Schwerer Stand

Prödl in Bremen ausgepfiffen

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Der Steirer hat's in Bremen derzeit nicht leicht: Bei 3:1-Sieg über Köln von der ersten Minute an ausgepfiffen, vom Coach "zum Schutz" ausgetauscht.

Sebastian Prödl hat bei den Fans seines Fußball-Clubs Werder Bremen offenbar einen schweren Stand. Nachdem er beim 3:1-Heimerfolg gegen den 1. FC Köln am Sonntag keine glückliche Figur gemacht hatte, wurde der erneut als rechte Außenverteidiger aufgebotene Steirer von Teilen des heimischen Publikums bereits nach einer Viertelstunde mit Pfiffen bedacht. Trainer Thomas Schaaf tauschte Prödl daraufhin zur Pause "zum Schutz" aus.

Schutz-Auswechslung
"Es ist ja klar, dass in der jetzigen Situation eine gewisse Unzufriedenheit und Ungeduld vorhanden ist, aber ich habe schon gespürt, dass sie sich heute schon ganz besonders bei Sebastian Prödl entlud. Mit der Auswechslung wollte ich ihn schützen", erklärte der Werder-Coach seine Vorsichtsmaßnahme, mit der er auch Druck von der Mannschaft nehmen wollte. "Sie bekommt diese Unruhe auf dem Feld mit, und beflügelt hat das sicher nicht."

Nach durchwachsenen Leistungen in den vergangenen Wochen herrscht unter den Werder-Anhängern offenbar Krisenstimmung, welche auch durch die 1:0-Führung durch Diego (15.) nicht gedämpft wurde. Der Erfolg gegen Köln war erst der zweite Sieg in den vergangenen sieben Liga-Spielen. Da Prödl, der vom Fachmagazin "kicker" als Schwächster seines Teams mit einer "5" benotet wurde, erneut an einer für ihn ungewohnten Außenposition spielen musste, forderte Schaaf mehr Unterstützung für den 21-Jährigen ein.

Lob für Prödl
"Er ist ein super Profi, der an jedem Tag mit 100 Prozent bei der Sache ist, der lernwillig ist und ohne Kommentar eine Position spielt, die nicht seine Lieblingsaufgabe ist. Aber er spielt sie, weil wir ihn da brauchen", meinte Schaaf über den im Team an seiner angestammten Position als Innenverteidiger eingesetzten Ex-Sturm-Kicker. Deshalb sei es schade, "dass dann sofort solche Reaktionen kommen".

Auch Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs wollte unbedachte Kritik an Jungprofis nicht gelten lassen: "Spielern wie Sebastian Prödl oder Sebastian Boenisch kann man keinen mangelnden Einsatz vorwerfen." In 13 Runden der deutschen Bundesliga kam Prödl beim Tabellensiebenten bisher neunmal zum Einsatz, auch in der Champions League stand der im Sommer nach Bremen transferierte Teamspieler in drei von vier Gruppenspielen auf dem Platz.

Prödl bleibt cool
Sebastian Prödl selbst wollte den Vorfällen keine große Bedeutung zumessen. "Über das denke ich gar nicht nach. Dass die Leistung nach vorne nicht gut war, weiß ich selbst. Meine Aufgaben lagen mehr in der Defensive", meinte der Steirer, der am Montag zum Team stieß. Mit seiner Aufgabe als Außenverteidiger habe er "kein Problem".

"Mertesacker und Naldo sind innen derzeit gesetzt, aber ich lerne auch als Außenverteidiger in jedem Spiel dazu. Ich habe nichts dagegen, wenn ich dort weiter zum Einsatz komme", erklärte der Steirer. Klar sei aber auch, dass seine angestammte Position sicher in der zentralen Defensive liege.

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