Rapid gewarnt: Reise ins Ungewisse

Rapids Mannschaft hebt am Mittwoch um 10 Uhr in Schwechat mit einer AUA-Chartermaschine vom neuen "Terminal Check-in-3" (Skylink) ab. Mit insgesamt 130 Passagieren - Spieler, Betreuer, Präsidium und Edelfans. Dazu machen sich auch noch rund 500 (!) Rapid-Anhänger mit zehn Bussen auf den Weg nach Serbien.

Grozurek bleibt daheim, Burgstaller darf mitfliegen
Nicht dabei: Shootingstar Lukas Grozurek. Rapid-Trainer Peter Schöttel lässt ihn daheim. Skandalspieler Guido Burgstaller, der zuletzt aus disziplinären Gründen eliminiert wurde, steht hingegen wieder im Kader (ÖSTERREICH berichtete).

Die Elf aus Novi Sad hat einen Marktwert von knapp 19 Millionen Euro (Rapid 14,8 Millionen). Teuerster Spieler des Dritten der serbischen SuperLiga hinter Partizan und Roter Stern Belgrad ist Stürmer Aboubakar Oumarou (Marktwert 1,75 Millionen). Er stammt aus Kamerun, erzielte in der zweiten Qualifikationsrunde gegen Suduva Marijampole zwei Treffer (ein Assist). Schöttel sagt: "Eine sehr, sehr gefährliche und kompakte Truppe. Trotzdem müssen wir diese Hürde unbedingt nehmen."

Das erklärte Ziel von Rapid ist die Gruppenphase. Kapitän Steffen Hofmann im ÖSTERREICH-Interview: "Wir konzentrieren uns voll auf Novi Sad, blenden auch das Derby am Sonntag gegen die Austria aus. Die Europa League ist etwas Tolles. Wir haben ein Jahr lang darum gekämpft, international dabei zu sein. Eine Riesensache -deshalb wollen wir auch um jeden Preis weiterkommen!"

Die Mannschaft logiert im besten Hotel von Serbien
Rapid logiert im "Hotel Park" in der historischen Altstadt von Novi Sad (220.000 Einwohner, 87 Kilometer von Belgrad entfernt). Ein absolutes Nobelquartier (5 Sterne), das auch als bestes Hotel von Serbien gilt. Viel Plüsch, weißes Leder, fünf Bars, Night Club, Casino -und im pompösen Speisesaal hängt sogar noch ein Porträt von Tito.

"Tito's Salon" ist eine echte Touristen-Attraktion. Aber dafür haben die Rapidler beim Europapokal-Comeback kein Auge!

Hofmann: "Heiße Tage für Rapid"

ÖSTERREICH: Was ist wichtiger, Steffen - die Europa-League-Partie gegen Novi Sad oder das Wiener Derby?

STEFFEN Hofmann: Ans Spiel gegen die Austria denke ich noch gar nicht. Jetzt konzentrieren wir uns ganz auf Novi Sad. Und wenn wir dort erfolgreich abschneiden, gehen wir mit breiter Brust ins Derby - das werden heiße Tage!

ÖSTERREICH: Trainer Peter Schöttel meint, die Mannschaft müsse das Derby ausblenden. Geht das so einfach auf Knopfdruck?

Hofmann: Wir haben ein Jahr darum gekämpft, dass wir international dabei sind. Europa League ist etwas Tolles!

ÖSTERREICH: In der Liga hat Rapid einen Traumstart hingelegt. Aber welche Aussagekraft haben die Siege über Wacker Innsbruck und Wiener Neustadt?

Hofmann: Es ist Qualität da. Trotzdem wissen wir, dass wir viel Luft nach oben haben. Wir bleiben bescheiden und arbeiten hart weiter.