Am Sonntag komm Stadtrivale Rapid ins Hanappi-Stadion.
Das 302. Wiener Derby am Sonntag wird zum ungleichen Kampf: Rapid steckt das Drama von Novi Sad in den Knochen -die Austria ist frisch. Erst um 3 Uhr in der Früh kehrten die Rapid-Stars aus Novi Sad zurück. Was für ein irrer Europacup-Ausflug: 1:2 verloren (Tor: Alar mit dem Schlusspfiff), drei Tore in der Rapid-Viertelstunde! Dazu ein verschossener Elfer von Kapitän Hofmann beim Stand von 0:1.
Als der grün-weiße Tross am Flughafen Schwechat eintraf, wirkten die
Gesichter müde. Die Schritte waren schwer. "Es ist gut möglich, dass
ich im Derby etwas rotieren lassen werde", verrät Rapid-Coach Peter Schöttel. So dürfte Brasilo-Verteidiger Gerson in St. Hanappi wieder für Pichler ins Team rutschen.
Mittelfeld-Abräumer Ildiz könnte Heikkinen aus der Startelf verdrängen. Und der zum Rechtsverteidiger umgeschulte Trimmel dürfte am Sonntag erneut anstelle von Schimpelsberger beginnen.
Rapid ist seit fünf Derbys ohne Sieg gegen Austria
Psychologische Probleme sieht Schöttel bei seiner Elf trotz der ersten Pflichtspielpleite nicht. Hofmann nach seinem Elfer-Patzer: "Ich trete auch im Derby an, wenn es Elfmeter gibt!" Auch Goalie Lukas Königshofer ist trotz Blackout vor dem Tor zum 0:2 in Novi Sad guter Dinge: "Es geht immer weiter!"
Die Wiener Austria geht ausgeruht ins Derby. Trainer Peter Stöger hat alle Mann an Bord. "Alle drängen sich im Training auf." Rapids Europacup-Ausflug nach Serbien sieht Stöger nicht als Vorteil: "Ich rechne nicht damit, dass Rapid am Sonntag ab der 60. Minute körperlich und geistig auseinander bricht." Was Stöger Mut machen sollte: Rekordmeister Rapid ist seit fünf langen Derbys sieglos.
Das Stadion als Hochsicherheits-Trakt
Das 302. Wiener Derby zwischen Rapid und Austria im Hanappi-Stadion steht vor der Tür. Die Vorbereitungen der Polizei seien dieselben "wie immer". Eingestuft wird es als "Hochrisikospiel nach den Kriterien des österreichischen Fußballbundes", so Polizeisprecher Roman Hahslinger.
Ausverkauft
Die Fans werden bereits ab 14 Uhr eingelassen. Das Stadion ist seit geraumer Zeit ausverkauft, die Exekutive erwartet insgesamt 17.400 Zuschauer, von denen etwa 1.800 dem violetten Lager zuzurechnen sein sollten.
Hart
Hahslinger weist ausdrücklich darauf hin, dass schon beim ersten Heimspiel des Rekordmeisters gegen Wacker Innsbruck "strafbare Handlungen" von Fans gesetzt wurden. "Wir sind gleich konsequent und rigoros eingeschritten, das gleiche werden wir auch diesmal tun", sagte der Sprecher.
Drohung
Im Lager der Rapid-Fans ist zudem bekannt, dass bei neuerlichen Vorfällen wie im Mai 2011 (Platzsturm von 300 Randalierern) eine dauerhafte Derby-Übersiedlung ins ungeliebte Happel-Stadion droht.
Bemüht
Auch auf Seiten der Gäste ist man um Deeskalation im Vorfeld bemüht. Die Austria schickt eigens 15 Fan-Ordner mit ins Hanappi-Stadion. Insgesamt sind rund um das Wiener Stadtduell sage und schreibe 1.000 Sicherheitskräfte (Polizei, Wachdienste, Ordner, U-Bahn-Mitarbeiter) im Einsatz.