Der Real Madrid-Trainer wird nicht Interims-Coach von Portugal.
Jose Mourinho hat den Posten als Teamchef Portugals ausgeschlagen. Sein Arbeitgeber Real Madrid würde dies "nicht positiv auffassen", meinte der Startrainer am Freitag auf einer Pressekonferenz des spanischen Rekordmeisters. "Aus persönlichem Stolz und meiner Leidenschaft für Portugal könnte ich nicht Nein sagen. Aber ich kann auch nicht Ja sagen", erklärte Mourinho.
Portugal steht nach der fristlosen Kündigung von Carlos Queiroz derzeit ohne Teamchef da. Wie der Verband der Iberer hoffte, sollte Mourinho die "Seleccao" neben seiner Tätigkeit in Madrid zumindest in den anstehenden beiden EM-Qualifikationsspielen im Oktober betreuen. "Mein Gefühl sagt mir, dass dies bei Real Madrid negativ interpretiert werden würde", gab der 47-Jährige nun in Madrid zu Protokoll. Mourinho bekräftigte: "Für mich ist das Thema erledigt."
Land hoffte vergeblich
Dabei hatte ganz Portugal auf den exzentrischen Trainer gehofft. "Der (Verhandlungs-)Prozess ist in vollem Gange", hatte Verbandspräsident Gilberto Madail versichert. Er versprach "baldige Neuigkeiten, spätestens nächste Woche". Laut Zeitungsberichten soll sich Madail auch am Donnerstag mit Mourinho getroffen haben.
Die "Lusos" hatten einen miserablen Start in die EM-Qualifikation hingelegt. Ohne den angeschlagenen Superstar Cristiano Ronaldo schaffte der WM-Teilnehmer zu Hause gegen Zypern nur ein peinliches 4:4, verlor dann in Norwegen mit 0:1. Mourinho sollte das Team gegen Dänemark und Island interimistisch betreuen und eventuell sogar einen längerfristigen Job als Nationalelf-Koordinator übernehmen.
Der Erfolgscoach, der mit dem FC Porto (2004) und Inter Mailand (2010) die Champions League gewonnen hatte, hatte in der Vergangenheit wiederholt erklärt, er wolle irgendwann einmal die Nationalelf seines Landes coachen.