Red Bull Leipzig
Rangnick: "Heute beginnt neue Zeitrechnung"
04.07.2012
Der neue Sportdirektor möchte RB Leipzig verjüngen.
Ralf Rangnick will das stagnierende Fußball-Projekt RasenBallsport Leipzig neu aufstellen. Das gab der 54-jährige Sportdirektor der Red-Bull-Fußballabteilung am Mittwoch bei seinem ersten Deutschland-Auftritt nach seiner krankheitsbedingten Schaffenspause in Leipzig bekannt. Rangnick
war erst vor zwei Wochen in sein neues Amt eingestiegen und hat nun bereits zwei Trainerwechsel initiiert. Zunächst räumte er in Salzburg auf, nun verschafft sich Rangnick einen Überblick in Leipzig.
Und das will er auch in Zukunft so handhaben: "Wir wollen in beiden Vereinen eine ähnliche Philosophie und Spielidee verankern." Deshalb soll es zu einem regeren Austausch zwischen beiden Standorten kommen. Rangnick stellte am Mittwoch nicht nur den neuen Trainer
Alexander Zorniger vor, sondern mit Stabhochspringer Tim Lobinger einen prominenten Mann, der sich um die Fitness der Leipziger Kicker kümmern soll.
Weitere Änderungen geplant
Der 39-jährige Lobinger, Hallenweltmeister 2006 in Moskau, passt in das innovative Konzept von Rangnick, der betonte, der Mannschaft alle nötigen "Puzzleteile" anzubieten, um erfolgreich sein zu können. Damit sei eine der ersten Schlüsselpositionen in dem Verein besetzt, sagte Rangnick weiter und kündigte zugleich zahlreiche weitere personelle Veränderungen an.
Pacult passt nicht ins Konzept
An der Mannschaftsspitze hatte bereits am Dienstag Zorniger den Wiener Peter Pacult abgelöst. "Das war eine grundsätzliche Frage der Philosophie,
nicht der Qualität", sagte Rangnick mit Verweis auf die Arbeit des ehemaligen Rapid-Trainers. Der hatte den Aufstieg in die 3. Liga in der vergangenen Saison trotz vieler bundesligaerfahrener Spieler und eines Zweitliga-Etats verpasst. Rangnick will zudem die Mannschaft entscheidend verjüngen: "Spieler müssen hier herkommen, weil es der logische nächste Karrierestep ist und nicht, weil es andere Annehmlichkeiten gibt."
"Einmalige Konstellation"
Rangnick, der aufgrund eines Erschöpfungssyndroms vor zehn Monaten als Trainer beim FC Schalke 04 zurückgetreten war, zeigte sich in Leipzig voller Tatendrang. "Das ist eine einmalige Konstellation", sagte er zu seiner Funktion als Sportdirektor in Leipzig und Salzburg. Er sei bis vor zwei Wochen noch davon ausgegangen, als Trainer auf die Fußball-Bühne zurückzukehren, könne sich aber nun mit einer "Ratgeber"-Rolle anfreunden.
Große Ziele mit Leipzig
Denn nach dem ersten Kontakt mit RB-Besitzer Dietrich Mateschitz vor zwei Wochen ging alles ganz schnell. Diese Aufbruchsstimmung signalisierte Rangnick auch in Leipzig: "Heute beginnt eine neue Zeitrechnung - alle die bei der Reise mit dabei sein wollen, sind herzlich willkommen." Am Ende blickte Rangnick in die fast 45.000 Zuschauer fassende Arena, Spielort der Fußball-WM 2006 und sagte: "In ein paar Jahren werden wir sagen, das Stadion ist nicht groß genug."