1:1-Remis

Rapid blamiert sich bei Wacker Innsbruck

05.04.2013

Rapid wartet immer noch auf den ersten Erfolg im Frühjahr.

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© apa
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Fußball-Rekordmeister Rapid ist am Samstag an einem neuen Tiefpunkt angekommen. Die Hütteldorfer erreichten in der 28. Bundesliga-Runde auswärts gegen Schlusslicht Wacker Innsbruck nach Treffern von Perstaller (82.) beziehungsweise Boyd (66.) nur ein 1:1 und warten damit schon seit neun Partien auf einen Sieg. Zu allem Überdruss wurde der Ausgleich gegen nur neun Spieler des Schlusslichts kassiert, nachdem Kofler (24.) und Hauser (74.) vorzeitig vom Platz gestellt worden waren.

Rapid hat nun den Negativrekord aus der Saison 1987/88 eingestellt. Auch damals blieben die Wiener neun Runden ohne vollen Erfolg, wurden in dieser Spielzeit aber souverän Meister. Derzeit wackelt hingegen sogar die Europacup-Teilnahme des aktuellen Tabellenvierten.

Verunsicherung bei Rapid
Schon in der Anfangsphase war den Grün-Weißen die Verunsicherung nach den jüngsten Tiefschlägen deutlich anzumerken. Wacker hatte zunächst Vorteile und kam in der 2. Minute zur ersten Chance, als Schilling aus aussichtsreicher Position verzog. Ein Eckball von Wernitznig landete in der 16. Minute zur Verwunderung von Rapid-Goalie Novota, der den Vorzug gegenüber Königshofer erhalten hatte, an der Oberkante der Latte.

In der 24. Minute aber drehte sich die Partie. Kofler zog gegen Alar die Notbremse und sah dafür die Rote Karte, danach übernahm Rapid das Kommando. Bei einem Kopfball von Boyd in der 36. Minute nach Alar-Freistoß war die Querlatte im Weg, kurz darauf scheiterte Wydra aus wenigen Metern an Safar.

Rapid mit nummerischer Überlegenheit
Auch nach dem Seitenwechsel drängten die Wiener auf den Führungstreffer. In der 50. Minute köpfelte Alar nach Flanke von Katzer völlig frei am Fünfer daneben, fünf Minuten später forderte der Offensivspieler nach einem Zweikampf mit Svejnoha vergeblich einen Elfmeter. In der 59. Minute schoss Sabitzer aus spitzem Winkel am langen Eck vorbei, anstatt auf den besser postierten Boyd aufzuspielen.

Dadurch musste der US-Amerikaner sieben Minuten länger auf sein Tor warten. Nachdem Safar einen Wydra-Schuss nur kurz abgewehrt hatte, staubte Boyd zum 1:0 für Rapid ab. Der Widerstand von Wacker schien spätestens nach Gelb-Rot gegen Hauser in der 73. Minute gebrochen, wenig später musste auch Trainer Kirchler wegen Schiedsrichter-Kritik auf die Tribüne.

Viele Chancen auf beiden Seiten
Alar hätte in der 79. Minute für klare Verhältnisse sorgen können, fand jedoch in Safar seinen Meister. Dies sollte sich in der 82. Minute rächen: Katzer lieferte eine unfreiwillige Kopfballvorlage für Wallner, dessen Volley von Novota abgewehrt wurde - und zwar genau vor die Beine von Perstaller, der auf 1:1 stellte. In einer turbulenten Schlussphase hatten noch Schütz (87.) beziehungsweise Boyd (88.) den Siegestreffer auf dem Fuß, verfehlten aber ihr Ziel.

Wacker schaffte damit zumindest einen moralischen Erfolg, holte gegen Rapid nach zuletzt vier Niederlagen en suite wieder einen Punkt und beendete die Misserfolgsserie von zuletzt vier Schlappen in Folge.

FC Wacker Innsbruck - SK Rapid Wien Endstand 1:1 (0:0)
Tivoli Stadion Tirol, 5.600/richtig, SR Muckenhammer.
Torfolge: 0:1 (66.) Boyd, 1:1 (82.) Perstaller.

Wacker: Safar - Schilling, Kofler, Svejnoha, Hauser - Piesinger, Abraham - Schütz (91. Schreter), Hinterseer (58. Saurer), Wernitznig (71. Perstaller) - R. Wallner.

Rapid: Novota - Schimpelsberger (85. Starkl), Sonnleitner, Heikkinen, Katzer - Wydra, Kulovits - Sabitzer (83. Grozurek), Alar, Burgstaller (76. Boskovic) - Boyd

Rote Karte: Kofler (24. /Torraub)
Gelb-Rot: Hauser (74./Foul)

Gelbe Karten: Schütz, Svejnoha bzw. Kulovits, Boyd, Schimpelsberger

Die besten Spieler: Safar, Abraham bzw. Alar, Kulovits


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Auf Seite 2 die Meinungen zum Spiel

Roland Kirchler (Wacker-Innsbruck-Trainer): "Für die Moral war es ein großer Punkt, für das Punktekonto weniger. Der Ausschluss von Kofler war eine klare Sache, bei Hauser war die erste Gelbe Karte sicher überhart. Ich habe zum Schiedsrichter nichts gesagt, er hat sich nur auf den vierten Offiziellen berufen. Das war wahrscheinlich eine Retourkutsche für den Schiri-Sager vor einer Woche. Ich habe immer gerechnet, dass wir heute etwas machen. Mit elf Mann hätten wir gewonnen. Es war ein super Spiel mit unheimlich viel Emotionen."

Peter Schöttel (Rapid-Trainer): "Es ist Woche für Woche bitter, erklären zu müssen, dass es wieder nicht zum Sieg gereicht hat. Wir haben zu lange gebraucht, das erste Tor zu erzielen. Statt dem zweiten Treffer haben wir einen entscheidenden Fehler gemacht. Jetzt schauen wir ganz schön dumm aus der Wäsche. Wir waren sechs-, siebenmal vor dem Tor. Mit dem zweiten Treffer hätten wir den Kampfgeist der Innsbrucker gebrochen, aber wir haben uns gegen neun Spieler ungeschickt angestellt. Im nächsten Heimspiel gegen Wiener Neustadt ist der Druck sehr groß. Wir müssen uns heute an der eigenen Nase nehmen, denn auswärts mehr Chancen zu haben geht nicht. In Wahrheit und gefühlt ist es für uns ein verlorenes Spiel. Es wird in den nächsten Tagen nicht einfach. Wir müssen die Situation, die deprimierend und frustrierend ist, jetzt einmal verarbeiten."

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