Club saniert
Rapid braucht Jelavic-Millionen nicht
19.08.2010
Rapid-Boss Edlinger: "Club ist nach letzter Saison saniert."
In den vergangenen beiden Jahren ist das Budget des österreichischen Fußball-Rekordmeister SK Rapid mit Millionentransfers aufgefettet worden. 2008 wurden für Ümit Korkmaz kolportierte drei Millionen Euro kassiert, im Vorjahr brachten Erwin Hoffer und Stefan Maierhofer gemeinsam rund sieben Millionen. Nach dem zumindest vorerst geplatzten Transfer von Nikica Jelavic zu den Glasgow Rangers könnte der sommerliche Geldregen diesmal ausbleiben, was Club-Präsident Rudolf Edlinger aber keine schlaflosen Nächte bereitet.
"Bringt uns nicht um"
Im 16-Millionen-Budget von Rapid
für diese Saison sind Erlöse aus Spielerverkäufen eingeplant - in welcher
Höhe, wollte Edlinger nicht verraten. Ein Wegfall dieses Postens ist nach
den Angaben des ehemaligen Finanzministers "nicht unerheblich", würde aber
auch keine großen Turbulenzen nach sich ziehen. "Umbringen würde uns das
nicht."
Keine Notverkäufe
Deshalb werde es "aus heutiger Sicht"
weder vor dem 31. August noch im Winter Notverkäufe geben. "Wir sind ja auch
jetzt nicht herumgelaufen und haben gerufen: 'Bitte kauft's uns den Jelavic
ab.'"
Vorjahres-Umsatz nicht zu erreichen
Ob mit oder ohne
Jelavic-Transfer - die goldenen Zeiten der Vorsaison, als dank der Wechsel
von Hoffer und Maierhofer sowie der Teilnahme an der
Europa-League-Gruppenphase eine Bilanzsumme von 25 Millionen Euro
erwirtschaftet wurde, werden sich wohl selbst bei einem Aufstieg gegen Aston
Villa nicht mehr wiederholen.
Rapid saniert
Immerhin ist der Verein dank des vergangenen
Spieljahres laut Edlinger endgültig saniert. "Wir haben mit dem Geld unsere
Befindlichkeiten gedeckt und einen leichten Überschuss erwirtschaftet. Rapid
ist schuldenfrei", erklärte der 70-Jährige. Die für diese Europacup-Saison
budgetierten Einnahmen von 500.000 Euro seien schon durch das Duell mit
Aston Villa gesichert.
Wiederwahl steht an
Mit dieser soliden wirtschaftlichen Basis im
Hintergrund stellt sich Edlinger im November "aller Voraussicht nach" der
Wiederwahl als Rapid-Präsident. "Dazu haben mich viele Sponsoren und Fans
gedrängt, die mit meiner Amtsführung zufrieden sind. Und da halte ich es mit
Bruno Kreisky: 'Man kann nie genug Lob bekommen.'"
Bundesliga-Vorstand
Noch vor seiner sicher scheinenden Wiederwahl
muss sich Edlinger mit einer wichtigen Bundesliga-Personalie beschäftigen.
Ende September steht die Entscheidung über den künftigen Bundesliga-Vorstand
an, der laut Statuten vom Aufsichtsrat bestimmt wird. Edlinger will darüber
aber auch in der Präsidentenkonferenz verhandeln und kann sich eine
Unterstützung für den bisherigen Vorstand Georg Pangl vorstellen.
"Ich habe kein Problem mit ihm, und was man bisher gehört hat, welche andere Kandidaten es geben soll (Anm.: Kolportiert werden Wolfgang Rebernig, Toni Pichler und Reinhard Nachbagauer), kann ich mir nicht vorstellen, dass einer von denen Pangl vom Stockerl haut", meinte Edlinger. Pangl habe seine Arbeit "im Großen und Ganzen und nach seinen Rahmenbedingungen ordentlich erledigt. Große Versäumnisse kann man ihm nicht vorwerfen", meinte der Wiener.