Als Trainer

Polster vor seinem "Bundesliga-Comeback"

11.07.2013

"Weiß, dass ich es kann" - Admira aber vor schwieriger Saison.

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Österreichs Fußball-Rekordtorschütze Toni Polster schlägt ein neues Kapitel seiner Karriere auf. Der 49-Jährige darf sich erstmals als Trainer eines Bundesligisten beweisen. Sein erstes Pflichtspiel als Admira-Coach bestreitet Polster am Freitag (19.00 Uhr) im Cup beim Regionalligisten Seekirchen. Eine Woche später geht es zum Ligastart ausgerechnet zu seinem Ex-Club, dem amtierenden Meister Austria Wien.

Polster hat seit Jahren auf die Chance in der Bundesliga hingearbeitet. "Seit ich die Trainerprüfung gemacht habe, ist das ein Traum, den ich verfolgt habe", erklärte der 44-fache Länderspiel-Torschütze im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. "Jetzt wird man sehen, ob ich nur Passant bin, oder ob ich hier hergehöre. Ich weiß, dass ich es kann, aber man muss es auch zeigen."

In den vergangenen Jahren hatte sich Polster erfolgreich im Unterhaus verdingt
Mit den LASK Juniors stieg er in die Regionalliga auf, mit der Wiener Viktoria schaffte er in zwei aufeinanderfolgenden Jahren den Durchmarsch von der Oberliga (5. Leistungsstufe) in die Regionalliga. "Ich möchte keine Sekunde missen von diesen drei Meistertiteln. Das war für meine Entwicklung fantastisch", meinte Polster. "Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass es etwas schneller nach oben geht, auch mit meiner Vorgeschichte."

Das erste Bundesliga-Jahr dürfte ein schwieriges werden, sind die Mittel in der Südstadt doch knapp bemessen. Der Klassenerhalt ist das erklärte Ziel. "Wir werden leiden müssen diese Saison, aber am Schluss werden die Sektkorken durch die Südstadt fliegen", versprach Polster. Dazu will er die junge Mannschaft weiterentwickeln. "Wir sind eine Ansammlung von Talenten, die Qualität haben."

Routiniers sind im Admira-Ensemble dünn gesät, auch die Kaderdichte ist gering
"Ich hoffe, dass nicht viel mit Sperren und Verletzungen passiert. Die zweite Reihe ist schon sehr jung", erinnerte Polster. "Die Vorbereitung hat gezeigt, dass einige noch ein bisschen brauchen." Auf Verstärkungen darf der Ex-Internationale bis Ende der Übertrittszeit aber nicht mehr hoffen. "Der Verein hat mir klar signalisiert, dass der Kader jetzt steht."

Der Admira fehlt seit dem Abgang von Philipp Hosiner zur Austria im Vorsommer vor allem ein Torjäger - einer, wie es Polster in seiner aktiven Karriere war. "Wir müssen fünf bis sechs Spieler finden, die zumindest sechs bis acht Tore schießen können", rechnete der Neo-Trainer in Richtung Klassenerhalt vor. "Und wir brauchen eine stabile Abwehr, die nicht 68 Tore kassiert." Die Testspiele hätten diesbezüglich gute Ansätze gezeigt.

Neues System
Polster dürfte anstelle des 4-4-2 seines Vorgängers Dietmar Kühbauer auf ein 4-2-3-1-System setzen. "Die taktische Ausrichtung richtet sich aber immer nach dem vorhandenen Spielermaterial", erinnerte der Ex-Stürmer. "Mit der Admira muss ich anders spielen als davor mit der Viktoria." Den letzten Feinschliff für die Liga will man sich am Freitag in Seekirchen holen. Polster: "Ich freue mich auf den Start."

Ziel ist es, mit einer gelungenen Saison auch den eigenen Marktwert zu steigern. Vorrangig gehe es Polster bei seiner Trainertätigkeit laut eigenen Angaben aber darum, seine Kicker weiterzuentwickeln. "Ich möchte, dass allen Managern der Angstschweiß auf der Stirn steht, wenn sie mit meinen Spielern über neue Verträge verhandeln, weil sie sich so stark verbessert haben."

 

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