Bundesliga

Rapid: Bitteres 2:2-Remis vs. Mattersburg

09.03.2013

Rekordmeister nun seit 6 Runden sieglos. Und: Admira-WAC 0:1, Ried-Sturm 1:2

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Österreichs Fußball-Rekordmeister Rapid befindet sich weiter im Tief und ist nun schon seit sechs Runden sieglos. Die Hütteldorfer kamen am Samstagabend im Heimspiel der 25. Runde gegen Mattersburg nicht über ein 2:2 (0:1) hinaus. Patrick Bürger mit einem perfekten Freistoß aus rund 20 Metern (20.) und Christian Gartner (50.) brachten die Gäste 2:0 in Führung. Rapid gelang aber durch Terrence Boyd (60.) und Deni Alar (67.) noch der Ausgleich.

Mattersburg stoppte seine Auswärtsnegativserie von zuletzt vier Niederlagen, machte damit einen weiteren wichtigen Punkt im Kampf gegen den Abstieg und festigte Rang sieben. Der Vorsprung auf Schlusslicht Admira, das sein Heimspiel gegen den WAC 0:1 verlor, nach dem erst sechsten Auswärtspunkt in dieser Saison (ein Sieg, drei Remis) wuchs auf sechs Zähler an. Rapid blieb zwar Dritter, der Vorsprung auf Sturm (2:1 in Ried) beträgt aber nur noch einen Zähler.

Wie schon bei der jüngsten 1:2-Niederlage beim Aufsteiger in Wolfsberg hatte Rapid lange Zeit enorme Probleme damit, gegen einen defensiven Gegner, der die Räume eng macht, das Spiel zu gestalten. Besonders auffällig war dabei die Ideenlosigkeit der Grün-Weißen, deren Angriffsspiel trotz des Startelfdebüts von Winter-Neuzugang Marcel Sabitzer gegen die schwächste Auswärtsmannschaft der Liga über weite Strecken noch immer nicht funktionierte.

Neben Freistößen von Hofmann (11./Borenitsch wehrte ab) und Sabitzer (45./Latte) sorgten nur noch zwei Aktionen der Hausherren in der ersten Hälfte für Gefahr im Strafraum der Mattersburger. Doch Schlussmann Borenitsch zeichnete sich auch in den Duellen mit Sabitzer (31./knapp daneben) und Boyd (45.+3) aus.

Die Gäste nutzten dagegen gleich ihre erste Chance, nachdem Sonnleitner knapp vor der Strafraumgrenze Röcher gelegt hatte. Bürger verwandelte den fälligen Freistoß mit einem perfekt über die Mauer gezirkelten Schuss ins Kreuzeck. Die Folge waren lautstarke "Vorstand raus!"-Rufe von den Fans der Rapidler, deren Verunsicherung jetzt noch augenscheinlicher wurde, wie unerzwungene Fehlpässe bei der Spieleröffnung zeigten.

Nach dem Wechsel kam es dann noch schlimmer für die Mehrzahl der 11.800 Zuschauer im Hanappi-Stadion. Nach einem Konter und toller Vorarbeit von Farkas jagte Gartner den Ball mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze in die Maschen. Erneut brandeten "Vorstand raus!"-Rufe auf, die Stimmung im Stadion erreichte den endgültigen Tiefpunkt.

Rapid-Coach Schöttel musste damit reagieren, brachte Torjäger Alar für den defensiven Mittelfeldmann Pichler und auf einmal erwachte Rapid für rund 20 Minuten. Nach Schrammel-Querpass staubte Boyd zunächst mit seinem elften Saisontor zum 1:2 ab. Der Stürmer leistete dann sechs Minuten später die Vorarbeit zum Ausgleich durch Alar (zehnter Saisontreffer), bei dem Mattersburg-Verteidiger Majstorovic verhängnisvoll patzte.

Alar hatte in der 73. Minute noch eine große Chance auf den Siegtreffer, doch nach Burgstaller-Pass jagte er den Ball vom Elfer in die Wolken. Danach kam der Angriffselan der Rapidler wieder ins Stocken. Für die Mattersburger war nicht nur der Umstand, dass ein 2:0-Vorsprung nicht zum ersten Sieg nach knapp vier Jahren im Hanappi-Stadion reichte, bitter, sondern auch der verletzungsbedingte Ausfall von Manuel Seidl. Der Mittelfeldspieler humpelte bereits nach acht Minuten mit Verdacht auf einen Bänderriss im Knie vom Feld.

Peter Schöttel (Rapid-Trainer): "Wir sind wieder sehr enttäuscht. Seit ich bei Rapid bin, haben wir sehr von einer stabilen Defensive gelebt, aber im Moment machen wir hinten zu viele Fehler. Nach dem 0:2 haben wir viel riskiert und sind zumindest mit einem Punkt belohnt worden, aber die zwei Punkte gehen uns ab."

Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): "Wir fahren mit gemischten Gefühlen nach Hause. Vor dem Spiel hätten wir ein 2:2 gerne genommen, aber wir hätten mit der 2:0-Führung auch drei Punkte machen können, doch wir waren zu wenig abgebrüht. Vielleicht ist unser zweites Tor zu früh gefallen, und einige haben geglaubt, wir haben den Sieg schon in der Tasche."

SK Rapid Wien - SV Mattersburg

  • Endstand 2:2 (0:1)
  • Hanappi-Stadion, 11.800 Zuschauer, SR Harkam.
  • Torfolge: 0:1 (20.) Bürger (Freistoß), 0:2 (50.) Gartner, 1:2 (60.) Boyd, 2:2 (67.) Alar
  • Rapid: Königshofer – Trimmel, Sonnleitner, Heikkinen, Schrammel – Wydra (83. Kulovits), Pichler (54. Alar) – Sabitzer (83. Schaub), Hofmann, Burgstaller – Boyd
  • Mattersburg: Borenitsch - Höller, Majstorovic, Mravac, Novak - Seidl (9. Röcher), Lovin, Prietl (33. Gartner), Farkas - Klemen (90. Naumoski), Bürger
  • Gelbe Karten: Sonnleitner, Burgstaller, Pichler, Trimmel, Heikkinen, Hofmann bzw. Bürger, Höller, Klemen, Naumoski, Röcher
  • Die Besten: Alar bzw. Röcher


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Admira nach 0:1 wieder am Tabellenende

Die Admira ist in der Fußball-Bundesliga wieder am Tabellenende anzufinden. Die Südstädter kassierten in der 25. Runde gegen den im Frühjahr noch unbesiegten Wolfsberger AC eine 0:1-(0:0)-Heimniederlage und fielen damit einen Zähler hinter das vormalige Schlusslicht Wiener Neustadt zurück. Die Niederösterreicher hatten der Austria zuvor ein 0:0 abgerungen.

Der in der 71. Minute eingewechselte Spanier Ruben Rivera traf nur vier Minuten später entscheidend für die Wolfsberger. Nach einem Fehler der Admira im Spielaufbau lieferten Michele Polverino und der ebenfalls eingetauschte Mario Kröpfl dabei die Vorarbeit. Die bereits fünf Runden unbesiegten Kärntner schoben sich in der Tabelle damit an Ried vorbei auf Platz fünf vor.

Für die Admira war die sechste Heimpleite in Folge bitter, zeigte sich die Elf von Dietmar Kühbauer nach dem 2:1-Befreiungsschlag in Graz in der Vorwoche doch hoch motiviert. Der Spanier Tito marschierte in der 9. Minute über das halbe Spielfeld und traf nach Doppelpass mit Stefan Schwab nur die Außenstange, acht Minuten später tauchte Issiaka Ouedraogo nach idealem Zuspiel von Schwab allein vor Christian Dobnik auf. Der WAC-Keeper hielt sein Team mit einer Fußabwehr aber im Spiel.

Als Bernhard Schachner nach einer halben Stunde eine weitere Möglichkeit der Admira ungenutzt ließ, wäre die Führung für die Hausherren verdient gewesen. Der WAC versuchte drei Tage nach dem überraschenden 1:1 gegen Salzburg zwar ebenfalls Akzente zu setzen, der ohne die gesperrten De Paula und Thonhofer angetretene Favoritenschreck aus dem Lavanttal kam aber nicht in die gefährliche Zone.

2. Halbzeit
Nur Sekunden nach dem Wiederanpfiff blieb die Admira bei einer Doppelchance von Schwab erneut glücklos. Dem Aufsteiger hingegen fehlte weiter Kreativität, je näher es in Richtung Admira-Strafraum ging. Von einem gefährlichen Vorstoß von Dario Baldauf (57.) abgesehen, brachten nur Standardsituationen Gefahr für Admira-Goalie Jürgen Macho - ehe sich die Südstädter den entscheidenden Fauxpas leisteten. Die Maria Enzersdorfer hatten danach nicht mehr die nötigen Mittel, um entscheidend zuzusetzen.

Dietmar Kühbauer (Trainer Admira): "Die Leistung war absolut in Ordnung. Ab der ersten Minute hatte ich das Gefühl, dass wir das Spiel gewinnen wollen. Wir haben aber gute Möglichkeiten ausgelassen, da muss man vor dem Tor entschlossener sein. Wir waren nicht eiskalt genug. Der WAC hat auf einen Fehler von uns gewartet, und wenn man einen Lauf hat, nützt man halt dann die wenigen Chancen."

Nenad Bjelica (Trainer WAC): "Wir haben heute schwer ins Spiel gefunden. Der Spielfluss hat weitgehend gefehlt, wir waren nicht auf dem Niveau der letzten Spiele. Es war ein ziemlich effektiver Sieg, die Admira hätte sich aufgrund ihrer Chancen ein Unentscheiden verdient. Im Abstiegskampf sind diese Punkte enorm wichtig."

25. Runde: FC Admira Wacker Mödling - Wolfsberger AC

  • Endstand 0:1 (0:0)
  • Trenkwalder Arena, 1.980, SR Schüttengruber.
  • Tor: 0:1 (75.) Rivera
  • Admira: Macho - Plassnegger (85. Sax), Schösswendter, Ebner, Palla - Thürauer (76. Segovia), Schachner (65. Toth) - Seebacher, Schwab, Tito - Ouedraogo
  • WAC: Dobnik - Baldauf, Jovanovic, Sollbauer, Suppan - Polverino - Kerhe, Hüttenbrenner, Liendl (90. Putsche), Jacobo (67. Kröpfl) - Topcagic (71. Rivera)
  • Gelbe Karten: Plassnegger, Ouedraogo, Seebacher, Palla bzw. Topcagic, Polverino, Hüttenbrenner, Suppan
  • Die Besten: Schwab, Tito, Ouedraogo bzw. Baldauf, Liendl, Polverino


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Erster Sturm-Sieg im Jahr 2013

Sturm Graz hat seine Durststrecke beendet. Die Grazer landeten am Samstag in der 25. Runde der Fußball-Bundesliga mit einem 2:1 (0:0) bei der SV Ried ihren ersten Sieg im Jahr 2013. Der Tabellenvierte rückte damit bis auf einen Punkt an den Dritten Rapid heran. Die Tore für Sturm erzielten David Schloffer (56.) und Richard Sukuta-Pasu (85.). Der eingewechselte Toni Vastic hatte vor 4.400 Zuschauern zwischenzeitlich für die Rieder ausgeglichen (70.).

Auch die Rückkehr zu einem alten System vermochte die Rieder Negativserie nicht zu beenden. Neo-Trainer Michael Angerschmid kehrte zum einst erfolgreichen 3-3-3-1 zurück, dennoch setzte es die dritte Niederlage in Folge. Fünf Partien sind die Oberösterreicher bereits sieglos, und verloren den fünften Tabellenplatz an Aufsteiger WAC.

Markus Hammerer ersetzte statt Toni Vastic den verletzten Rene Gartler als Rieder Solospitze, vergab vor der Pause aber die einzige Torchance (39.). Nach Flanke von Meilinger kam er nicht mehr richtig zum Ball, kollidierte stattdessen mit der Stange. Die Grazer, ohne den gesperrten Madl, den verletzten Szabics und den erkrankten Kaufmann, waren in der Anfangsphase die initiativere Mannschaft.

Der statt Kaufmann ins Team gerückte Martin Ehrenreich brachte den Ball nach Schloffer-Schupfer aber nicht mehr im Tor unter (21.). Nach Seitenwechsel schlug Schloffer nach Zuspiel von Tobias Kainz aus spitzem Winkel zu - ausgerechnet in einer Phase, in der die Gastgeber auf dem holprigen Rasen langsam das Kommando übernommen hatten.

Auf der Gegenseite verfehlte Meilinger das Kreuzeck mit einem Schlenzer knapp (65.), ehe dem keine zehn Minuten davor eingewechselten Vastic nach schöner Ballannahme am linken Eck des Fünfmeterraumes der Ausgleich gelang. Der 20-jährige Sohn von Sturm-Legende Ivica Vastic erzielte sein erstes Bundesligator damit ausgerechnet gegen jenen Club, mit dem sein Vater seine größten Erfolge gefeiert hatte.

Das Ende der Rieder Durststrecke schien möglich, als Sturm-Regisseur Jürgen Säumel einen Schuss von Gernot Trauner vor der Linie klären musste (82.). Stattdessen bescherte Sukuta-Pasu den Grazern den ersten Sieg in diesem Jahr - und seinem zuletzt heftig kritisierten, aber vom Vorstand bestätigten Trainer Peter Hyballa damit vielleicht eine etwas ruhigere Woche.

Sukuta-Pasu erzielte nach einem Konter und unfreiwilligem Assist von Sturmpartner Rubin Okotie, der eigentlich das lange Eck anvisiert hatte, sein zehntes Saisontor. Der Deutsche beklagte sich danach über Affenlaute aus dem Rieder Fan-Sektor. Sturm beendete sein Tief nach zuletzt sechs Partien ohne Sieg. Gegen ihren "Lieblingsgegner" aus dem Innviertel haben die Steirer aber alle drei bisherigen Saisonspiele gewonnen.
 

Michael Angerschmid (Ried-Trainer): "Die Leistung meiner Mannschaft war in Ordnung. Sturm hat gut begonnen, dann haben wir Druck gemacht, in dieser Phase aber leider ein Kontertor kassiert. Es spricht für die Mannschaft, dass sie sich wieder herangekämpft hat und sich den Ausgleich verdient hat. Es ist bitter, dass wir dann wieder schnell in Rückstand geraten sind. Unser altes System hat gut funktioniert."

Toni Vastic (Ried-Torschütze): "Wir waren nach dem 1:1 hinten zu offen. Dass ich mein erstes Bundesligator gegen Sturm Graz gemacht habe, ist nichts Besonderes. Ich habe dort zwar in der Jugend gespielt, aber die großen Erfolge dort hat mein Vater erreicht. Wir hatten heute die große Chance, das Spiel zu gewinnen. Dass wir letztendlich verloren haben, da müssen wir uns alle an der eigenen Nase nehmen."

Peter Hyballa (Sturm-Trainer): "Das war ein wichtiges Spiel - nicht nur für mich, sondern gegen einen Gegner um Platz vier. In der ersten Hälfte hatten wir gute Ballbesitzzeiten, doch wir haben zu brav nach vorne gespielt. In der zweiten Hälfte sind wir da konzentrierter zu Werke gegangen und haben letztendlich verdient gewonnen."

Richard Sukuta-Pasu (Sturm-Torschütze): "Wir haben sehr gut gekämpft. Was ich enttäuschend fand, waren die diskriminierenden Äußerungen der Rieder Fans. Solche Sachen gehören nicht zum Sport, ja nicht zum Leben. Ich verstehe nicht, warum ich daraufhin die Gelbe Karte erhalten habe. Beide Teams hatten sich sehr viel vorgenommen, wir sind ja auch direkte Konkurrenten."

SV Ried - SK Sturm Graz

  • Endstand 1:2 (0:0)
  • Keine-Sorgen-Arena, 4.400, SR Grobelnik
  • Torfolge: 0:1 (56.) Schloffer, 1:1 (70.) T. Vastic, 1:2 (85.) Sukuta-Pasu
  • Ried: Gebauer - Trauner, Reifeltshammer, Riegler - Hinum, Hadzic, Schreiner - Walch (61. Nacho), Zulj, Meilinger - Hammerer (63. T. Vastic)
  • Sturm: Focher - Ehrenreich, Dudic, Vujadinovic, Klem - Schloffer, T. Kainz (76. Weber), Säumel, F. Kainz - Okotie (90. M. Koch), Sukuta-Pasu
  • Gelbe Karten: keine bzw. F. Kainz, Sukuta-Pasu
  • Die Besten: Trauner bzw. Schloffer, Vujadinovic
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