Cup-Blamage
Rapid fehlte die Cleverness
29.10.2008
Rapid-Kapitän Hofmann kannte nach dem Cup-Out die Gründe: "Wir hätten cleverer sein müssen". Salzburg-"Entschuldigung" mit Freikarten für Fans.
Meister und Vizemeister sind im österreichischen Fußball-Cup bereits Geschichte. Sowohl Rapid Wien als auch Red Bull Salzburg verabschiedeten sich am Dienstag im Achtelfinale, vor allem das Ausscheiden der finanzstarken Salzburger gegen die Austria Amateure hinterließ vor eigenem Publikum einen schalen Nachgeschmack. Grün-Weiß verbindet mit dem Pokal ohnehin keine Liebesbeziehung, auch im Verhältnis zu Ried ist nach einem Remis in drei Saisonduellen für romantische Gefühle kein Platz.
Kein Angstgegner
Als Angstgegner will Rapid-Kapitän Steffen
Hofmann die Innviertler freilich nicht bezeichnen. "Sie spielen sehr
geschickt gegen uns", musste der Regisseur bekennen, der das 1:0 erzielte
und einen Schuss an die Latte setzte. "Aber wir waren klar verbessert und
viel gefährlicher gegenüber den beiden ersten Spielen gegen Ried", meinte
Hofmann, der auch an der defensiven Variante mit nur einem Stürmer - nämlich
Stefan Maierhofer - Gefallen fand. "Wir hätten gewinnen können, wir hätten
gewinnen sollen. Wenn man zweimal in Führung geht, muss man so clever sein,
um das nach Hause zu spielen."
Lob für Ersatzgoalie
Überrascht war der Deutsche hingegen
vom Einsatz Andreas Lukses, der sein erstes Spiel für die grün-weiße
Profitruppe absolvierte. "Ich habe davon nichts gewusst. Aber es war
überhaupt kein Problem, er hat seine Sache gut gemacht. Wir wissen ja, dass
er sehr viel Potenzial hat. Man hat gesehen, dass man sich auf ihn verlassen
kann", lobte Hofmann den 20-Jährigen, der in der Vorsaison in der zweiten
Saisonhälfte an DSV Leoben verliehen gewesen war. An einen Lukse-Einsatz
auch in der Bundesliga glaubt der Deutsche nicht: "Wir haben einen Tormann
(Raimund Hedl, Anm.), der derzeit sehr gut ist, uns etwa in Mattersburg im
Spiel gehalten hat. Ich sehe keinen Grund, da etwas zu ändern."
Tolle Rapid-Amateure
Wesentlich erfolgreicher verlief der Abend
aus Sicht der Amateure (Hofmann: "Eine tolle Sache, der ganze Verein sollte
sich freuen"). Nicht nur der grün-weißen, die sich mit einem 5:1-Kantersieg
gegen Mattersburg ins Viertelfinale schossen, sondern auch der violetten,
die überraschend mit 2:1 in Salzburg reüssierten. Damit stehen erstmals
beide "Veilchen-Teams" im Viertelfinale des ÖFB-Cups. Thema nach der
enttäuschenden Vorstellung der Bullen war freilich weniger das unglückliche
zweite Gegentor in der Nachspielzeit, denn die Aufstellung von Trainer Co
Adriaanse, der eine B-Elf ohne Bundesliga-Topstürmer Marc Janko, Alexander
Zickler oder Niko Kovac aufs Feld geschickt hatte.
Freikarten für Salzburg-Fans
"Die Qualität meiner Mannschaft
am Platz war genug", war der Niederländer dennoch überzeugt. "Es soll keine
Ausrede sein. Das Tor in der Nachspielzeit war symptomatisch für das ganze
Spiel. Wir haben uns durch schwere individuelle Fehler selbst geschlagen.
Denn die Chancen, das Spiel zu gewinnen, waren da. Nur leider haben wir sie
nicht genützt. Das Ausscheiden ist sehr bitter für uns." Gleichsam zur
Wiedergutmachung bietet der Verein all jenen, die am Dienstag im Stadion
weilten, eine Freikarte für das nächste Heimspiel am 7. November. Zu Gast
ist dann die Einser-Truppe der Wiener Austria.