Geisterspiel droht: Hanappi ausverkauft, aber dürfen Fans überhaupt ins Stadion?
Freitagmittag war Krisensitzung bei Rapid. Einziges Thema: die schlimmen Krawalle in Saloniki – und die Konsequenzen fürs Retourspiel am Donnerstag. Bereits gestern meldete Rapid: restlos ausverkauft! Alle 16.600 Tickets sind weg.
"Hass-Grieche" hat Flug nach Wien schon gebucht
Dabei ist derzeit nicht mal sicher, ob überhaupt Zuschauer ins Stadion dürfen. Da auch die Rapidler in Saloniki kräftig randalierten, droht ein „Geisterspiel“. Ebenfalls denkbar ist, dass nur die PAOK-Fans vom Match in Hütteldorf ausgeschlossen werden. Zumal der Griechen-Klub nicht zum ersten Mal auffiel. Fakt ist: 900 PAOK-Fans haben Tickets erworben – der Gästesektor wäre damit bummvoll. Alarm!
Ebenfalls heikel: Ein paar Dutzend „Fans“ von Panathinaikos Athen wollen am Donnerstag anreisen, um die befreundeten Rapid-Ultras gegen den Erzfeind PAOK zu unterstützen. Unter ihnen soll laut gut unterrichteten Kreisen auch der „Hass-Grieche“ sein. Der Kahlkopf erlangte durch die Derby-Krawalle im Mai 2011 in Wien zweifelhafte Berühmtheit, weil er auf mehreren Fotos aufschien.
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„Dieses Rückspiel wird ein absolutes Hochrisiko-Match“, warnt Rapids oberster Fanbetreuer Andy Marek. Der wurde vor dem Spiel in Saloniki um ein Haar von einem Molotow-Cocktail getroffen. Marek: „Da war hinterher ein Loch im Asphalt, das einen halben Meter tief war.“
Die UEFA wird frühestens Montag über Sanktionen gegen PAOK und Rapid entscheiden.
Edlinger: "Geisterspiel wäre schreiende Ungerechtigkeit"
ÖSTERREICH: Herr Präsident, muss Rapid aus Ihrer Sicht ein „Geisterspiel“ im Retour-Match befürchten?
Rudi Edlinger: Warum sollen wir ein Geisterspiel bekommen? Das wäre aus meiner Sicht eine schreiende Ungerechtigkeit.
ÖSTERREICH: Aber die Rapid-Fans haben auch massiv randaliert.
Edlinger: Ich kenne nicht alle Einzelheiten, aber mein Kenntnisstand ist, dass die Gewalt vorm Match von den PAOK-Anhängern ausging. Unser Klubservice-Chef Andy Marek wurde am Busparkplatz um ein Haar von einem Molotow-Cocktail getroffen.
ÖSTERREICH: Hätten die Krawalle verhindert werden können?
Edlinger: Für den Ordnungsdienst ist der Gastgeber zuständig, das war PAOK. Auch die Polizei vor Ort hat teilweise völlig falsch reagiert.
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Hofmann über PAOK: "Da wird dir anders!"
Eine geschlagene Stunde mussten die Rapid-Stars nach dem Skandalspiel von Saloniki auf die Abfahrt zum Flughafen warten. Grund: Ein Mob von gewaltbereiten PAOK-Hooligans lauerte rund ums Stadion. Derweil hockten Hofmann & Co. am Boden vor dem Stadionausgang und rieben sich die Augen – noch immer hing Tränengas in der Luft, das die Polizei bei den Krawallen vor dem Match in die Menge geschossen hatte. So erlebten die Rapid-Stars die Höllennacht von Saloniki:
STEFFEN HOFMANN: Der Rapid-Kapitän flüchtete in die Kabine, als während des Aufwärmens plötzlich Horden von PAOK-„Fans“ den Rasen stürmten. Hofmann: „Einer rannte drohend auf mich zu, da wird dir anders! Zum Glück ging Jan Novota dazwischen.“ Der Zwei-Meter-Goalie wurde von dem Angreifer bespuckt.
LUKAS GROZUREK: Der Youngster bestritt in Saloniki sein erstes Europacup-Match von Beginn an – und erlebte Szenen wie im Bürgerkrieg. Schocksekunde: Ein massiver Stein (in Hühnereigröße) verfehlte Grozureks Schädel nur um Zentimeter.
MARKUS KATZER: Auch der Routinier hatte solche Szenen noch nie erlebt. „Mecky“ berichtet: „In der ersten Halbzeit hab ich mir ständig die Augen reiben müssen, weil noch Tränengas in der Luft hing. Beim Duschen nach dem Match hat mir das ganze Gesicht höllisch gebrannt!“
HARRY PICHLER: Der blonde Sonnyboy wurde am Weg in die Kabine gleich mehrfach von PAOK-Hooligans bespuckt.
CHRISTOPHER DRAZAN: Für den Flügelflitzer war das Match ohnehin schon eine Höllenqual. Mit einem Außenbandriss im Knie nebst Kreuzbandzerrung (erlitten im Abschlusstraining am Mittwoch) musste er traurig zuschauen. Drazan fällt drei Monate aus.