Porträt Polen

Gastgeber will günstige Auslosung nutzen

03.05.2012

Stars von Polen bilden eingespielten Block beim deutschen Meister Dortmund.

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Polen will bei der Europameisterschaft 2012 vor heimischem Publikum für Furore sorgen. Die Erwartungshaltung in die Mannschaft von Franciszek Smuda ist groß: Dank einer auf dem Papier günstigen Gruppenauslosung mit Russland, Griechenland und Tschechien hoffen die Fans zumindest auf den Einzug ins Viertelfinale. Doch im Gegensatz zu den meisten Landsleuten brach der Teamchef nach der Auslosung nicht in Jubel aus.

2008er-Schicksal vermeiden
Auf keinen Fall wollen die "Bialo-czerwoni" (Weiß-Roten) das Schicksal von 2008 erleiden. Vor vier Jahren waren die Polen bei ihrem EM-Debüt in Österreich ebenso wie die ÖFB-Auswahl in einer Gruppe mit Deutschland und Kroatien nach der ersten Turnierphase gescheitert. Nun sollen es vor allem die Legionäre aus der deutschen Bundesliga richten.

Dortmund-Block
So stellt Meister Dortmund mit Robert Lewandowski, Jakub Blaszczykowski und Lukasz Piszczek drei Fixkräfte. Sebastian Boenisch agiert bei Werder Bremen, Slawomir Peszko beim 1. FC Köln. Der erst 22-jährige Torhüter Wojciech Szczesny steht hingegen bei Arsenal in Englands Premier League im Gehäuse. Nur wenige Spieler kommen aus der heimischen "Ekstraklasa", einer von ihnen war zuletzt der Ex-Austrianer Sebastian Mila (nun Slask Wroclaw).

Auf der Trainerbank sitzt mit dem Schlesier Smuda seit Oktober 2009 auch ein Coach mit Deutschland-Vergangenheit. Der 63-Jährige warnte vor der zu großen Erwartungshaltung: "Die Gruppe ist ausgeglichen, aber es besteht kein Anlass zur Euphorie", sagte Smuda, der mit seinem Team während der EM in der Hauptstadt Warschau wohnen wird. "Es ist wichtig, die Atmosphäre des Großereignisses zu spüren", kommentierte Smuda die etwas ungewöhnliche Wahl.

Renomme verbessern
Für ganz Polen ist das Heim-Turnier die Chance, international wieder positiv auf sich aufmerksam zu machen. Zu oft warfen Korruptions-Skandale sowie Hooligan-Ausschreitungen Schatten auf die sportlichen Leistungen des WM-Dritten von 1974 und 1982. Etwas kurios mutete indes die Aufregung um den weißen Adler auf den Trikots der Nationalelf an. Entwürfe ohne das polnische Wappentier hatten parteiübergreifend für Empörung und heftige Fan-Proteste gesorgt, ehe Verbandschef Grzegorz Lato zurückruderte.

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