Vor dem Hit gegen Besiktas Istanbul redet Peter Pacult Klartext.
ÖSTERREICH: Herr Pacult, gibt es gegen Besiktas eine Sensation?
Peter Pacult: Wir haben im Vorjahr gegen HSV und Celtic bewiesen, dass wir mit unseren Fans im Rücken zu Besonderem fähig sind. Wir haben uns für die Europa League qualifiziert, damit wir gegen Favoriten bestehen können.
ÖSTERREICH: Klingt sehr selbstbewusst.
Pacult: Wir müssen nur an uns glauben, dann ist einiges möglich. Nur: Besiktas ist Favorit. Der türkische Fußball ist klar über den österreichischen zu stellen, das spiegelt sich nicht nur in der Weltrangliste wider. Wir brauchen eine Extra-Leistung.
ÖSTERREICH: Wie stark schätzen Sie Besiktas ein?
Pacult: Wir haben sie drei Mal beobachtet, drei Mal hat eine andere Mannschaft gespielt. Besiktas hat hohes Niveau, hat sich mit Guti und Quaresma verstärkt und mit Bernd Schuster einen Weltklassetrainer. Wie stark diese Truppe ist, zeigt die Tatsache, dass Nihat nur noch Ersatz ist. Der war bei der EURO noch ein Topstar.
ÖSTERREICH: Zurück zu Rapid: wie ist Ihr Kapitän Steffen Hofmann drauf?
Pacult: Sehr gut, er hat sich nach seiner Krankheit gefangen, ist sehr spielfreudig. Das ist für unser Spiel nach vorne wichtig. Da haben wir im Sommer viel an Qualität verloren.
ÖSTERREICH: Der Holländer Vennegoor kommt auch langsam in Fahrt.
Pacult: Ja, aber er hat sein Top-Niveau noch nicht erreicht. Er braucht Zeit.
ÖSTERREICH: Belastet ihn die Affäre von Ried?
Pacult: Ich glaube nicht einmal, dass er überhaupt weiß, worum es geht.
ÖSTERREICH: Rechnen Sie mit einem gerichtlichen Nachspiel?
Pacult: Nein, alles andere wäre schlimm für unseren Fußball. Der Schiedsrichter hat nicht einmal Foul gegeben. Sonnleitner hat gegen Kapfenberg von einem Ellbogenschlag des Gegners einen Cut erlitten. Da müsste auch der Staatsanwalt ermitteln.
ÖSTERREICH: Anderes Thema: Hat Rapid ein Torwart-Problem?
Pacult: Für mich gibt es keine Torwart-Diskussion. Dass Hedl in Ried beim 1. Tor schlecht gestanden war, weiß er selber. Auch, dass er beim 0:1 gegen Kapfenberg unglücklich ausgesehen hat. Auch in der Vergangenheit habe ich nicht bei jedem Fehler den Goalie gewechselt.