Nuhiu, Sonnleitner und Gartler treffen für Rapid gegen Aston Villa.
Rapid Wien hat ein zweites Mal die Sensation in England geschafft. Genau 364 Tage, nachdem die Wiener als erster österreichischer Club mit Aston Villa einen englischen ausgeschaltet hatten, wiederholten sie den Triumph über Aston Villa. Rapid gewann am Donnerstag in Birmingham im Play-off-Rückspiel zur Fußball-Europa-League nach zweimaligem Rückstand mit 3:2 (0:1) und schaffte nach dem 1:1 vom Heimspiel den Sprung in die Gruppenphase der Europa League. Die Auslosung erfolgt am Freitag (13.00) in Nyon, das erste Spiel steigt am 16. September.
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"Albtraum kehrt zurück"
"Your nightmare
returns" (Euer Albtraum ist zurück), hatten die rund 1.300 mitgereisten
Rapid-Fans per Transparent den Engländern wissen lassen. Und obwohl Aston
Villa das Spiel lange im Griff hatte und auch zweimal in Führung lag,
bewahrheitete sich der Wunsch der Fans. Mario Sonnleitner in der 78. Minute
und Rene Gartler in der 81. Minute fixierten den Aufstieg, der Rapid bis
Dezember auf die internationale Bühne bringt und dazu die Clubkassen weiter
füllt.
Einser-Garnitur
Der bereits schwer angeschlagene Villa-Trainer
Kevin MacDonald setzte zum Unterschied vom Hinspiel den Großteil seiner
Einser-Garnitur ein, die von Beginn weg das Kommando übernahm. Schon in der
ersten Minute deuteten die Heimischen ihre Gefährlichkeit an, nach einem
Pass von Ashley Young kam Gabriel Agbonlahor zum Schuss, den Rapid-Torhüter
Raimund Hedl parierte.
Die Szene war symptomatisch für die erste Hälfte, in der die Rapidler den offensiven Freigeist Young nicht in den Griff bekamen. Einen Freistoß des Spielmachers konnte Hedl noch abwehren (19.), doch in der 22. Minute musste der Rapid-Torhüter hinter sich greifen. A. Young setzte sich auf der rechten Seite durch, seinen Stanglpass verwertete Agbonlahor aus kurzer Distanz zum 1:0. Sonnleitner kam einen Schritt zu spät.
Rapid gelang es zwar, den Druck der Gastgeber nicht zu groß werden zu lassen, doch es gelang auch nicht, den Ball länger in den eigenen Reihen zu halten. Je weiter es Richtung Villa-Strafraum ging, desto harmloser wurden die Wiener. Solo-Spitze Atdhe Nuhiu war in den ersten 45 Minuten abgemeldet, lediglich Kapitän Steffen Hofmann mit einem Freistoß (9.) und knapp vor der Pause, als er zu lange zögerte, sorgte für Gefahr.
Nuhiu trifft
Doch kurz nach der Pause schlug Rapid zu. Veli
Kavlak erkämpfte sich auf der rechten Seite gegen Beye den Ball, ließ den
Verteidiger aussteigen und flankte ideal zur Mitte, wo sich der
österreichische U21-Teamstürmer Nuhiu gegen Carlos Cuellar im Luftkampf
durchsetzte und per Kopf zum 1:1 traf (52.).
Nuhiu hatte schon im Hinspiel getroffen und war von Trainer Peter Pacult wieder als einzige Spitze aufgestellt worden. Eine Taktik, die schon im Vorjahr im Europacup oft aufgegangen war, damals hieß der Solo-Angreifer aber noch Nikica Jelavic. Da der Kroate aber seinen Abgang zu den Glasgow Rangers erzwungen hatte, wird Rapid auf jeden Fall noch einen Stürmer kaufen. Das erklärte einmal mehr Sportdirektor Alfred Hörtnagl, auch wenn Nuhiu seine Torjägerqualitäten unter Beweis stellen konnte.
Hedl hält Elfer
Nach dem Gleichstand legte Aston Villa
wieder zu, doch Rapid hielt gut dagegen und hatte auch Glück, dass ein
missglückter Rettungsversuch von Sonnleitner, der Reo-Coker anschoss, knapp
am Tor vorbei ging. Zudem blieb in der 69. Minute die Pfeife des
niederländischen Schiedsrichters Eric Braamhaar bei einer Attacke von Katzer
an Young im Strafraum stumm. Doch zwei Minuten später zeigte Braamhaar auf
den Elferpunkt, nachdem Sonnleitner Heskey zu Fall gebracht hatte. Doch Hedl
machte es dem nunmehrigen Ersatztorhüter Helge Payer, der im Vorjahr im
Villa Park einen Elfer (von Young) pariert hatte, nach. Hedl wehrte den
Schuss von Petrow ab, der Nachschuss von Heskey ging über das Tor.
Rapid-Viertelstunde
Der große Druck der Heimischen brachte zu
Beginn der Rapid-Viertelstunde aber doch noch Zählbares. Heskey verlängerte
einen Beye-Schuss mit der Brust zur 2:1-Führung ins Tor (76.). Villa lag
aber nur zwei Minuten auf Aufstiegskurs. In der 78. Minute verwertete
Sonnleitner einen Hofmann-Eckball per Kopf zum 2:2, drei Minuten später
besiegelte der eingewechselte Gartler den Aufstieg. Hofmann schickte den
ebenfalls eingewechselten Clemens Trimmel, der Gartler ideal bediente (81.).
Es war der Schlusspunkt im Albtraum für Aston Villa.
Aston Villa - Rapid Wien 2:3 (1:0)
Birmingham, Villa Park,
30.000, SR Eric Braamhaar/NED. Hinspiel 1:1
Torfolge: 1:0 (22.)
Agbonlahor, 1:1 (52.) Nuhiu, 2:1 (76.) Heskey, 2:2 (78.) Sonnleitner, 2:3
(81.) Gartler
Rapid mit Gesamtscore von 4:3 in der Gruppenphase der
Europa League
Aston Villa: Guzan - Cuellar, Collins, Davies, Beye - Reo-Coker (82.
Delfouneso), Petrow, A. Young, Ireland - Heskey, Agbonlahor (40. Albrighton)
Rapid:
Hedl - Dober, Sonnleitner, Soma, Katzer - Heikkinen, Pehlivan (78. Gartler)
- Kavlak, Hofmann (92. Patocka), Saurer (73. Trimmel) - Nuhiu
Gelbe Karten: Collins, A. Young bzw. Sonnleitner, Dober
Anmerkung: Hedl hielt in der 72. Minute einen Elfmeter von Petrow.