Interview
Payer: "Nur der Titel zählt"
11.04.2008
Rapid-Tormann Helge Payer peilt heuer seinen zweiten Meistertiel nach 2005 an. Wie, verrät er im ÖSTERREICH-Interview.
ÖSTERREICH: Helge Payer, Sie spielen schon heute Abend, der große
Titelrivale Salzburg muss bis morgen warten – ein Vorteil für Rapid?
Helge
Payer: Das wissen wir nach unserem Spiel. Wenn wir daheim gegen Austria
Kärnten gewinnen, ist es natürlich ein Vorteil. Salzburg hat ein schweres
Auswärtsspiel in Mattersburg und steht dann natürlich enorm unter Druck.
ÖSTERREICH: Anschließend müssen Sie noch gegen Altach und in Ried
antreten.
Payer: Ja, aber daran denke ich jetzt noch gar nicht. Im
Moment zählt nur Kärnten.
ÖSTERREICH: Die Schinkels-Truppe hat einen Lauf.
Payer:
Richtig! Deswegen finde ich: Die Bundesliga-Tabelle sagt nichts über die
wahre Stärke der Kärntner aus. Die sind momentan in einer tollen Verfassung.
Rechnet man nur das dritte Saisonquartal, sind sie Tabellendritter. Deswegen
verstehe ich auch die Leute nicht, die von einer leichten Auslosung für
Rapid sprechen.
ÖSTERREICH: Sie wirken sehr vorsichtig.
Payer: Ja, man muss
immer aufpassen. Jetzt schon vom Titel zu sprechen gehört sich nicht. Erst
wenn er unter Dach und Fach ist, dürfen wir den Sekt einkühlen. Oder
Orangensaft …
ÖSTERREICH: Vor Ihnen ändert sich ständig die Abwehrbesetzung aufgrund
von Verletzungen und Sperren.
Payer: Das spielt keine Rolle. Egal,
wer jetzt spielt, in der Mannschaft greift derzeit ein Radl ins andere.
Dafür sorgt bei uns der Trainer.
ÖSTERREICH: In fast allen Kategorien ist Rapid heuer Erster: Geschossene
Tore, Siege, Zuschauer ... Nur nach Gegentoren liegt Ihr Team mit 35 auf
Platz zwei hinter der Austria, die 30 Treffer zugelassen hat. Wollen Sie
diese Wertung auch noch gewinnen?
Payer: Ganz ehrlich: Für mich
zählt nur der Meistertitel. Dafür lass ich diese Wertung gerne sausen,
wenngleich natürlich kein Tormann gerne den Ball aus dem Netz holt. Aber wir
spielen als Mannschaft sehr offensiv, da kassiert man halt auch mal einen
Treffer. Wurscht, so lange wir gewinnen …
Interview: Rolf Heßbrügge/ÖSTERREICH