Platzsturm

Bürgerkrieg beim Wiener Derby

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Nach 2:0-Führung für die Austria wurde das Match abgebrochen.

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Das war Krieg! Hunderte 
Chaoten aus dem Rapid -Sektor verwandelten das Spielfeld in ein Schlachtfeld – und provozieren den Abbruch. Die Eskalation passierte in der 26. Minute. Austria-Teamspieler Zlatko Junuzovic netzte den Ball ins Rapid -Tor. Es steht 2:0 für die Wiener Veilchen.

Die schnelle Führung im Derby war zu viel der Demütigung für Hunderte Rapid-Fans. Es fliegen Wasserflaschen, Kegel, Glas, ein abgebrochener Stuhl oder Metallstangen aufs Spielfeld. Der Krieg im Hanappi-Stadion ist nicht mehr aufzuhalten.

Klicken Sie hier, um das Video vom Abbruch zu sehen.

Eklat nach zweitem Austria-Tor
16.27 Uhr: Ultras stürmen Platz. Die radikalen Ultra-Rapid-Fans drehen durch. Vermummte Hooligans, wie man sie nur aus Italien oder England kennt, stürmten aus dem Rapid-Sektor den Platz. Die Rowdys rempeln und bedrohen sogar die eigenen Rapid-Spieler. Ungehindert laufen sie direkt zum gegenüberliegenden Austria-Sektor. Kein Polizist hält sie auf.

16.29 Uhr: Spielabbruch. Schiedsrichter Thomas Einwaller reagiert blitzschnell auf die Situation. Er unterbricht die Partie sofort. Beide Teams flüchten in die Kabinen.

16.31 Uhr: Bengalisches Feuer. Und jetzt passiert der Skandal: Minutenlang schießen die Rapid-Fans Raketen gegen den Austria-Sektor. Auf der Tribüne der Austrianer brennen zahlreiche Bengalische Feuer. Panik bricht bei den Fans aus. Sie stürmen zu den Ausgängen.

16.35 Uhr: Traurige Bilder. Die 500 Polizisten gehen viel zu spät am Spielfeld in Stellung. Die Exekutive sieht tatenlos zu, wie die Ultras ihren Aggressionen gegen die Austrianer freien Lauf lassen. Die traurigen Bilder werfen die Frage auf: Wie gelang es den Ultras, trotz Kontrollen die Raketen ins Stadion zu schmuggeln?

Diashow - Die Fotos zum Platzsturm beim Wiener Derby



16.38 Uhr:
Edlinger schaut tatenlos zu. Auch die Rapid-Führung sitzt geschockt und tatenlos auf der VIP-Tribüne. Statt zum Mikrofon zu greifen und die Fans zu beruhigen, hat Rapid-Präsident Rudolf Edlinger vor Scham Tränen in den Augen.

16.40 Uhr:
Polizei drängt Fans zurück. Endlich greift die Polizei ein. Die Beamten bilden eine Mauer und drängen die Rapidler zurück. Es kommt zu wüsten Kampfszenen. Die Einsatzkräfte werden mit einem Arsenal an Raketen und Bengalos unter Feuer genommen. Die Polizei setzt zur Verteidigung Tränengas ein, nimmt die ersten Hooligans fest. Einziges Ziel der Randalierer: Der Spielabbruch!

16.51 Uhr:
Matchabbruch. Nach gut 20 Minuten kommt die einzig richtige Entscheidung: Schiri Thomas Einwaller sagt das Match ab. Stadionsprecher Andy Marek muss die Nachricht verkünden. Allmählich kehrt Ruhe ein. Die Zuschauer realisieren: Das war das Ende der Wiener Derbys, wie man sie bisher kannte. Zwei Polizisten werden verletzt, drei Hooligans noch vor Ort festgenommen.

16.50 Uhr:
Austrianer müssen Stadion verlassen. Jetzt greift der Notfallplan der Polizei ein: Die Austrianer verlassen als Erste das Hanappi-Stadion. Sie müssen zu Fuß zur nächsten U-Bahn-Station (Ober St. Veit) wandern. Als Schutz werden sie von Polizisten begleitet.

17.30 Uhr:
Rapidler aus dem Stadion. Erst nach einer Stunde dürfen die Rapidler das Stadion verlassen. Sie müssen zur U-Bahn-Station Hütteldorf. Dort warten sie über eine Stunde, bis sich der erste Zug in Bewegung setzt.

Eskalation schon mittag

Diese Katastrophe hätte sich vielleicht verhindern lassen. Die Krawalle wurden schon Tage zuvor im Internet angekündigt.

Schon Stunden vor dem Match gab es die ersten Wutausbrüche der Rowdys. Zu Mittag mussten sieben Streifenwagen ausrücken, um vor der Wiener Oper ­einen Fan-Tumult zu schlichten. Spätestens als der Austria-Mannschaftsbus bei der Ankunft in Hütteldorf von den Rapid-Ultras mit Steinen beworfen wird, hätte die Polizei reagieren müssen. Zwei Scheiben gehen kaputt. Aber zum Glück wird kein Spieler verletzt.
Ein neuer Tiefpunkt im österreichischen Fußball. Der 22. Mai wird zum schwarzen Sonntag für Rapid. Ein paar Chaoten zerstören das Image der besten Fans der Welt .
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