Die Polizei beschlagnahmte mehrere Computer und Handys.
22. Mai. Ein „Tag der Schande“ für den österreichischen Fußball. Beim Match Austria Wien gegen Rapid stürmen im Hanappi-Stadion beim Stand von 2:0 mehr als 100 Rapid-Randalierer den Platz. Folge: Chaos, Abbruch.
Freitag früh gab es wieder einen Sturm. Diesmal allerdings angeordnet von der Staatsanwaltschaft Wien. In sieben Wohnungen von Drahtziehern der Fan-Krawalle wurden Razzien durchgeführt. Den verdutzten mutmaßlichen Fußball-Rowdys wurden knapp und förmlich die Hausdurchsuchungsbefehle vor die Nasen gehalten. Dann legten die ermittelnden Beamten des Landeskriminalamts los: Sie suchten gezielt nach Handys und Computern, die sie in Kartons aus den Wohnungen schleppten.
Platzsturm geplant
Den „Hools“ wird „Landfriedensbruch“ vorgeworfen– also aktive Beteiligung an gewalttätigen Ausschreitungen. Und: Die von den Razzien Betroffenen könnten die Ausschreitungen in St. Hanappi vor gut drei Wochen sogar vor dem Spiel generalstabsmäßig geplant haben. Davon geht der Staatsanwalt aus.
Haft droht
Die Ermittler hoffen nun auf den beschlagnahmten Handys und Computern Hinweise zu finden, die genau das beweisen können. Und dann wird es wirklich eng für einige Fußball-Rowdys: Bei lebenslangen Platzverboten wird es dann wohl nicht bleiben. Es drohen sogar Haftstrafen.
Lebenslang
Auch weitere „Organisatoren“ könnten so ausgeforscht werden – immerhin hat die Polizei nach den Ausschreitungen 100 Randalierer vom Skandal-Derby am 22. Mai identifizieren können. Ihnen drohen auf jeden Fall Strafen vom Verein. Rapid-Boss Rudi Edlinger sagte bereits: „Diese Leute werden Stadionverbot bekommen auf Lebenszeit, die wollen wir im Stadion ganz einfach nicht mehr sehen.“
Innenministerin
Johanna Mikl-Leitner kündigte Vermummungsverbote in Stadien und personalisierte Eintrittskarten an.