Rapid Wien unterliegt Sturm Graz 1:5. Nach dem Speil zuckten einige "Rapid-Fans" aus und begannen eine Straßenschlacht
Schande von St. Hanappi in zweifacher Weise: Zuerst geht Rapid im Heimspiel gegen Sturm Graz 1:5 unter, danach drehen einige "Rapid-Fans" durch und liefern sich eine Straßenschlacht mit der Polizei. Als die meisten steirischen Fans bereits im Zug am Hütteldorfer Bahnhof saßen, stürmten ihnen Rapid-Anhänger nach und bewarfen die Garnitur mit Steinen. Die Polizei schritt ein. Vier Beamte wurden leicht verletzt, ebenso fünf Fans. Sieben Personen wurden angezeigt, teilte die Wiener Polizei am Sonntag mit.
Rapid - Sturm Graz 1:5
Die Heimserie von Österreichs
Fußball-Rekordmeister Rapid Wien ist am Samstagabend brutal beendet worden.
Die Hütteldorfer gingen bei ihrer total verpatzten Europacup-Generalprobe
vor 16.700 Zuschauern im Hanappi-Stadion gegen Sturm Graz sang- und klanglos
1:5 (0:3) unter.
Peinliches Heimdebakel
Mario Haas leitete das peinliche
Heimdebakel des bisherigen Tabellenzweiten schon in Minute eins mit seinem
vierten Saisontor ein, Klaus Salmutter (28.) und Jürgen Säumel (38.) sorgten
bereits in Hälfte eins für die Vorentscheidung. Den vierten Sturm-Treffer
besorgte wieder Salmutter (65.), ehe Bazina noch das Ehrentor für die
Grün-Weißen gelang (72.). Für den Schlusspunkt sorgte Samir Muratovic (89.).
Rapid war zuvor seit dem 20. August 2006 (1:4 gegen den GAK) in 22 Heimspielen en suite (14 Siege, 8 Niederlage/51:18 Tore) ungeschlagen geblieben. Vor allem die verletzungsbedingten Ausfälle von Katzer und Heikkinen machten sich bei der Pacult-Elf, die vor der Pause nicht eine einzig nennenswerte Chance hatte, deutlich bemerkbar. Man darf nun gespannt sein, wie sich die Rapidler nach diesem argen Dämpfer am Donnerstag im UEFA-Cup-Erstrunden-Hinspiel in Brüssel gegen RSC Anderlecht schlagen werden.
Es dauerte exakt 15 Sekunden, bis die Gäste aus Graz über die Führung jubeln durften: Nachdem unmittelbar nach der Mittelauflage die Rapid-Verteidiger Sara und Patocka sich zunächst gegenseitig den Ball zugeschoben hatten, nützte Haas das ungenaue Zuspiel von Sara auf Patocka, um Sturm mit der ersten Ballberührung von der Strafraumgrenze in Front zu schießen.
Schnellstes Tor um fünf Sekunden verpasst
Der Routinier,
der am Sonntag 33 Jahre alt wird, verpasste damit aber den Bundesliga-Rekord
für das schnellste Tor um fünf Sekunden. In der ersten Runde der aktuellen
Saison hatte am 11. Juli der Tscheche Patrik Jezek für Meister Red Bull
Salzburg im Heimspiel gegen SCR Altach bereits nach nur zehn Sekunden zum
1:0 getroffen. Und auch die "Auswärtsbestmarke" für Blitztore
von Gerd Wimmer, der am 14. März 1998 gegen Austria Lustenau nach 13
Sekunden auf 1:0 für Rapid gestellt hatte, verfehlte Haas um zwei Sekunden
Für Rapid sollte es an diesem Abend aber noch viel schlimmer kommen: Schon in Minute 17 hätte es fast 0:2 geheißen, doch Schlussmann Payer bewahrte die Hütteldorfer mit seiner ersten Glanzparade bei einem Prettenthaler-Kopfball nach einer Freistoßflanke von Säumel vor dem zweiten Gegentor.
Aber in der 28. Minute schlug es dann zum zweiten Mal im Gehäuse der Hausherren ein - nach einer Traumkombination von Sturm: Salmutter leitete die Aktion mit einem Pass auf Muratovic ein, der Bosnier spielte weiter zu Krammer und Salmutter bedankte sich für dessen idealen Stanglpass mit seinem dritten Saisontor.
Konfusion im Strafraum
Zehn weitere Minuten später stellte
Säumel nach einem Salmutter-Corner mit anschließender Strafraum-Konfusion
auf 0:3 (38.). Unmittelbar nach dem dritten Gegentor reagierte Rapid-Trainer
Pacult und nahm die mit ihren Aufgaben sichtlich überforderten Mario Sara,
der für den verletzten linken ÖFB-Teamverteidiger Markus Katzer
(Kreuzbandriss im linken Knie) in die Stammformation aufrückte, und Stefan
Kulovits, der den am Knie angeschlagenen, finnischen Mittelfeld-"Staubsauger"
Markus Heikkinen in keiner Phase ersetzen konnte, vom Feld.
Nach der Pause wurde sowohl Rapid (50./Foul von Prettenthaler an Bazina) als auch Sturm (57./Dober-Handspiel) wohl jeweils ein Elfer vorenthalten, ehe das 4:0 für die Gäste fiel: Muratovic passte ideal zu Säumel, der das direkte Duell mit Payer verlor, doch in der Folge setzte sich Salmutter - möglicherweise regelwidrig - gegen Dober durch und machte seinen Doppelpack perfekt (65.).
Ehrentor per Abstauber
Das Ehrentor für Rapid erzielte Bazina
per Abstauber nach einem Hofmann-Freistoß und Tokic-Kopfball, den
Sturm-Tormann Gratzei zu kurz abwehrte (72.). Am Ende durften aber erneut
die Grazer jubeln: Via Stankovic, Säumel und Salmutter kam der Ball zu
Muratovic, der den 5:1-Endstand besorgte (89.). Rapid fiel nach der höchsten
Heimniederlage seit dem 3. April 2004 (0:4 gegen den GAK) auf den sechsten
Platz zurück. Die Sturm-Elf, die erstmals in der Bundesliga-Geschichte fünf
Tore gegen den Rekordmeister erzielte, verbesserte sich dagegen auf Rang
vier.
"Ich bin am Boden zerstört", lautete der treffende Kommentar von Rapid-Goalie Payer. Für Trainer Peter Pacult war es seine erste Heimniederlage als Rapid-Coach. Die bisher höchste Bundesliga-Niederlage der Grünweißen gegen Sturm datierte aus dem Jahr 1975, als es in Graz ein 0:4 setzte.
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SV Ried - Wacker Innsbruck 0:0
Die SV Ried und Wacker Innsbruck haben sich am Samstagabend im Rieder Fill-Metallbau-Stadion torlos getrennt. Die Innsbrucker haben nach zuletzt 13 Auswärtsniederlagen in Folge nun immerhin die schwärzeste aller Serien beendet. Sie bleiben aber in der laufenden Saison weiterhin sieglos. Für Ried war es das erste Remis der Saison.
Abspielfehler
Die Tiroler Gäste waren von Beginn an die
aktivere Mannschaft, nutzten aber keine ihrer Chancen. In der 12. Minute
lenkte Ried-Goalie Hans-Peter Berger Florian Maders Freistoß an die Latte.
Nur vier Minuten später bändigte Berger mit Mühe einen Kolousek-Schuss. Ried
beging viele Abspielfehler und kam erst in der 36. Minute gefährlich vor das
Gäste-Tor, Christoph Jank scheiterte aber.
Auch der einsatzfreudige Ried-Debütant Muhammet Akagündüz setzte über weite Strecken keine Akzente und wurde nach einer guten Stunde (65.) ausgewechselt. In der zweiten Hälfte versuchten die Innsbrucker weiter, das Spiel zu machen und ihre schwarze Serie von 13 Auswärtsniederlagen in Folge zu beenden.
An Latte gescheitert
Im Abschluss hatte Wacker aber Pech. Mader
scheiterte in der 62. Minute erneut an der Latte, im Gegenzug machte es ihm
auf der anderen Seite Hackmair nach und donnerte den Ball aus mehr als 20
Metern ans Lattenkreuz. Die letzten Minuten wankten die Tiroler wie schon so
oft in dieser Saison. Diesmal traf der Gegner aber nicht in den
Schlusssekunden, obwohl Ried in den letzten Spielminuten fünf Eckbälle
hatte.
Innsbruck erspielte in der laufenden Saison in zehn Partien bei sechs Niederlagen vier Remis, gewann von den jüngsten 29 Spielen nur eines. Die Offensive erzielte in der laufenden Saison 8 Tore.
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Red Bull Salzburg - SV Mattersburg 2:1
Meister Red Bull Salzburg hat die Länderspiel-Pause offenbar bestens genutzt. Die Mozartstädter feierten zum Start des zweiten Saisonviertels am Samstag gegen den SV Mattersburg einen verdienten 2:1-(2:0)-Heimerfolg. Alexander Zickler mit seinem sechsten Saisontreffer (6.) und Remo Meyer (36.) brachten eine in der ersten Spielhälfte klar überlegene Salzburg-Elf verdient in Führung, Sedloski (67.) gelang aus einem Foulelfmeter nur der Anschlusstreffer.
Angstgegner
Gegen den bisherigen Salzburger "Angstgegner"
(zuvor letzter Sieg am 19. August 2006) zeigte Coach Giovanni Trapattoni im
ersten Spiel unter dem neuen Sportdirektor Heinz Hochhauser Mut zur
Offensive und bot neben den Offensiv-Flügelspielern Jezek und Ilic auch
erstmals den Serben Rakic im Zwei-Mann-Sturm mit Zickler auf. Österreicher
suchte man bis Minute 86, als Aufhauser für den angeschlagenen Zickler kam,
hingegen erfolglos.
Nachdem Ilic (3.) nach einer Flanke des überragenden Jezek das Tor per Kopf noch knapp verfehlt hatte, sorgte Zickler für die rasche Führung. Der Torjäger, der vor zwei Wochen beim 1:1 im Burgenland schon nach fünf Minuten erfolgreich gewesen war, verwertete nach einem Eckball von Jezek samt Kopfball-Verlängerung von Sekagya aus vier Metern zum 1:0 (6.).
Offensivspektakel
Mit der Führung im Rücken sorgten die
Hausherren bis zur Pause für ein Offensivspektakel, dem die Gäste nur wenig
entgegenzusetzen hatten. Ohne die gesperrten Kühbauer und Fuchs war vor
allem die Aufteilung im Mittelfeld kaum vorhanden. Bis auf einen Konter über
Wagner, der den Ball am herauseilenden Ochs am Tor vorbei schob (31.), war
das Team von Mattersburg, das gegen Salzburg in den vergangenen vier Spielen
acht von zwölf Punkte geholt hatte, chancenlos.
Einzig Torhüter Almer war es zu verdanken, dass sich der Rückstand in Grenzen hielt. Der Goalie drehte zwei Schüssen von Jezek (21., 29.) zur Ecke und blieb auch bei einem Dudic-Kopfball aus kurzer Distanz (31.) der Sieger. Nach einer weiteren Unachtsamkeit in der Defensive musste sich der beste Burgenländer jedoch ein weiteres Mal geschlagen geben, nach einer Hereingabe von Ilic drückte der ungedeckte Meyer den Ball über die Linie (36.).
Gang zurück geschaltet
Nach Seitenwechsel schaltete der
Meister sichtlich einen Gang zurück und wurde fast noch bestraft. Nachdem
Kovac einen Kopfball von "Aushilfs-Kapitän" Sedloski zur Ecke
entschärft hatte (58.), gelang dem Mazedonier neun Minuten später per
Foulelfmeter der Anschluss. Meyer hatte im Zweikampf mit Naumoski zuvor das
Bein stehen lassen.
Auch weil die Hausherren durch Zickler (68./nach Abpraller von Almer), wieder Jezek (78./Stange), Dudic (82./nach Corner über Tor) und Kovac (91./Kopfball zu zentral) weitere Großchancen ungenutzt ließen, blieb die Partie spannend. Am Ende brachte der Meister den fünften Erfolg im fünften Heimspiel der Saison aber unter Dach und Fach.
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LASK - Altach 2:0
Selbst 80 Minuten Überzahl-Spiel hat RSC Altach nicht zum ersten Auswärtspunkt in der T-Mobile Fußball-Bundesliga nützen können. Der Aufsteiger aus Vorarlberg musste sich am Samstag in Linz dem LASK mit 0:2 (0:0) geschlagen geben, obwohl LASK-Stürmer Christian Mayrleb bereits in der 10. Minute nach einer Tätlichkeit mit einer Roten Karten ausgeschlossen wurde.
Zwei Joker
Zwei Joker stachen für die Mannschaft von Karl
Daxbacher. Der eingewechselte Christoph Saurer traf in der 82. Minute nach
Vorlage des ebenfalls eingewechselten Mario Mijatovic, der Kroate fixierte
in der 89. Minute den Endstand. Der LASK stieß mit dem vierten Heimsieg im
fünften Saison-Heimspiel auf den dritten Rang vor, für die Linzer Fans gab
es dabei ein kleines "deja vu". Auch am 5. August gegen Ried war
der LASK früh dezimiert worden (19./Rot für Klapf), der 21-jährige Saurer
schoss die Linzer aber noch zum Sieg.
Doch die - negative Szene - des Abends lieferte Mayrleb. Bei einem eigenen Freistoß rastete der Routinier aus. Am Altacher Strafraum streckte Mayrleb seinen Gegenspieler Alexander Guem mit einem brutalen Ellbogencheck nieder und wurde von Schiedsrichter Steindl sofort mit Rot in die Kabine geschickt. Guem blieb mit Nasenbluten liegen und musste nach einer Viertelstunde durch Chinchilla ersetzt werden.
Nicht von Überzahl profitiert
Doch die Altacher, die in der
1. Minute nach einem Eckball die erste Chance hatten, konnten von der
Überzahl nicht profitieren und kamen nur noch zu einer Torchance. In einem
Geduldspiel mit vielen Fouls war der LASK klar die bessere und gefährlichere
Mannschaft, Dollinger (31.), Wendel (33.) und Baur mit einem Fallrückzieher
(44.) vergaben zunächst aber ihre Möglichkeiten.
In der 50. Minute wurde die ohnehin schon lange Verletztenliste der Altacher noch länger. Nach einem Zusammenprall mit Vastic, der einen Ball noch erwischen wollte, wurde Torhüter Andreas Michl mit Verdacht auf Kreuzbandriss abtransportiert. Sein Ersatz Mario Krassnitzer wurde lange nicht geprüft, doch in der Schlussphase schlugen Saurer und Mijatovic doch noch zu.