Explosive Stimmung

Polizei stoppt 60 Chaoten vor Generali-Arena

05.04.2014

Situation vor dem Wr. Derby droht zu eskalieren.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA, ÖSTERREICH/ Kernmayer
Zur Vollversion des Artikels

Der Schock nach der Prügel-Attacke von Rapid-Hooligans auf Jung-Austrianer und U19-Teamkicker Valentin Grubeck ist noch nicht verdaut, da sorgen gewaltbereite Fans schon wieder für Aufregung. 60 Vermummte sind in der Nacht auf Samstag zur Osttribüne der Generali-Arena gezogen, wo die Austria-Fans die Choreographie für das Wiener Derby am Sonntag (ab 15 Uhr im LIVE-Ticker) vorbereitet hatten, berichtet sportnet.at. Statt der Fans des Erzrivalen trafen die Chaoten allerdings auf die Polizei, die die Generali Arena bewachte. Die Hooligans zogen daraufhin unverrichteter Dinge wieder ab.

Rapid in einer Presseaussendung dazu: Das ist eine Falschmeldung. Fakt ist, dass die dort anwesenden Personen nicht der Fanszene des SK Rapid, sondern jener des Gastgebers zuzuordnen sind.

Krammer kündigt lebenslange Stadionverbote an
Rapid-Präsident Michael Krammer kündigte unterdessen auf einer Pressekonferenz lebenslage Stadionverbote für die "feige und hinterhältige" Attacke auf Grubeck an, falls sich die Täter als Rapid-nahe herausstellen sollten. Derzeit warte man noch auf die Ermittlungsergebnisse der Exekutive. Krammer betonte, dass Rapid Gewalt, Diskriminierung und Rassismus aufs Schärfste verurteile und ablehne. Man verfolge in diesen Bereichen eine "absolute Null-Toleranz-Politik". "Und das werden wir anhand dieses Vorfalls auch beweisen. Das sind Kriminelle, die wir aus unseren Reihen vertreiben wollen", betonte der 53-Jährige.

"Sollte sich herausstellten, dass Rapid-nahe Personen gehandelt haben, wird es lebenslange Stadionverbote geben. Zudem werden wir bei der Bundesliga ebenfalls ein maximales Stadionverbot beantragen. Etwaige Mitgliedschaften beim Verein oder einem Fanclub werden selbstverständlich ebenfalls entzogen", beschrieb Krammer die geplanten Maßnahmen.

Über die Identität der rund 15 Vermummten, die Grubeck am Donnerstagabend auf dem Parkplatz der Generali Arena verprügelt hatten, konnte Krammer noch nichts sagen. "Wir wissen noch keine Details. Die Polizei weiß vielleicht schon mehr." Infos aus der Fanszene genießt man mit Vorsicht.

Appell an die Austria
Gleichzeitig appellierte der Rapid-Boss aber auch an die Austria, insbesondere an Trainer Herbert Gager und Wirtschaftsvorstand Markus Kraetschmer. "Wir alle sind dafür verantwortlich, dass friedliche Fußballfeste gefeiert werden. In diesem Zusammenhang ist auch eine Abrüstung der Worte gefragt. Aussagen wie 'Angriff auf die Austria-Familie' oder den Vorfall als 'Zusatzmotivation' zu bezeichnen, das alles ist nicht passend."

Krammer hat Kraetschmer schriftlich über die geplanten Maßnahmen in der Causa Grubeck unterrichtet, beim Prügelopfer selbst habe man sich ebenfalls bereits per Brief entschuldigt. Zudem sei eine weitere Aktion geplant.

Die 1.250 Rapid-Fans, die Karten für das Derby in der Generali Arena haben, forderte Krammer auf, friedlich zu sein. Den Vorschlag, dass es in Zukunft Derbys ohne Auswärtsfans geben sollte, lehnte er ab. "Unser Bestreben sollte sein, die Fußballkultur weiterleben zu können. Das Eliminieren von Auswärtsfans kann nicht das Ziel sein.
 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel