Pacult im Interview

"Mit mir wäre Rapid im Titelrennen"

20.05.2011

Peter Pacult (51) wurde 2007 mit Rapid Meister. Wie er den Titelkampf sieht.

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ÖSTERREICH: Herr Pacult, wer wird Meister?

Peter Pacult: Nur Sturm hat es in eigener Hand. Wenn die Grazer zweimal gewinnen, schauen Salzburg und Austria durch die Röhre.

ÖSTERREICH: Würden Sie also auf Sturm setzen?

Pacult: Ich wette nicht. Aber in den letzten beiden Runden kann noch sehr viel passieren.

ÖSTERREICH: Wie meinen Sie das?

Pacult: Jetzt kommt zum Beispiel bei Sturm die Nervenanspannung dazu. Du bist in einer neuen Situation, wirst täglich auf den Titel angesprochen. Das wird für Sturm in Wiener Neustadt sicher kein leichtes Spiel.

ÖSTERREICH: Also machen doch Salzburg oder Austria das Rennen?

Pacult: Red Bull ist die Mannschaft der Stunde, hat zuletzt vier Siege eingefahren, hat aber das schwierigste Restprogramm. Zuerst mit Ried den Tabellenvierten und dann mit Austria den Tabellendritten. Und Austria spielt noch das Derby.

ÖSTERREICH: Was Sie zuletzt als Rapid-Trainer zweimal gewonnen haben …

Pacult: Ja, aber jetzt ist die Rapid-Mannschaft verunsichert. Ich soll ja laut Herrn Kuhn der Grund dafür sein.

ÖSTERREICH: Klingt nach Verbitterung.

Pacult: Es kann doch nicht sein, dass man vor vier Wochen nach meiner Entlassung die Arme hochgerissen und vom Double geträumt hat. Da war ich nicht dafür verantwortlich. Anschließend, als es bergab ging, war ich schuld.

ÖSTERREICH: Anders gefragt, hätte Rapid mit Ihnen jetzt noch um den Titel gespielt?

Pacult: Als ich noch Rapid-Trainer war, betrug der Rückstand auf Platz drei nur zwei Punkte, jetzt acht Punkte. Mehr brauche ich dazu nicht zu sagen.

ÖSTERREICH: Drücken Sie im Derby Rapid die Daumen?

Pacult: Die Situation ist jetzt anders. Ich bin nicht mehr Angestellter von Rapid. Ich hoffe auf ein starkes Spiel.

ÖSTERREICH: Anderes Thema: Wie sehen Sie die Teamausbootung von Arnautovic?

Pacult: Der steht sich selbst im Weg. Er spielt nicht wie ein Supertalent. Außerdem hat er für uns Österreicher im Ausland keine Werbung gemacht. Die Vereine werden sich jetzt genau überlegen, ob sie einen Österreicher holen werden.

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