Ohne Linz

Pehlivan gegen Niederlande dabei

01.02.2011


Teamchef Constantini nominierte Kader für das Testspiel in Holland.

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Bei der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft bleibt im neuen Jahr fast alles beim Alten. Teamchef Dietmar Constantini nahm in seinem 23-Mann-Kader für das Testmatch am 9. Februar in Eindhoven gegen Vizeweltmeister Niederlande nur eine Änderung im Vergleich zum bisher letzten Länderspiel am 17. November gegen Griechenland (1:2) vor. Anstelle von Austria-Goalgetter Roland Linz rutschte Hannover-Legionär Emanuel Pogatetz, der gegen die Hellenen verletzungsbedingt gefehlt hatte, zurück ins Aufgebot.

"Gipsprofi" dabei
Ebenfalls wieder nominiert wurde Yasin Pehlivan , obwohl sich der Mittelfeldspieler bei einer Prügelei im Dezember Brüche an beiden Händen zugezogen hatte. "Er war bei Rapid in den Testspielen dabei. Ich sehe keinen Grund, warum ich ihn nicht dabei haben sollte", erklärte Constantini.

Janko dabei
Auch Marc Janko wurde berücksichtigt, obwohl sich der etatmäßige Kapitän zuletzt öffentlich über seine Reservistenrolle gegen Griechenland beklagt hatte. "Das ist eine nicht so tragische Geschichte. Es muss nicht jeder Spieler der gleichen Meinung wie die Trainer sein", relativierte Constantini.

Die jüngsten Erfolge Jankos bei Twente nahm der Tiroler mit Wohlwollen zur Kenntnis, ließ sich aber nicht in die Karten blicken, ob der Ex-Salzburger in seiner Wahlheimat von Beginn an stürmen darf oder doch wieder Stefan Maierhofer den Vorzug bekommt. Wohl fix auf der Bank sitzen wird Erwin Hoffer, der trotz mangelnder Spielpraxis im Aufgebot steht. "Wieso sollte ich ihn weggeben? Er kann für die EM-Quali noch wichtig werden", betonte der Teamchef. Allerdings forderte der 55-Jährige von Hoffer vermehrtes Engagement, um sich einen Stammplatz in der Pfalz zu erkämpfen.

Legionäre schon mit Spielpraxis
Die übrigen elf Legionäre im Kader - inklusive des am Montag von der Austria zum FC Basel transferierten Aleksandar Dragovic - bereiten Constantini weit weniger Sorgen, weil sie zuletzt regelmäßig zum Einsatz kamen und dabei laut Teamchef zufriedenstellende Leistungen boten. Dies gelte auch für Martin Harnik, auch wenn der Flügelspieler am Sonntag einen Sitzer für Stuttgart vergab. "Aber er macht oft aus Nichts ein Tor. Da kann es schon einmal passieren, dass er so eine Chance auslässt."

Im Blickfeld
Die Entwicklung von derzeit nicht berücksichtigten ÖFB-Legionären wird Constantini künftig genau verfolgen. Im Blickfeld stehen unter anderem Ümit Korkmaz und Daniel Beichler nach ihren Vereinswechseln sowie Ekrem Dag nach überstandener Zehenverletzung. Markus Berger hätte im Herbst beobachtet werden sollen, allerdings war der Academica-Coimbra-Abwehrspieler zu diesem Zeitpunkt verletzt. Der Teamchef sieht die Nationalmannschaft in der Innenverteidigung jedoch gut aufgestellt, weshalb eine baldige Einberufung des Salzburgers unwahrscheinlich ist.

Ivanschitz weiter "persona non grata"
Ebenfalls außen vor sind weiterhin Andreas Ivanschitz und György Garics, und auch Andreas Ibertsberger wird man so schnell nicht mehr im Nationalteam sehen. Der Außenverteidiger bat Constantini sowohl vor als auch nach seiner Vertragsverlängerung bei Hoffenheim, nicht einberufen zu werden. Dabei bleibt es nun bis auf weiteres.

Dennoch könnte mit den verbliebenen ÖFB-Fremdarbeitern noch immer eine komplette Elf gebildet werden, womit der Nachteil wettgemacht wäre, dass die heimische Bundesliga zum Zeitpunkt der Niederlande-Partie noch nicht begonnen hat. "Eine Legionärstruppe wird es in Holland aber nicht geben", kündigte Constantini an. "Dass die Spieler der österreichischen Liga noch keine Partien in den Beinen haben, darf keine Ausrede sein. Irgendwann geht's los, da muss man sich stellen."

Auf die ÖFB-Auswahl wartet gegen den unterlegenen WM-Finalisten ein heißer Tanz. "Doch in solchen Partien können wir mehr lernen als in Krampfpartien gegen sogenannte kleine Gegner", beteuerte Constantini und bezeichnete das Duell mit Wesley Sneijder und Co. als "geile Geschichte".

ÖFB-Kader
Tor: Christian Gratzei (Sturm Graz/5 Länderspiele/10 Gegentore), Pascal Grünwald (Wacker Innsbruck/0), Jürgen Macho (Panionios Athen/23/22)

Abwehr: Aleksandar Dragovic (FC Basel/9/0 Tore), Sebastian Prödl (Werder Bremen/28/3), Emanuel Pogatetz (Hannover/39/2), Thomas Schrammel (SV Ried/0)

Abwehr/Mittelfeld: Paul Scharner (West Bromwich Albion/33/0), Franz Schiemer (Salzburg/18/4), Christian Fuchs (Mainz/36/1), Florian Klein (Austria/5/0)

Mittelfeld: David Alaba (Hoffenheim/5/0), Julian Baumgartlinger (Austria/8/0), Jakob Jantscher (Salzburg/9/1), Zlatko Junuzovic (Austria/9/0), Veli Kavlak (Rapid/12/0), Yasin Pehlivan (Rapid(10/0)

Mittelfeld/Angriff: Marko Arnautovic (Werder Bremen/8/3), Martin
Harnik (VfB Stuttgart/20/3)

Angriff: Erwin Hoffer (1. FC Kaiserslautern/20/3), Marc Janko
(Twente Enschede/18/7), Stefan Maierhofer (MSV Duisburg/14/1), Roman
Wallner (Salzburg/29/7)

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