Red Bull muss keine Strafe fürchten, UEFA untersucht Basel-Fans.
Wie das gesamte Team, der Betreuerstab und die Fans war auch Red-Bull
-Sportdirektor Ralf Rangnick nach dem Achtelfinal-Ausscheiden der Salzburger in der Fußball-Europa-League "maßlos enttäuscht", wie der 55-Jährige am Freitagnachmittag betonte. Besonders sauer stieß ihm aber das Verhalten der Basel-Fans auf, die für eine 13-minütige Unterbrechung in Hälfte eins gesorgt hatten.
"Was mich brutal ärgert, ist, dass dieses brutale, von Gewalt geprägte Verhalten am Ende sogar noch belohnt worden ist. Dass das aufgegangen ist, ist grotesk", echauffierte sich Rangnick. Er sei froh, dass es an den beiden Red-Bull-Standorten Salzburg und Leipzig solche Anhänger nicht gebe. "Solche Fans braucht der Fußball nicht", stellte der Deutsche klar.
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Durch die Unterbrechung, die Schweizer Rowdys (Rangnick: "So etwas hat im Stadion nichts zu suchen") mit dem Werfen von Gegenständen aufs Spielfeld provoziert hatten, sei bei den Salzburgern "das Momentum verloren" gegangen, konstatierte der langjährige Betreuer von deutschen Bundesliga-Clubs.
"Wenn man selber Trainer war, weiß man, was das bedeutet. Man sitzt nach 30 Minuten wieder in der Kabine mit der völligen Ungewissheit, was passieren wird. Und im Kabinengang ist es zwischen den Spielern richtig zur Sache gegangenen", bestätigte Rangnick, dass die Stimmung beim Verlassen des Spielfeldes extrem aufgeheizt war.
Durch diese vom Schiedsrichter verhängte Zwangspause sei der Spielfluss der Salzburger gebrochen worden. "Das ist ja wie bei einem Konzert, wo gerade die geilste Musik gespielt wird - und dann heißt es auf einmal Break. Da ist es schwierig, das Spannungsmoment wieder hochzufahren. Nach dieser Unterbrechung war das brutale Spiel gegen den Ball von uns nicht mehr so gut."
Wie Trainer Roger Schmidt wollte aber auch der Sportdirektor dies nicht als Ausrede gelten lasen. "Es ist natürlich schwer nachvollziehbar, wenn man 70 Minuten in Überzahl ist, ein Tor erzielt und dann am Ende mit 1:2 ausscheidet. Aber die Gründe liegen bei uns. Wir haben überragend begonnen, die ersten 20, 25 Minuten waren richtig, richtig gut. Nur haben wir es verabsäumt, das Spiel in dieser Phase zuzumachen. Wir hatten schon richtig dicke Möglichkeiten vor unserem ersten Tor, um 2:0 zu führen", nannte Rangnick ebenfalls die schlechte Chancenauswertung als Hauptgrund für das Ausscheiden.
Als "grotesk" bezeichnete er auch, "dass der zweite Innenverteidiger noch das 2:1 vorbereiten kann", obwohl Arlind Ajeti kurz nach dem Basel-Ausgleich eigentlich nach einem klar ersichtlichen Kopfstoß gegen Alan vom Platz hätte fliegen müssen (53.). "Das war eine noch klarere Rote Karte als die erste", betonte Rangnick mit Verweis auf den frühen Ausschluss von Basel-Abwehrchef Marek Suchy nach einem bösen Foul an Alan in Minute 9.
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Red Bull Salzburg muss übrigens nicht fürchten, von der UEFA wegen des Verhaltens der Basel-Fans bestraft zu werden. Von den Beobachtern der Europäischen Fußball-Union (UEFA) sei bei der weit nach Mitternacht dauernden Nachbesprechung festgehalten worden, dass die Sicherheitsvorkehrungen der Gastgeber vollauf ausreichend gewesen seien. Basel steht dagegen eine Strafe ins Haus, da die UEFA bereits am Freitagnachmittag eine Untersuchung einleitete.