Die besten Analysen
Pacult schreibt täglich in ÖSTERREICH
09.06.2010
Diese Verpflichtung sorgte für Aufsehen: Peter Pacult (50) analysiert in ÖSTERREICH die WM. Am Mittwoch besuchte er die Redaktion.
Pacult kam in Jeans und hellblauen Polo – mit jeder Menge neuer Ideen und bestens gelaunt. Kein Wunder, hat er doch noch bis Montag (da ist Rapid-Trainingsbeginn) Urlaub.
Unser WM-Kolumnist legte dann selbst am Computer Hand an, ließ sich von Sportchef Wolfgang Ruiner alles ganz genau erklären. Der Rapid-Erfolgstrainer wird täglich im WM-Extra messerscharfe Analysen liefern und sich, wie immer, kein Blatt vor den Mund nehmen.
Er verriet uns bei seinem Besuch ein kleines Geheimnis: „Ich bin ein großer Fan von Eurem Life-Style-Magazin MADONNA .“
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Eines vorweg: Die Spanier gelten vor jeder Weltmeisterschaft als Geheimfavorit, scheiterten aber bisher immer kläglich. Diesmal sind sie der Topfavorit und werden auch den ersten WM-Titel einfahren. Da müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn es auch heuer nicht klappen sollte. Die Spanier sind bereits in Topform, haben sich mit dem 6:0 gegen Polen für Südafrika eingeschossen, haben die beste Nationalmannschaft. Und der EM-Titel in Wien hat die Spanier noch selbstsicherer gemacht. Da wurde der Fluch der Titellosigkeit gebrochen.
Der Barcelona-Block ist Spaniens Herzstück
Vicente del
Bosque, der Teamchef Luis Aragonés nach der EURO abgelöst hatte, hat das
geniale Kurzpassspiel noch perfektioniert. Seit zwölf Spielen sind sie
unbesiegt, die WM-Qualifikation meisterten sie ohne Punkteverlust. Das ist
kein Zufall. Bei den Spaniern sind alle Positionen top besetzt, die Mischung
aus Kreativspielern und sogenannten Indianern passt, und keiner ist dem
anderen den Erfolg neidig. Del Bosque ist es gelungen, seine Superstars ins
Mannschaftsgefüge einzubringen. Egal, ob er Torres, Iniesta oder Xavi heißt.
Das finde ich faszinierend. Und der eingespielte Barcelona-Block ist
natürlich das Herzstück der Mannschaft. Eine Ballberührung reicht schon aus,
um schnelle Pässe zu spielen, die den Gegner in Bedrängnis bringen.
Torjäger Torres hat sich rechtzeitig zurückgemeldet
Eine
Sorge sind die Spanier auch los: Fernando Torres, den ich zusammen mit dem
Engländer Wayne Rooney als den besten Stürmer der Welt betrachte, scheint
rechtzeitig vor der WM topfit zu werden.
Gegen die Polen bestand er den ersten Härtetest nach seiner Meniskusoperation mit Bravour. Bereits zehn Minuten nach seiner Einwechslung erzielte er einen Treffer zum 5:0. Torres macht den Unterschied aus. Ich bin davon überzeugt, er wird die Spanier zum Titel schießen.