Engländer kommt ind er 76. Minute, in der 90. schießt Ibrahimovic den Siegtreffer.
Das Debüt
von Altstar David Beckham
in der französischen Fußball-Liga war mit großer Spannung erwartet worden. Bei seinem Kurzeinsatz für Tabellenführer Paris St. Germain
beim 2:0-Heimerfolg im Spitzenspiel gegen Olympique Marseille zeigte der Engländer, dass er auch mit 37 Jahren noch mehr kann als lächeln und in Kameras winken.
"War nervös"
Nach frostigen 76 Minuten auf der Ersatzbank war es soweit: Um 22.31 Uhr durfte "Becks" am Sonntagabend sein mit Spannung erwartetes Debüt im PSG-Trikot geben - und gestand danach: "Meine Füße waren eingefroren, und ich war etwas nervös. Für mich war es eine große Herausforderung, der Druck war da. Es war nicht so leicht, wieder richtig in Form zu kommen, aber jetzt fühle ich mich gut. In meinem Alter in einem solchen Verein mit solchen Spielern auflaufen zu können, macht mich stolz."
© Reuters
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Seit der Verpflichtung des 37-Jährigen vor drei Wochen hatte die französische Sportpresse kaum ein anderes Thema gekannt. Die sportliche Darbietung stand dann jedoch nicht im Verhältnis zum Spektakel, das die Medien vor und nach dem Klassiker zwischen dem französischen Liga-Primus und dem Tabellendritten Marseille veranstalteten.
Sportliche Fragen bleiben offen
Zwar war die Partie im Pariser Prinzenparkstadion, die Zlatan Ibrahimovic in der Nachspielzeit mit seinem 22. Saisontor entschied, packend. Die Antwort auf die viel diskutierte Frage, ob die Verpflichtung Beckhams zum Ende der Winterpause nicht nur ein großer Marketing-Coup, sondern auch sportlich eine Bereicherung ist, konnten seine 15 soliden, aber unspektakulären Minuten auf dem rechten Flügel nicht geben. Mit seinem Pass auf Jeremy Menez leitete er allerdings den Treffer von Ibrahimovic
zum 2:0 ein.
Trainer Carlo Ancelotti stellte klar: "David ist ein Spieler wie jeder andere in meinem Kader. Punkt. Die Frage, ob es sich um einen rein kommerziellen Transfer gehandelt hat, dürfte sich heute erledigt haben." Der Italiener lobte Beckham ausdrücklich: "Sein Positionsspiel und sein taktisches Verständnis sind exzellent. Von seiner Erfahrung müssen wir gar nicht reden. Er wird uns künftig sehr nützlich sein", betonte Ancelotti nach dem wichtigen Sieg.
PSG weiter voran
Durch den Erfolg hat Tabellenführer PSG weiter drei Punkte Vorsprung auf Olympique Lyon und nun sogar acht auf Marseille. Für den Champions-League-Achtelfinalisten, der in der Königsklasse sechs Siege in sieben Spielen feierte, hat sich damit auch in der Liga der erwartete Erfolg eingestellt.
Win-win Situation
Das Engagement von Beckham ist zudem schon jetzt eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Beckham kann in der Modehauptstadt Paris seine neueste Kleider-Kollektion promoten, der Club erhält noch mehr von jener internationalen Aufmerksamkeit, die sich die katarischen Eigner so sehnlich wünschen, und der übertragende Fernsehsender "Canal+" verzeichnete Rekordquoten. Selten zuvor dürfte in der Geschichte des Fußballs während einer Liveübertragung derart häufig auf die Ersatzbank geschwenkt worden sein. Eine eigens installierte "Beckcam" zeigte alle zwei Minuten den gutfrisierten und konzentrierten Engländer.
Beckham soll aber nicht auf Dauer als kickende Werbe-Ikone vor allem die Bank drücken und im tadellos sitzenden Dreiteiler in Kameras lächeln und winken. Ancelotti ließ anklingen, dass "Becks" schon am Mittwoch im französischen Cup in der Startelf stehen könnte. Auch dann heißt der Gegner wieder Olympique Marseille.