Confed-Cup
Protest gegen Elfer abgewiesen
16.06.2009
Ägypter fühlten sich betrogen - ihr Protest wurde jetzt abgewiesen.
Der Fußball-Weltverband FIFA hat eine Beschwerde der ägyptischen Nationalmannschaft gegen die Rote Karte für Mohamed Al Muhamadi und die Elfmeterentscheidung durch Schiedsrichter Howard Webb beim 3:4 gegen Brasilien zurückgewiesen. Der Referee habe seine Entscheidung nach Rücksprache mit seinem Assistenten getroffen. Dieser habe einen freien Blick auf die fragliche Szene gehabt, teilte die FIFA am Dienstag mit.
ie Ägypter hatten in ihrer Beschwerde den Vorwurf geäußert, die Entscheidung sei beim Confederations-Cup-Spiel am Montag in Bloemfontein durch den 4. Offiziellen nach Ansicht von TV-Bildern getroffen worden.
Offizieller Einspruch
Der ägyptische Fußballverband hatte nach
der 3:4-Niederlage gegen Brasilien sowohl gegen die Rote Karte für Mohamed
Al Muhamadi als auch gegen die Elfmeterentscheidung durch Schiedsrichter
Howard Webb offiziell Einspruch eingelegt. "Wir haben den Protest
erhalten und werden die Angelegenheit prüfen", sagte FIFA-Sprecher
Nicolas Maingot am Dienstag in Johannesburg. Nähere Details wollte der
Fußball-Weltverband (FIFA) wegen des laufenden Verfahrens nicht
bekanntgeben.
Videobeweis?
Der Engländer Webb hatte am Montag im
Gruppe-B-Spiel des Konföderationen-Cups in der Nachspielzeit erst nach
Hinweis des vierten Offiziellen auf Ausschluss von Al Muhamadi und Handelfer
entschieden. Nach Ansicht der Ägypter kam die Intervention des Mannes an der
Linie erst, nachdem dieser das Handspiel auf der Torlinie auf einem
TV-Schirm gesehen hatte. Der Engländer Webb hatte zuvor auf Eckball für
Brasilien entscheiden wollen.
"Seit wann gibt es einen Elfer aufgrund von TV-Bildern", begründete Co-Trainer Shawki Gharib den Protest. Realistische Aussicht auf Erfolg hat der Einspruch gegen die Webb-Entscheidung allerdings nicht. Eine angebliche Boykott-Drohung der Ägypter für die nächste Partie gegen Weltmeister Italien am Donnerstag in Johannesburg (20.30 Uhr/live ORF Sport Plus und DSF) ist mit dem Einspruch offenbar nicht verknüpft.
Einschüchterungsversuch
"Darüber ist uns nichts bekannt",
sagte Maingot. In Ägypten sind Einsprüche gegen Spielwertungen in der
nationalen Liga an der Tagesordnung, um Schiedsrichter für folgende Spiele
einzuschüchtern. Entscheidungen nach Video-Beweis sind nach den
FIFA-Statuten nicht erlaubt.
Erinnerungen an WM-Finale
Eine ähnliche Kontroverse hatte es
nach der Roten Karte gegen Frankreichs Zinedine Zidane im WM-Endspiel 2006
gegen Italien gegeben. Auch damals war der Platzverweis erst nach
Intervention des vierten Offiziellen ausgesprochen worden, der den Kopfstoß
Zidanes am Spielfeldrand eventuell auf einem TV-Gerät oder über die
Stadionleinwand wahrgenommen hatte.