuss (82.) die Erlösung. Van Persie erhöhte mit einem selbst herausgeholten und sicher verwandelten Elfmeter noch für das 3:1 (89.).
Die Niederländer haben damit ihre jüngsten 18 Bewerbs-Heimspiele gewonnen und seit 35 Pflichtpartien im eigenen Land nicht mehr verloren. Nach dem Auftakt-1:2 in Tschechien waren es die ersten Punkte für die Hiddink-Truppe in der Gruppe A. Sie liegen damit nur auf Rang drei. Die Tschechen haben nach einem 2:1-Sieg in Istanbul bei der weiterhin punktlosen Türkei nach wie vor eine weiße Weste. Das gilt auch für Island, das sich in Lettland mit 3:0 durchsetzte.
Chiellini trifft "doppelt"
Genauso wie die Niederländer schrammten auch die Italiener nur knapp an einer Blamage vorbei. Die "Squadra Azzurra" tat sich gegen den Abwehrriegel Aserbaidschans lange Zeit schwer, knackten diesen aber kurz vor der Pause erstmals. Nach einem Pirlo-Eckball war der aufgerückte Chiellini erstmals per Kopf erfolgreich (44.). Die Italiener dominierten in Palermo auch nach der Pause das Geschehen, Simone Zaza ließ aber mit einem sehenswerten Fallrückzieher (47.) sowie einem Schuss (68.) Chancen auf die Vorentscheidung aus.
Das rächte sich beinahe. Nach einem Eckball der Truppe von Trainer Berti Vogts beförderte Chiellini den Ball unglücklich ins eigene Tor (76.). Der Abwehrspieler besserte seinen Fehler aber fünf Minuten später wieder aus, war nach einer Giovinco-Flanke neuerlich per Kopf erfolgreich (81.). Die Italiener führen die Gruppe H damit mit dem Punktemaximum an. Auch Kroatien hat nach einem 1:0-Erfolg in Bulgarien sechs Zähler auf dem Konto. Norwegen machte mit einem 3:0-Sieg auf Malta die ersten drei Punkte. Der erst 15-jährige Martin Ödegaard saß dabei nur auf der Bank, verabsäumte es also vorerst als jüngster Kicker in der EM-Quali Geschichte zu schreiben.
Pflichtsieg Belgiens
In der Gruppe B feierte Belgien (3) einen 6:0-Pflichtsieg gegen Andorra. Die Tabellenführung mit vier Punkten hat Wales nach einem 0:0 gegen Bosnien-Herzegowina (1) inne. Bei den Bosniern spielte Sturm-Graz-Spieler Anel Hadzic im Mittelfeld durch. Ein Erfolgserlebnis gab es für einen anderen Österreich-Legionär. Austria-Angreifer Omer Damari erzielte beim knappen 2:1-Erfolg in Nikosia gegen Zypern das zwischenzeitliche 1:0 und war bis zur 69. Minute im Einsatz. Israel hat genauso wie Zypern bisher drei Punkte gesammelt.